keine Hobbys und Ideenlos

  • Hallo :)

    Mich beschäftigt seit einigen Monaten etwas, dass jemand, ganz unbedacht, äußerte. Es hieß: Leute, sucht euch ein Hobby, es ist grandios. Dabei waren wahnsinnig tolle selbstgemalte Bilder ausgestellt.

    Das war auf der Facebook-Seite einer Freundin. Sie wollte damit nur sagen, dass das Zeichnen sie erfüllt. Das ist sehr schön. Ich würde auch gerne etwas haben, das mich erfüllt und für das ich eine Leidenschaft habe. Habe ich aber nicht.

    Und nun mache ichir Sorgen, dass etwas nicht stimmt. Ich versuche seit Monaten herauszufinden, was ich anders machen muss, um endlich etwas zu finden. Es ist nicht so, dass ich nicht schon vieles ausprobiert hätte: Fußball, Bogenschießen, Nähen, Chor, Zeichnen, Tennis, Tischtennis, Gesangsunterricht, Russisch lernen, joggen, schwimmen, lesen, Lokalpolitik... Mir fällt bestimmt noch mehr ein. Das geht seit meiner Kindheit so. Wir MUSSTEN uns etwas suchen und das durchziehen. Und seither ist es so, dass ich Dinge begeistert anfange und dbenso begeistert nach kurzer Zeit aufgebe, weil ich kein Interesse mehr daran habe.

    Es fühlt sich nach drei- / viermal alles so sehr nach Zwang an. Dann bin ich nur noch genervt von meinem Hobby und gebe es auf.

    Sind meine Erwartungen falsch, wenn ich mir unter einem Hobby etwas vorstelle, das einen reizt? Das einem das Gefühl gibt, nicht aufhören zu wollen? Und was sagt das über mich, wenn ich in meinem Leben nichts gefunden habe, dass mich erfüllt, und das ich jahrelang mit wachsender Begeisterung ausübe?

    Ich bin da echt verzweifelt.. Habt ihr Hobbys? Wie habt ihr die gefunden?

    :(

    • Offizieller Beitrag

    Gute Frage.
    Ich habe etwas gefunden, das mich ausfüllt.
    ABER ich glaube auch, dass da jeder Mensch anders ist.
    Ich finde jetzt auch nichts schlimmes daran, verschiedene Dinge auszuprobieren. Möglicherweise habt Ihr Beide das Richtige noch nicht gefunden und vielleicht ist es für Euch einfach richtig mal verschiedene Dinge anzuschauen.
    Vielleicht müsst Ihr es Euch auch selbst basteln.
    Für die meisten Menschen haben Hobbys auch etwas mit Sozialkontakten zu tun, was aber, wenn man lieber für sich ist?
    Ich habe auch viel ausprobiert und ich habe auch so Phasen. Dann häkele ich wochenlang alles mögliche und höre dann wieder auf. Dann backe ich wochenlang Plätzchen und höre wieder auf. Dann bastele ich gern und dann nach wenigen Wochen wieder nicht, dann filze ich gern und die Phase geht auch rum.
    Das finde ich nicht schlimm, solang es Spaß macht.
    Eine meiner Freundinnen ist da ähnlich. Über kurz oder lang haben sich bei ihr Hobbys rauskristallisiert, die bleiben, aber immer wieder wechseln andere. So what?! So ein Hobby soll ja Spaß machen.

    Setzt Euch nicht unter Druck und tut was ihr mögt. Das Leben ist so kurz, was spricht denn dagegen, möglichst viel auszuprobieren?

    Alles Liebe Euch
    Daniela

  • Ich habe es noch gar nicht so gesehen, dass auch das Interesse an vielen verschiedenen Dingen über einen gewissen Zeitraum eine Art 'Hobby' sein kann. Und das Vielfältigkeit gar nichts Schlechtes bedeuten muss..

    'Hobbys sammeln' :D das trifft es ja irgendwie. Ich werde mich die Tage mal in unser Lesezimmer zurückziehen und ein paar Notizen machen. Vielleicht ist das sinnvoller als tatenlos rumzusitzen und darüber nachzudenken, was 'falsch' läuft und mit mir 'nicht stimmt'.

    Danke schonmal für eure Gedanken!!
    Und Moony, du hast mich daran erinnert, dass ich unbedingt stricken lernen wollte (okay, du hast was von häkeln geschrieben, aber da fiel es mir wieder ein). Das werde ich als nächstes probieren. Noch ist es abends früh dunkel. Vielleicht kann das ja eine Art Winterhobby werden. :)

  • Hallo, Alita,

    vielleicht hast Du eine zu strenge Meinung darüber, was ein Hobby ist oder zu sein hat? Ich habe Interessen, tu vieles gern, aber ich kann von nichts von diesen Interessen sagen, es sei mein Hobby, das mich durch und durch ausfüllt. Aber die vielen Interessen, die ich habe, die Summe all dessen, DAS füllt mich aus...

    Ich finde es schon wichtig, solche Interessen zu haben und zu pflegen. Ich habe bei meinem Vater erfahren, wohin das führen kann, wenn man das sein Leben lang nicht gelernt und getan hat und dann alt wird. Er hat nur gearbeitet, hat sich für nichts anderes interessiert, kein Sport, kein Lesen, kein Musikhören, alles interessierte ihn nicht, nur seine Arbeit. Als er berentet wurde, versank er in eine tödliche Langeweile, und das meine ich wörtlich. Er schlitterte aus einer unsagbar schmerzhaften Langeweile in eine Altersdepression und starb 4 Jahren nach seiner Brrentung.

    Ich habe zeit meines Lebens viele Interessen gehabt und habe jetzt im Alter immer noch einige (Lesen, Musik hören, Schreiben, Zeichnen, Malen, Medtieren, Waldspaziergänge usw.), ohne ein spezielles Hobby zu haben. Aber all das tu ich gern, mache es immer wieder und geniesse es. Den Weg meines Vaters werde ich sicherlich nicht gehen müssen, denn auch jetzt im Alter ist mir das, was ich mein Leben lang mochte, immer noch wichtig und schön.

    LG