• Eigentlich passt dieses Thema in keinen Bereich, denn als das Forum hier konstruiert wurde, hätte es niemand für möglich gehalten, dass es in Europa Krieg geben könnte. Nun, der russische Machthaber Putin hat uns eines besseren belehrt. Ich setze das mal ins Kaminzimmer.

    Heute morgen hörte ich, dass Tschernobyl umkämpft ist. Meine Güte... Ich halte Putin für so ... (mir fehlen die Worte; krank? bestialisch? böse?), dass er die Schutzhülle zerbomben lassen könnte und bei Süd-, Südost-, Nord-, Nordost- und Ostwind ist wieder halb West- und Nordeuropa verseucht, ohne dass er "die Bombe" einsetzen muss. So etwas sind ja im Krieg Kollateralschäden, und für die Windverhältnisse kann er ja nichts.

    Mir ist gerade schlecht...

  • Man kann nur rätselraten, wie es weitergeht. Vor allem: glaubt der ernsthaft, dass er es schafft, ein so großes Land besetzt zu halten? Das hat schon in Afghanistan und Vietnam nicht funktioniert und da konnten die Angreifer wenigestens höhere Lebensstandards anbieten...

  • Ich glaube, der Mann ist nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen. Nicht wenige Kommentare habe ich gestern gehört und gelesen, dass er wahnsinnig geworden ist. Er hat sich ja im Kreml total isoliert, seit 2-3 Jahren, er läßt kaum noch jemanden an sich ran, sein Wahn, die alte Rus wieder zu errichten, hat irrsinnige Züge angenommen. Der Mann wird nicht zu stoppen sein, es sei denn von innen. Aber wenn man diesen inneren Kreis um ihn herum vor einigen Tagen im TV erlebt hat, wie sich erwachsene, erfahrene Männer vor der ganzen Welt abkanzeln ließen, habe ich so meine Zweifel, ob von denen ein Stop kommt.

    P.

  • Wird schon werden. Irgendwie muss man ihm einen gesichtswahrenden Weg aus der Angelegenheit raus anbieten. Ansonsten muss man hoffen, dass seine reichen Oligarchenbuddies ihre Reichtümer noch eine Weile genießen wollen...

  • Wird schon werden. Irgendwie muss man ihm einen gesichtswahrenden Weg aus der Angelegenheit raus anbieten. Ansonsten muss man hoffen, dass seine reichen Oligarchenbuddies ihre Reichtümer noch eine Weile genießen wollen...

    Genau das hoffe ich. Aber hunderte, tausende müssen vorher für diesen Wahn sterben.

  • Freud soll sinngemäß gesagt haben, die Decke der Zivilisation sei sehr dünn, und wehe, wenn sie durchbricht und sich das bahnbricht, das unter ihr verborgen sei.

    Ich bin entsetzt, über die Toten, die Verletzten, die Fliehenden, aber auch über die Ängste der Kinder hierzulande. Was mutet die Welt ihnen da zu?

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  • In normalen Zeiten würde die Außenministerin so einen "Diplomaten" zu sich beordern und ermahnen. Bei der zweiten Ermahnung würde sie das Land um die Entlassung des Herrn ersuchen. Aber wir haben ja leider keine normalen Zeiten... Auf jeden Fall könnte es dieser Herr noch schaffen, dass die Zustimmung der Bevölkerung für die Unterstützung der Ukraine Schaden nimmt.

    DW

  • Ich kann den Artikel nicht lesen, es sei denn ich mache ein Probeabo :kp:

    Die wahre Bedeutung des Begriffes 'Samurai' ist:
    Derjenige, der dient, und sich der Kraft der Liebe verschreibt.
    (Morihei Ueshiba)

  • Ich kann den Artikel nicht lesen, es sei denn ich mache ein Probeabo :kp:

    Wie ein schwänzendes Schulmädchen zum Direktor, wurde Außenministerin Annalena Baerbock aus den Diskussionen ihrer Nato-Kollegen in Brüssel geholt und nach Berlin beordert. Was war denn so wichtig? Der Bundeskanzler brauchte sie, um für die Impfpflicht zu stimmen. Klarer hätte der Große Schweiger seine Prioritäten nicht demonstrieren, brutaler nicht zeigen können, dass ihm jeder Sinn für den Ernst der geopolitischen Lage abgeht.

