Ist der Mensch frei?! oder auch: Wie frei ist der Mensch wirklich?!

    • Offizieller Beitrag

    Huhu,

    ich glaube, ähnlich hatten wir das Thema schon, aber ich mache mir einfach gerade Gedanken und nehme mir jetzt einfach mal die Zeit, diese in Worte zu fassen:

    Wie frei sind wir Menschen wirklich?

    Immer wieder höre ich den Satz "Ich muss..." oder "ich habe ja nicht die Wahl..."

    wie frei sind wir wirklich?

    Im Christlichen heißt es, Gott habe uns den freien Willen gegeben, aber inwiefern ist der Wille frei, wenn der Körper nicht oder nicht mehr mitspielt?! Kann man dann noch von freiem Willen sprechen?! Wenn ich zum Beispiel Asthma habe... klar habe ich dann die Freiheit meine Dauermediamente zu nehmen und halbwegs normal zu leben oder sie nicht zu nehmen... auch das ist eine Art von Wahl, aber ist das wirklich Freiheit?!

    Sind wir nicht alle mehr oder weniger Zwängen unterworfen?! Einige davon können wir sicher weiten und/oder ablegen, aber alles hat dann auch immer Konsequenzen, oder?!

    Vielleicht müsste die eigentliche Frage lauten "Was bedeutet Freiheit?"

    Was denkt Ihr dazu?

    alles Liebe Euch

    Daniela

    Die wahre Bedeutung des Begriffes 'Samurai' ist:
    Derjenige, der dient, und sich der Kraft der Liebe verschreibt.
    (Morihei Ueshiba)

    • Offizieller Beitrag

    Ichhabe dazu ein langes Interview gefunden:
    Psychologie: Niemand ist frei | ZEIT ONLINE


    Dann gibt es ja noch das Zitat von einem Philosoffen: "Der Mesch kann tun was er will, aber nicht wollen was er will."

    Wenn man noch dazu nimmt, dass ja auch noch jede menge daten über einen gesammelt werden, also Computer schon wissen, was wir wollen, bevor wir wissen, was wir wollen....da wird es schwierig.
    Will ich hier gerade schreiben, oder schreibe ich hier, weil ....? :gruebel:

  • Innerhalb der Psychologie und Philosophie und besonders der Gehirnphysiologie/Neurobiologie wird von zwei Seiten heftigst gestritten. Einige Vertreter glauben, dass der Mensch völlig prädisponiert ist (dass selbst spontane Entscheidungen auf Vorgaben beruhen, denen sich der Mensch gar nicht bewusst ist), und dass es keinerlei Entscheidungsfreiheit gibt.

    Andere behaupten das Gegenteil.

    Ich glaube, einige Verhalten/Prägungen/erbliche Dispositionen lassen sich nicht beeinflussen, sondern sie beeinflussen das Verhalten der Menschen (und Tiere), zum grossen Teil unbewusst. In dieser Hinsicht sind die Menschen unfrei. Aber es gibt andere Dinge/Sachlagen/Situationen, in denen der Mensch mehr oder weniger frei entscheiden kann (wobei aber auch da Erfahrungen/Erkenntnisse unseres Handelns uns beeinflussen. Und ob das nun noch Freiheit ist....)

    Ich bin da sehr unsicher, ob ich sagen würde, dass der Mensch "frei" ist. Aber genauso unsicher bin ich, zu sagen, dass er "unfrei" ist... ;)

    P.

  • Guten Morgen Moony,

    lange nicht gelesen und dieser Thread ist ja auch schon ein paar Tage alt.

    Aber trotzdem mag ich auch ein paar Zeilen dazu schreiben, denn auch mich beschäftigt dieses Thema immer wieder mal.

    Sind wir nicht alle mehr oder weniger Zwängen unterworfen?! Einige davon können wir sicher weiten und/oder ablegen, aber alles hat dann auch immer Konsequenzen, oder?!

    Vielleicht müsste die eigentliche Frage lauten "Was bedeutet Freiheit?"

    Was bedeutet denn Freiheit für jeden Einzelnen?
    Ich denke wie die anderen auch... das ist ein individuelles Ding.
    Sollte man meinen.
    Wie sehr lassen wir uns freiwillig einzwängen um zB dazuzugehören, oder um gesund zu bleiben, wie in Deinem Asthma Fall.
    Auf der anderen Seite frage ich mich, wie wichtig Freiheit überhaupt ist.
    Für Menschen die mit und/oder in irgendwas gefangen sind, bestimmt sehr wichtig.
    Für andere wiederum bedeuten Zwänge auch Sicherheit und sind in dem Fall auch eine persönliche art der Freiheit.

    Ich persönlich denke, dass man immer die Wahl hat, zu jeder Zeit.
    Ich bin nicht fremdbestimmt und kann entscheiden, auch, mich Zwängen zu unterwerfen um für mich wiederum (gewollte) Konsequenzen daraus zu ziehen, denn die wird es aus jeder Entscheidung heraus geben.
    Für mich, meine persönliche Freiheit nach A nicht B sagen zu müssen, sondern feststellen zu dürfen, das B evtl doof und C oder D dafür vllt die bessere Entscheidung ist.
    Manchmal hat man auch nur die Wahl zwischen Schitte und Kacke, aber immerhin... man hat die Wahl.

