Achtung, Computer! macht uns das Internet dumm?

    • Offizieller Beitrag

    Gerade läuft auf ARD diese Diskussion bei Günther Jauch.

    Sobald die Mediathek das Video online hat werde ich den Link hier posten.

    Ein paar Stichpunkte:
    Smarboads, PlayStation, amerikanische Wissenschaftler, Google, facebook, Amok, Counterstrike, World of Warcraft, Einsamkeit, Internetsucht (4 std. tägl.)

    Ein Buch welches "vorgestellt" wurde: Digitale Demenz von Manfred Spitzer.

    Was haltet ihr von der Aussage? Stimmt das einfach so. Oder kann man das so nicht stehenlassen.
    Sollte man Computer grundsätzlich verdammen.

    Ich möchte mich erstmal zurückhalten, da ich erstmal internetsüchig bin. Und ich weiß, wo Computer überall drinstecken. ;)

    Edit:
    Hier gehts zur
    Sendung

  • Das sind halt mal wieder Aussagen auf dem Niveau von Leuten, die einen digitalen Radiergummi wollen, das Internet ausdrucken lassen und selbst keine Ahnung haben ;).

    In der Wissenswelt ist das Internet nicht wegzudenken. Und was heißt dumm, es gibt genug intellektuelle Anforderungen - nur sind die heute eben anders als vor 50 Jahren. Was vielleicht kritisch zu sehen ist, ist die Aufmerksamkeitsspanne, die immer kürzer wird...aber vielleicht auch "normal", wenn man immer mehr Informationen verarbeiten muss?

    • Offizieller Beitrag

    Danke. Ich sehe das sehr Ähnlich.

    Der Prof. Dr. Dr. Spitzer vertritt diesen Radiergummi.
    Ausgewichen ist er bei einem Rückblick bei dem Romane Frauen vn der Arbeit abhalten, Fernseher uninteressant seien, da kein Mensch abends lange vor Sperrholzkisten sitzen möchte.

    Natürlich übernehmen Computer einige Aufagben des Gehirns.
    Hauptsächlich das Speichern von Informationen. Sehe ich so.
    Danach folgt das Rechnen. Was auch vielen Erwachsenen auch nicht liegt. Und die hatten nur einen Rechenschieber ;)

    Ich treibe Herrn SPitzers Kernaussage mal auf die Spitze:
    Bei einem Verkehrsunfall, ist Herr SPitzer bestimmt glücklich über seinen Schalter am lenkrad, wo "Airbag" drauf steht. Genauso freut sich Herr SPitzer über die Möglichkeit auf Grund von Spurhaltungsassistenten und andere "Spielereien" auch bei nasser Fahrbahn schneller fahren zu können. Aber das macht er nicht, er fährt lieber nur 80, da die Computer teufelszeug sind.

    Eien Weitere Aussage: Man muss erst ein Grundwissen haben, um Informationen suchen zu können. Also Abitur haben, um dann zu wissen, WAS man bei google suchen soll.

    Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Wenn ich ein Thema habe, pber das ich ncihts weiß, benutze ich Suchmschinen. Ich erhalte viele Quellen, muss sie durchlesen und dann abwägen, welche nutzbar sind. Früher musste man Bücher wälzen. Und nur weil es in einem Buch steht, ist es nicht richtig. Wie erreiche ich dass Wissen denn nun. Gerade bei einem Thema, welches nicht in der Schule behandelt wurde? Darf ich Google dann nicht benutzen?
    Verdumme ich, wenn ich Google benutze? Oder lerne ich große Informationsmengen zu sichten?

  • Vielleicht ist es so, dass man Informationen nicht mehr so fest abspeichert wie vor dem Internet und auch gerade dem Mobilen-Internet, weil man es nicht mehr so muss, denn man kann ja nachschauen.
    Dinge die einen aber wirklich interessieren, die wird man sich doch auch weiterhin merken.
    Das Internet bringt viel Mist mit sich, sicherlich. Aber es bringt uns auch Möglichkeiten die wir vorher nicht hatten.
    Wir kommen an Informationen die uns sonst vorenthalten blieben. Wir können uns über Dinge informieren von denen wir vielleicht vorher aus unterschiedlichsten Gründen gar nichts wussten. Vielleicht merken wir uns nicht alles davon, aber wir wissen von viel mehr Dingen das es sie überhaupt gibt und können uns immer wieder über sie Informieren und so weiterbilden.
    Meiner Meinung nach, kann das nicht schlecht sein.