    Auch die Tragikomödie um deutsche Waffenlieferungen für die Ukraine ist Ergebnis dieses fehlenden Ernstes. Das fing an mit den 5.000 Helmen, die am 26. Januar von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht als "ganz deutliches Signal" der Solidarität mit der Ukraine angekündigt, vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk aber als "nicht einmal ein Trostpflaster" gewertet und erst einen Monat später auf den Weg gebracht wurden. Vier Wochen, um 5.000 Helme zu liefern?

    Als die Lkw mit den Helmen am 26. Februar Richtung Ukraine zuckelten, war die Lage eine andere. Russland hatte die Ukraine zwei Tage zuvor überfallen. Am 27. Februar stellte Olaf Scholz im Bundestag eine "Zeitenwende" fest, kündigte eine Aufrüstung der Bundeswehr an und versprach auch Waffenlieferungen an die Ukraine. Das Problem ist nur: Scholz hat seine Verteidigungsministerin nicht danach ausgesucht, ob sie den Anforderungen der Zeitenwende gewachsen ist, sondern nach dem Parteienproporz.

    Militärexpertin Florence Gaub: "Die Ukraine kann den Krieg gewinnen"

    Das Innenressort besetzte Scholz mit der Law-and-Order-Vertreterin Nancy Faeser. Doch während ein veritabler Bundeswehrgeneral den Corona-Krisenstab leitet, mit freilich überschaubarem Erfolg, wurde das Verteidigungsministerium, in dem einst Sozialdemokraten wie Helmut Schmidt und Georg Leber, Hans Apel und Peter Struck glänzten, einer farblosen SPD-Linken zugeschoben, die eine passable Justizministerin war, aber keinerlei Erfahrungen im militärischen Bereich hat. Lambrecht legte sich denn auch gleich mit dem ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr an, Generalinspekteur Eberhard Zorn. Dessen Kompetenzen wollte die Ministerin zugunsten ihrer Staatssekretärin Margaretha Sudhof beschneiden, die von militärischen Dingen ungefähr so viel Ahnung hat wie ihre Chefin.

    Und so verwundert es kaum, dass es von Anfang an mit der Lieferung von Waffen an die Ukraine haperte. Wie manche Familien, die mit großzügiger Geste abgelegte Kleidung und kaputtes Spielzeug an Flüchtlingsfamilien abgeben, wollte Lambrecht der Ukraine vor allem ausrangiertes Gerät liefern: D-30-Haubitzen und Strela-Flugabwehrraketen, beides aus sowjetischer Produktion und aus Beständen der DDR-Volksarmee. Über die 1968 entwickelte Strela heißt es in einem internen Vermerk der Bundeswehr vom November 2021: "Aufgrund der Überalterung des Raketenmotors ist der Flugkörper 'Strela' nicht mehr handhabungssicher, kann also nicht mehr verschossen werden." Deswegen sei bereits 2014 die Vernichtung angewiesen worden. Wozu man acht Jahre lang nicht gekommen war. Doch schon die Kisten, in denen die Raketen lagerten, waren so verschimmelt, dass sie nur mit Schutzkleidung angefasst werden durften. Am Ende wurden statt der versprochenen 2.700 nur 500 Strela der Ukraine übergeben. Wahrscheinlich war das auch gut so.

    Es kommt noch schlimmer. Gerade jetzt, wo der erste russische Großangriff – ohne große Hilfe aus Deutschland – abgewehrt wurde, die ukrainische Armee zur Gegenoffensive übergeht und sich eine Artillerie- und Panzerschlacht im Osten der Ukraine abzeichnet, bittet die Ukraine händeringend um 100 Marder-Schützenpanzer. Bisher lehnt das die Bundesregierung ab. Die Panzer könnten nur aus dem Bestand der Bundeswehr geliefert werden, was die Sicherheit Deutschlands kompromittieren würde, heißt es.

