Lycas Kuriositätenkabinett

  • Als Wissenschaftlerin glaube ich nicht wirklich an Schicksal, aber ich bin vom Zufall fasziniert. Ich habe schon die verrücktesten Dinge erlebt oder gehört, bei denen man denkt, dass das doch unmöglich Zufall sein kann. Ich habe beschlossen, jetzt endlich mal damit an zu fangen, sie aufzuschreiben. Falls ihr auch unglaublich Zufälle erlebt habt, her damit!

    Thailand 2008: An einem abgelegenen Strand am Südende Ko Lantas lerne ich einen Österreicher kennen. An dem Strand gibt es nur zwei Bungalowanlagen und am einen Ende eine Bar. Der Österreicher erzählt mir, dass er eines Abends zu der Bar am anderen Ende des Strandes gelaufen ist und mit den wenigen weiteren Gästen ein Gespräch angefangen hat. Er findet heraus, dass er mit einem der anderen Gäste verwandt ist: Sie sind entfernte Cousins.

    Thailand 2008: Die gleiche Insel. Ich bekomme einen Zeckenbiss. Da die Zecke in meinem Nacken sitzt, kann ich sie nicht selbst entfernen. Der Doktor, zu dem ich gebracht werde, entfernt sie falsch. Kurz vor meiner Rückreise bekomme ich eine Blasenentzündung und leichtes Fieber. Zurück in der Heimat gehe ich zu meinem Hausarzt und bestehe auf einen Borreliosetest. Der Hausarzt hält dies für unnötig, da es nur ein Zeckenbiss war und ich keine typische Wanderröte bekommen habe, erfüllt mir aber wiederstrebend meinen Wunsch. Und entdeckt, dass ich Borreliose habe. Bis dahin und auch danach wurde ich nie von einer Zecke gebissen, obwohl ich mich viel in Wäldern und auf Wiesen herumgetrieben habe. Dann beisst mich die vielleicht einzige Zecke meines Lebens und überträgt mir Borreliose.

    Nikolaus 2011: Ich spiele Memory mit der Familie meines Freundes. Wir spielen mit zwei identischen Memoryspielen um mehr Karten zu haben. Es gibt also jede Karte viermal. Es sind noch etwa 30 Karten im Spiel. Ich habe mir die Position von zwei Karten gemerkt, auf denen ein Buch abgebildet ist. Ich drehe sie um und bekomme einen Extrazug. Ich drehe zufällig eine Karten um: wieder ein Buch. Dann wähle ich zufällig eine weitere Karte aus und drehe sie um: Das vierte Buch.

    Jetzt seid ihr dran.

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hey Lyca,

    ich werf dann auch mal was rein...

    1978 war ich als Jugendlicher mit der Familie in Österreich im Urlaub.
    Wir machten von dort einen Tagesausflug in ein Italienisches Bergdorf- zum Flickenmarkt.
    Dort stieß ich im Gedränge mit einem Mädchen zusammen...es war eine Klassenkameradin :D

    1984 war ich das erste mal meine Freunde- meine damals 'zweite' (türkische) Familie besuchen.
    Ich kam nach langer Reise als Tramp mit dem Bus aus Istanbul in einem kleinen Ort
    in West-Anatolien an und stieg dort in das erste Taxi und wollte dem Fahrer mit Händen und Füßen erklären,
    wo ich hin wollte.
    Ihm zugewandt, begrüßte er mich Namen und ich lernte erst mal seine Familie kennen :D
    Er war einige Jahre zuvor wieder in seine Heimat und zuvor regelmäßiger Gast
    bei meiner Zweitfamilie...

    1988 jobbte ich als Taxifahrer.
    Am 8 August hatten wir einen heißen Tag und Abends schrieb ich das Taxameter ab-
    zuvor hatte ich den Zählerstand nicht kontrolliert.
    Und?
    Am 8.8.88 waren es zu Schichtende 88,80 DM :D

    Aber der Knaller ist im letzten Herbst passiert:
    Ich war mit meinem Kumpel im Wohnmobil in Maine unterwegs.
    Wir waren im schönen Acadia-National-Park gestrandet und dort auf den Mt.Cadillac-
    wo die Sonne als erstes Kontinental-Amerika erreicht.
    Herrliche Aussicht und Prima Photos gemacht...

