Was gesagt werden muss.

    • Offizieller Beitrag

    http://www.focus.de/kultur/buecher…aid_732817.html


    Hier ist das Gedicht im Wortlaut.
    Ich habe das Gedicht gelesen. Und irgendwie ist der zweite tatsächlich Absatz verdreht. Ja. Aber falsch?
    Was ist mit dem Rest?

    Zitat

    Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

    Was ist an dieser Idee falsch, ekelhaft oder sonstige Bezeichnungen.
    Das man schnell als "antisemitisch" bezeichnet wird, sobald man Israel kritisiert ist nicht neu.

    • Offizieller Beitrag

    'Antisemitismus' macht die Kritik an der Politik eines Landes zur Glaubensfrage.
    Deutschland insbesondere hat die 'Erblast' zu tragen.
    Eine Glaubensfrage?

    Wer Israel kritisiert, bekommt aus Israel den Stempel 'Antisemit'.

    Klischee?

    Grass hätte leisere Töne anschlagen können, weil...
    ...weil man (als Deutscher...als Grass mit einer SS-Jugend-Vergangenheit)
    'sowas' nicht tut?

    In meinen Augen ist das Gedicht eine Ermahnung zum Frieden.

  • In meinen Augen ist das Gedicht eine Ermahnung zum Frieden.

    In meinen auch. Aber leider Gottes auch ein sehr SCHLECHTES Gedicht. Vom Lyrischen her eines Literaturnobelpreisträgers unwürdig. Vom politischen Inhalt okay, auch wenn ich persönlich das alles anders ausgedrückt hätte. Aber Grass liebt die Provokation, und das seit 60 Jahren.

    Lieben Gruss

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Einmal kurz OT: Ich habe vor einiger Zeit im Fernsehen eine Sendung gesehen...Talkshow oder Buchkritik oder eher beides...genaus weiß es nicht mehr.
    Es ging da um das Buch von Herrn Sarazin. Das Buch ist eine Zusammenfassung von Studien. Herr Sarrazin hat dort seine Meinung reingeschrieben. Einges sei wohl richtig und wahr. Das Buch hätte richtig gut werden können, wenn er ein oder zwei Kapitel weggelassen hätte. Jedenfalls, haben sehr viele Leute, die das Buch schlecht geredet haben, es wohl nicht gelesen, oder zumindest nur den antsößigen Teil. Der dann auch medial breitgetreten wurde.

    Ich habe das gefühl, bei dem Text ist es ähnlich. Man bekommt nur Worrtfetzen von dem Text gezeigt. Oder man hört nur über eine bestimmte Stelle etwas. Man mekrt wie pessimistisch unser Land ist. Anstatt sich über etwas positives zu unterhalten, hackt auf den negativen Dingen rum.

    Seien es nun Gedichte, Poliker oder das Wetter.

    Vieles in dem Gedicht halte ich für berrechtigte Kritik. An Israel und auch an Deutschland.

    U-Boote zum "Küstenschutz"
    Stempel "antisemitisch"
    Bedingungslose Freundschaft.
    Keine Kritik.

    Sein Text (gedicht ist tatsächlich das falsche Wort) hat gute Punkte und auch richtige Punkte angesprochen. Herr Grass ist ein Mensch. Menschen machen Fehler. Und das was sie schreiben, kann daher auch Fehler enthalten.
    Allerdings sollte Herr Grass, auch wenn er gerne provoziert, zumindest einen offensichtlichen Fehler korrigieren.

    Aber in dem Absatz nennt er keine Namen. Somit ist es Interpretationssache, welcher Staat den 'Erstschlag' ausführt, und welcher Staat den anderen vernichten will. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem betreffenden Text höchstens um ein "Gedicht" im Sinne der ursprünglichen Definition "alles Geschriebene ist ein Gedicht".

    Heute würde ich sagen: Ein paar potische Begrifflichkeiten machen aus einem "Leitartikel" kein Gedicht.

    Zum Thema "wahr, falsch, Erbschuld" wurde eigentlich bereits alles gesagt, was meine Meinung auch ist. Vielleicht eines noch: "Erbschuld" ja. Niemals vergessen: ja. Aber sich deshalb jegliche Kritik am damaligen Opfer"volk" verkneifen müssen: nein.

    Die schwerwiegendste und gefährlichste aller Resistenzbildungen ist immer noch die Faktenresistenz.

    Mia Paulsen, Uni München