    Leiden in der Ukraine: Alles hat Platz in diesem Werk


    Ein merkwürdiges Argument. Wenn irgendetwas die Sicherheit Deutschlands gefährdet, so wäre es ein Sieg Russlands in der Ukraine. Wenn irgendetwas Deutschlands Sicherheit stärkt, wären es weitere russische Verluste. Hinzu kommt, dass 100 Marder beim Hersteller Rheinmetall zur Generalüberholung herumstehen. Die in die Ukraine gelieferten Panzer der Bundeswehr könnten aus diesen Beständen also ersetzt werden. Rheinmetall behauptet, für die Generalüberholung ein Jahr zu brauchen. Da wäre es Aufgabe der Verteidigungsministerin, den allzu gemächlich arbeitenden Managern Beine zu machen oder den Auftrag der Generalüberholung zu stornieren. Stattdessen verweigert sie der Ukraine, die Waffen, die sie braucht, um den Krieg von den Grenzen der Nato fernzuhalten. Es ist beschämend.

    Vollkommen zu Recht meint CSU-Chef Markus Söder darum: "Verteidigungsministerin Lambrecht ist komplett überfordert. Sie blamiert Deutschland vor der Ukraine und unseren westlichen Partnern. Scholz müsste eigentlich eine Kabinettsrochade machen." So äußerte sich der Bayerische Ministerpräsident der Bild-Zeitung zufolge am 4. April auf einer Vorstandssitzung seiner Partei.

    Schon zehn Tage zuvor hatte Annalena Baerbock im Bundestag geklagt: Es gehe ihr "an die Nieren", wenn ihr ukrainischer Kollege anrufe und frage: "Wo sind die Waffen?" Das Auswärtige Amt müsse dann hinterhertelefonieren, um zu klären, "wo es hakt". Baerbock bedankte sich bei der Opposition für die Kritik: "Wir hatten ja hier auch die Debatte um Waffenlieferungen. Und ich sage ganz ehrlich: Danke! Danke, dass Sie nachbohren!"

    Auch Robert Habeck erklärte im Deutschlandfunk, sein Ministerium werde Waffenlieferungen in die Ukraine "selbstverständlich" sofort zustimmen. "Sonst macht das doch alles keinen Sinn." Deutschland habe "einen Fehler gemacht in der Vergangenheit. (…) Und diesen korrigieren wir jetzt – hoffentlich nicht zu spät". Im selben Sender hatte Lambrecht zuvor kategorisch erklärt: "Die Möglichkeiten über die Bundeswehr sind erschöpft." Was – siehe Marder – schlicht unwahr ist. Den Schwarzen Peter hatte die Sozialdemokratin dem grünen Wirtschaftsminister weitergereicht: Wenn die Ukraine direkt bei deutschen Produzenten Waffen bestelle, sei sie ja nicht zuständig.

    Nicht zuständig, nicht in der Lage, nicht willens: Ein Bundeskanzler, der sich zuständig fühlte für die größte Krise des Landes seit dem Mauerfall und der willens wäre, der Ukraine so zu helfen, wie sie es verdient, hätte längst statt eines Corona-Krisenstabs mit einem General an der Spitze einen Ukraine-Krisenstab mit seinem Kanzleramtsminister an der Spitze eingerichtet, in dem Vertreterinnen der wichtigsten Ministerien zusammenarbeiten, statt sich per Interviews und Bundestagsreden gegenseitig zu kritisieren und sich selbst die Nichtzuständigkeit zu bescheinigen. Scholz aber scheint von dem Gedanken besessen, den Krieg mit minimalem Einsatz zu überstehen, den Bürgern möglichst wenig zuzumuten und möglichst schnell zu business as usual zurückzukehren. Ja, seine Redenschreiber haben ihm das mit der "Zeitenwende" untergeschoben; aber danach handeln? Nö. Der Kanzler hat genau die Verteidigungsministerin, die er verdient.

  • Ich muss schon sagen, dass mir angesichts der Drohungen Putins in St. Petersburg sehr mulmig wird. Auch Lawrows Aussagen zum Dritten Weltkrieg ließen mir erst einmal kurz das Blut gefrieren. Ich HOFFE, dass die beiden bluffen und nicht vollkommen dem Irrsinn verfallen sind. Denn es IST irrsinnig, da der zweite Atomschlag ihnen selbst gelten wird. Aber weiß man es??? Die Welt ist verrückt geworden. Ja, ich weiß, ich wiederhole mich.

    P.