    ...dieses während der Fahrt auf den Berg.

    Wieder in Hamburg, kam ich mit einer Bekannten ins Gespräch, die hier lebt und aus dem Dorf stammt,
    wo auch der Labi herstammt.
    Der Wirt des Gasthofes, wo die Gäste der Hochzeit von Moony und Labi einquartiert waren
    und wo auch gefeiert wurde, ist ihr Cousin (glaube ich) und irgendwie ist sie auch mit Labis Familie verwandt
    (stimmt doch, Labi- oder?)
    Wir kamen seinerzeit über Bayern und meine erste echt Bayrisch- zünftige Hochzeit ins Gespräch
    und ich konnte so den Wirt von ihr grüßen...klein ist die Welt :D
    Aber jetzt wird#s wirklich kurios...
    Als ich wieder Zuhause (aus den USA) war, unterhielten wir uns mal wieder nett und stellten fest,
    dass wir zur gleichen Zeit in Neuengland unterwegs waren...
    ...und nun rate mal, wer sich zum Zeitpunkt der Ablichtung auf dem Schiff im
    Northeast Harbor befand...richtig...meine Bekannte und ihr Mann:D

    Kleine blaue Kugel :D

    LG

    Herzi

  • Hallo ihr beiden!

    Freut mich, dass ihr auch was zu erzählen habt. Der Zählerstand ist ja wirklich ein Ding :) Mein Freund behauptet, dass er immer auf die Uhr schaut, wenn es gerade 11:11 oder so ist. ;) Die letzte Geschichte ist aber wirklich die unglaublichste! Krass, was es wirklich für Zufalle gibt!!

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

    • Offizieller Beitrag

    So richtig verwandt mit unserer Familie ist sie nicht, zumindest nicht, dass ich davon wüsste. Allerdings arbeitet mein Bruder ja in dem Betrieb - von daher besteht doch eine gewisse Beziehung. ;)

    Zu den Zufällen:
    In der siebten oder achten Klasse hatten wir Klassenarbeit in Deutsch. Mein damals bester Freund und tatsächlich mit mir verwandt, was ich aber auch erst seit dem Gymnasium wusste, saß zwei Plätze neben mir, also ein Klassenkamerad dazwischen. So weit so gut.
    Als wir die Klassenarbeit einige Tage später zurückbekommen sollten, bekamen wir beide sie nicht, sondern sollten nach der Stunde zum Lehrer kommen. Es stellte sich heraus, dass wir mehr als eine Viertelseite wortwörtlich gleich hatten, was er natürlich geklärt haben wollte. Nur ... da gab es nichts zu klären.
    Überhaupt hatte ich damals eine recht enge geistige Verbindung zu diesem Menschen, denn einmal, als ich ihn anrufen wollte, und damals gab es ja noch Telefone, bei denen man vor dem Wählen einen Hörer abnehmen musste, hob ich also den Hörer ab und wollte wählen, aber da kam kein Freizeichen. Ich war natürlich verwirrt und fragte so zu mir: "Was ist denn jetzt los." Und da ist plötzlich eben jener Freund am anderen Ende der Leitung. Er hatte angerufen und sich gewundert, dass kein Klingelzeichen kam. Ich hatte also abgehoben, bevor überhaupt eine Reaktion in der Leitung stattgefunden hatte.

    Und noch einer: als ich vor zehn Jahren durch Neuseeland reiste, lernte ich ein Pärchen aus NL kennen, die mit erzählten, sie kämen beide aus der selben Stadt, so klein, dass es eigentlich unmöglich ist, sich nicht zu kennen, noch dazu, wenn man in ungefähr dem selben Alter ist. Trotzdem hatten sie sich erst zufällig während ihres Aufenthalts in NZ kennengelernt und waren dort zusammengekommen.

  • Hallo Lyca,

    das finde ich ja mal ein interessantes Thema. Mein Morle und ich hatten da auch so manches Ereignis was uns sehr kurios erschien. Aber das überlasse ich Morle, es hier zu posten. Leider ruft schon wieder die Arbeit nach mir (...gut zu wissen das im Alter das Gehör nachlässt ;) ).