    Schwieriger finde ich es, wenn man Entscheidungen treffen möchte, die anderen nicht gefallen.
    ZB in einer schweren und/oder unheilbaren Krankheit den Freitod zu wählen.
    Oder auch, wenn man selber wirklich nicht mehr entscheiden kann, zB bei Demenz und andere über einen anders bestimmen, obwohl man im Vorfeld und für diesen Fall schon alles entschieden hat.

    Mir macht es Angst, irgendwann (und das ist ja nun auch nicht mehr so lange hin) zu entscheiden, wie es weitergehen soll, denn ich gehöre nicht zu denen, die sich irgendwann zurücklehnen und ihren Lebensabend genießen können, bzw, dies ab einem gewissen Alter oder Zustand im selbigen vllt auch nicht mehr wollen.
    Oder besser gesagt, macht es mir mehr Angst, dass meine Entscheidung, wenn ich denn eine getroffen habe, nicht akzeptiert wird, obwohl es ja zu meiner persönlichen Freiheit gehören sollte, auch so zu entscheiden, wie es anderen nunmal nicht passt.

    Von daher, empfinde ich mich als sehr unfrei.



    Wenn Dir das Leben mal wieder einen Tritt in den Hintern gibt,
    dann nutze den Schwung um weiterzukommen.

  • Mir ist noch etwas zum Thema Freiheit eingefallen.
    Stichwort Handycap.

    Der WDR berichtete vor kurzem, dass nun auch erstmals Blinde und Sehbehinderte die Schull- un Veedelszöch (das sind die Züge, die bereits am Karnevalssonntag laufen) miterleben können.
    https://www.koelschefastelovend.de/2018/01/24/sch…ch-fuer-blinde/
    ""Hier können sich auch Menschen im Rollstuhl mit je einer Begleitperson anmelden. Karten gibt es, solange der Vorrat reicht.""
    Ein Zitat auch aus diesem Bericht und ich finde es irgendwie beschämend, dass es nicht normal ist, dass Menschen mit Handycap überhaupt an Veranstaltungen teilnehmen können, ohne dafür einen Mordsaufwand betreiben zu müssen, bzw ohne, dass man es ihnen mit einem Mordsaufwand ermöglicht.
    Ehrlich gesagt hatte ich nicht gedacht, dass dies bisher nicht möglich war.

    Aber wer schonmal einen oder mehrere Tage mit einem Rollifahrer erlebt hat, der weiß zu schätzen, wie frei man ist, wenn man nur gut laufen, sprechen und sehen kann.
    Alleine nur einen Transport für einen Rollstuhlfahrer zu organisieren, der einen von A nach B bringt, ist selbst in einer großen Stadt wie HH mit einem enormen Aufwand, mit Geduld und unzähligen Mails und natürlich genügend Kleingeld verbunden.
    In diesem Jahr hat es "nur" 4 Wochen gedauert, bis endlich etwas passende gefunden wurde und das war dann nicht in HH, sondern sogar in SH.

    In diesem Sinne...eigentlich ist niemand behindert, man wird es.



    Wenn Dir das Leben mal wieder einen Tritt in den Hintern gibt,
    dann nutze den Schwung um weiterzukommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Troll (9. Februar 2018 um 22:23)

    • Offizieller Beitrag

    Ich setze das mal hier rein, denn es hat ja mit der eigenen Freiheit zu tun, mit dem klar zu kommen, was das eigene Unterbewusstsein mit einem macht.
    Ich find's hochinteressant. Ich bevorzuge demnach leicht heterosexuelle gegenüber homosexuellen Menschen und stark Deutschland gegenüber USA.

    Weiter bin ich noch nicht. :D

    Project Implicit Homepage


    Zitat

    Project Implicit Homepage
    Es ist klar, dass Menschen nicht immer sagen, was sie denken.Und es wird angenommen, dass sie auch nicht immer wissen, was sie denken...Das Verstehen derartiger Abweichungen ist ein wichtiger Gegenstand der wissenschaftlichen Psychologie.
    Diese Seite stellt eine Methode vor, die Unterschiede zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten zeigen kann.Diese neue Methode wird "Impliziter Assoziationstest" oder kurz IAT genannt.
    Zusätzlich gibt es auf dieser Seite umfangreiche Informationen zu diesem Thema. Diese Informationen werden für Sie am nützlichsten sein, wenn Sie einfach mal einen Test selbst ausprobieren...

    Die schwerwiegendste und gefährlichste aller Resistenzbildungen ist immer noch die Faktenresistenz.

    Mia Paulsen, Uni München

  • Interessant, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass man wirklich etwas aus den Antworten rausziehen kann.
    Ist mir zu allgemein und bietet zuviel Möglichkeiten für ungenaue Antworten und Interpreatationen, auch wenn für mich das Ergebnis zweier Befragungen schlüssig und nicht überaschend ist.
    Mir bringt sowas nichts, nichts, was ich nicht ohnehin schon weiß. 8)



    Wenn Dir das Leben mal wieder einen Tritt in den Hintern gibt,
    dann nutze den Schwung um weiterzukommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Troll (10. Juni 2018 um 20:27)