    Liebe Grüße

    Chris

  • Hallo Labi,

    ist total interessant, was für eine starke Verbindung du zu deinem damaligen Freund hattest! Das wirft doch die Frage auf, ob es nicht doch unsichtbare Verbindungen zwischen bestimmten Menschen gibt. Man liest ja auch manchmal über Zwillinge, die getrennt aufwachsen, aber trotzdem zum Beispiel ähnliche Kleidungsstile haben.

    Chris, ich bin gespannt, was Morle zu erzählen hat! :)

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

    • Offizieller Beitrag

    Das wirft doch die Frage auf, ob es nicht doch unsichtbare Verbindungen zwischen bestimmten Menschen gibt.

    Also ich bin davon überzeugt, dass nicht nur ein paar Menschen, sondern ALLES miteinander in Verbindung steht, dazu gibt es sogar wissenschaftliche Studien. Da ich so schlecht im Merken bin verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf das Buch "Die göttliche Matrix" von Gregg Braden, welches ich gerade lese...
    Deswegen wundern mich die hier vorgestellten Begebenheiten auch gar nicht, im Gegenteil, sie untermauern meine Gedanken nur...

  • Als ich mir klar war, dass ich meinen Mann ganz sicher verlasse, wollte ich unbedingt nach NRW zieht. Da wollte ich schon als Kind immer wohnen..wegen den Jecken und deren unbeschreiblichem Charme... :glueck:
    In dieser Zeit lernte ich Chris kennen. Er machte mir Bonn (natürlich ganz uneigennützig) schmackhaft und überhäufte mich mit tollen Bildern dieser Stadt. Es kam wie es kommen musste...für mich stimmte das Gesamtpaket. Der Rhein, Jecken, Kultur, Geschichte, endlos viele tolle Schuhgeschäfte, das Meer max. 3 Stunden entfernt, mein geliebtes Düsseldorf ganz nah..na ja, und nicht zu vergessen Chris :thumbup:

    Damals schrieben wir beide täglich mindestens 8 Stunden über gmx miteinander und hatten noch keinen persönlichen Kontakt gehabt. Ich war verheiratet und wollte dies auch aus Respekt meinem Mann gegenüber nicht, obwohl die Trennung schon feststand. Also begann die Suche nach einer Wohnung in Bonn. Als ich nun schon das dritte Mal in der Stadt war, um Wohnungen anzusehn, bin ich in einen Kreisverkehr gefahren. Von Rechts kam ein schwarzes Auto und darin sah ich einen Mann. Plötzlich bekam ich fürchterliche Herzrasen und wusste sogleich..dies kann nur Chris sein. Damals hatte ich null Ahnung wie er aussah, kannte seine Autonummer und Auto nicht..So merkte ich mir das Kennzeichen und schickte Chris eine SMS..In dieser fragte ich ihn, ob er diese Nummer hat..und er war es...wir waren beide geschockt. Wenn man bedenkt das wir nicht ein Foto von dem anderen hatten..auch keine Beschreibungen unseres Aussehens abgaben...In Bonn leben ca. 300.000 Menschen..und ich find ihn einfach so in irgendeinem Kreisverkehr...

    lG
    Morle

    • Offizieller Beitrag

    Schöne Geschichte :)

    Tja...zwischen Himmel und Erde...

    Meine Oma war eine starke Frau.
    Ihr Mann im Krieg und kaum Kontakt.
    Sie war ausgebombt und hatte ein krankes Kind zu versorgen (meine Mutter).

    Der 11 Mai 1945 war ein schöner Tag...der Krieg grad vorüber.
    Von meinem Opa hatte sie schon Monate nichts gehört,
    sich aber tapfer nichts anmerken lassen.

    Aber an dem Tag weite sie vom Morgen bis in den Abend und wusste nicht warum.
    Danach nicht mehr...
    An diesem Tag kam mein Opa auf dem Rückzug aus Italien, in den Radstädter Tauern
    bei einem Unfall um sein Leben.

    Genau ein Jahr danach erst, erfuhr sie vom Tod ihres Mannes am 11 Mai 1945.

  • Ach Morle, das ist ja sooooo romantisch :)

    Aber doch auch ganz logisch, denn Ihr Beide seit füreinander bestimmt gewesen, ganz offensichtlich.



    Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.
    John Lennon

  • Wow, auch eine unglaubliche Geschichte, Morle! Und dazu noch eine so schöne. :)
    Das wollte ich auch gerade schreiben, dass ihr füreinander bestimmt seid. :nod: :glueck:

    Und gleich danach Herzis Geschichte. Morle spürt, dass sie ihre geliebte Person gefunden hat. Und Herzis Oma hat gespürt, dass sie ihre geliebte Person verloren hat. So ähnlich und doch so gegenteilig eure Geschichten. Deine arme Oma. ;(

    Moony, das Buch klingt ja interessant. Das werde ich wohl auch mal lesen, allein schon, weil es zu diesem Thema passt.

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

  • Und ich finde es enorm kurios, dass du dir wohl gedacht hast, dass ich eher in meinen Thread schaue als in die Willkommensthreads. ;) Und bevor ich es gelesen habe, fand' ich es kurios, dass gerade heute mal wieder was in diesen Thread geschrieben wurde. ;)

    Dass ich hier bin, ist aber gar nicht so kurios. Ich mache gerade alle meine Bookmarks neu, auf Grund eines Googleaccount-Synchronisations-Unfall. Muss meinem Freund nachher noch beichten, dass nun ein paar seiner Lesezeichen gelöscht sind. :nin:

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

  • Kurios, ich hab keinenWillkommensthread gefunden :D

    Huhu Lyca, schön Dich mal wieder zu lesen. Ich hoffe, es geht Dir gut und Du bist noch immer glücklich mit Deinem Freund.

    :winke: Liebe Grüsse
    Darla



    Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.
    John Lennon

  • Hallo Moony und Darla,

    mir ist noch ganz schwindlig von Moonys stürmischer Begrüßung. :umfa: :thumbup: *zurückknuddel*

    Mit Willkommensthreads meinte ich die Rezeption. :)

    Mein Freund und ich sind noch glücklich miteinander. :glueck:

    Ansonsten läuft es beruflich leider gar nicht. Bin seit Dezember fertig mit dem Master und hatte bisher nur Absagen. Habe in der Zwischenzeit ein halbes Jahr in einer Zoohandlung gearbeitet, die aber leider im August dicht gemacht hat. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, da ich immer gute Noten hatte und mir ansonsten alles eher zugeflogen ist. Aber der Berufseinstieg klappt nicht so wirklich. Dazu habe ich auch das Gefühl, dass mir mein Master kein wirkliches Handwerkszeug gegeben hat. War halt sehr allgemein gehalten. Ich dachte damals, dass es reicht den Abschluss zu haben und man sich ja in fast alles einarbeiten kann. Leider sehen das mögliche Arbeitgeber anscheinend nicht so. Habe zur Zeit trotzdem eine Stelle in Aussicht, da ist aber die Finanzierung unklar. Wäre in einem Ingenieurbüro, dass sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hat. Das wurde aber gerade erst gegründet und hat noch nicht genug Aufträge. Bin darum etwas deprimiert, weil ich schließlich nicht für mich studiert habe, sondern als Mittel zum Zweck. :/

    Das Leben ist kein Märchen, aber es kann eine gute geschriebene Geschichte sein.

    • Offizieller Beitrag

    Und das mit dem Job wird schon noch, alles zu seiner Zeit und für manche Sachen braucht man halt etwas mehr Geduld! DU schaffst das!

    *unterschreib*

    Ich glaube an Dich Lyca! Du kriegst das hin! :nod:

    schön, dass es privat läuft :) War ja nicht ganz einfach sich den Mann zu angeln, wenn ich mich recht erinnere ;):nin::D

  • Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, da ich immer gute Noten hatte und mir ansonsten alles eher zugeflogen ist

    Hallo, Lyca,

    ich verstehe gut, dass Du deswegen deprimiert bist. Ich selbst war nach einem Prädikatdiplom in kürzestmöglicher Zeit (5 Semester plus 1 Jahr Praxissemester!) zwei Jahre arbeitslos, weil ich einfach aus gesundheitlichen und familiären Gründen nicht "flexibel" genug war. Und das war in den 80er Jahren. Ich denke, heute ist das noch viel blöder, viel viel schwieriger und ungleich belastender. Nee, ich möchte heute nicht mehr jung sein...

    Ich drücke beide Daumen!

    Peter