    Zitat

    Man muss erst ein Grundwissen haben, um Informationen suchen zu können. Also Abitur haben, um dann zu wissen, WAS man bei google suchen soll.


    Sicherlich wird nicht jedermann bei Google kompliziertes und spezielles Wissen abrufen wollen, aber die Aussage halte ich schon für ziemlich Engstirnig. Natürlich ist Bildung wichtig, aber ich sehe in Google und Co (dem Internet im Allgemeinen) eher eine Möglichkeit die eigene Bildung zu erweitern und das noch weit über die Schulzeit hinaus. Persönlich bin ich der Meinung das das Internet die "Kluft" zwischen den einzelnen Bildungsstadien eher verkleinern kann, dadurch das es Wissen für nahezu jeden Zugänglich macht.

  • Ich weiss nicht, wie die jungen Leute heute wirklich mit dem Internet umgehen... Ich stelle einfach mal ein paar Fragen an die "Jugend" hier im Forum, und "Jugend" ist für mich alles unter 30 ;) (und bitte nicht zu spontan antworten und auf mich einprügeln ;), sondern ruhig mal sacken lassen)... Sie unfassend längst nicht das ganze Thema, aber sie kamen mir als erstes in den Sinn.

    Ist das Internet für Euch in erster Linie Kommunikations- oder Arbeitsgerät?

    Habt Ihr Freunde, mit denen ihr "ständig" irgendwas unternehmt oder unternehmen wollt? Trefft Ihr Euch auch ausserhalb Eurer oder ihrer Wohnung?

    Schreibt Ihr heute noch Eure Referate selbst oder sucht Ihr nur Entsprechendes im Internet?

    Falls Ihr Studenten seid: Seid Ihr heute noch in der Lage, wissenschaftlich korrekt zu recherchieren und Eure Recherchen zu präsentieren, ohne dass Ihr einen PC oder einen Internetanschluss brauchen?

    Esst Ihr am Tisch und nicht am Schreibtisch, ohne PC, ohne TV, ohne Smartphone?

    Nun wisst Ihr ja, dass ich kein Feind des Computers oder des Internets bin, im Gegenteil, ich halte es für das Faszinierendste, was ich in meinem Leben erfahren und für mich entdecken durfte. Und ich denke auch nicht, dass man da irgendetwas "wieder zurückdrehen" kann, denn ich halte die Erfindung des Computers und des Internets für genauso gesellschafts-, wirtschafts- und menschenverändernd wie die Erfindung der Dampfmaschine vor mehr als 250 Jahren. Ohne die Dampfmaschine gäbe es heute keine Industrie wie wir sie kennen, sie läutete das "industrielle Zeitalter" ein, und genauso so eine Bedeutung hat für mich auch das "digitale Zeitalter", das durch den Computer und das Internet eingeläutet worden ist.

    Und dennoch bin ich oft sehr skeptisch, ob die sozialen Verschiebungen und Veränderungen, die PC und Internet zwangsläufig bewirken, nicht ein ZU hoher Preis für all das sind. Der Mensch ist eigentlich nur als Gruppenwesen überlebensfähig, wobei die Menschheit einzelne Einsiedler leicht und locker verkraftet. Aber verkraftet sie auch eine immer grösser werdende De- oder sogar Asozialisation der Menschheit, eine immer grosser werdende Vereinzelung der Gesellschaft mit allen Konsequenzen, die daraus für Solidarität, Mitgefühl, "Soziale Unterstützung" etc. entstehen können?

    Ich weiss es nicht. Aber genau das sind die Themen, die mir Sorgen machen, nicht Internetsucht oder Ballerspiele...

    Gruss

    Peter

    P.S. Zum Thema Internetsucht: Diese 4-Stunden-Regel ist lächerlich. Ich kenne zahllose Menschen, die rein aus Berufsgründen schon 6-8 Stunden im Internet sind, die aber doch nicht süchtig sind! Und auch wer 40 Stunden am Stück WoW spielt und dabei seine Wohnung verkommen und seine sozialen Kontakte schleifen lässt, der ist nicht notwendigerweise "süchtig", sondern er leidet vielleicht an einer sozialen Krankheit, vielleicht einer Soziophobie, und ich bin SICHER, wenn ein Therapeut das analysieren dürfte, würde er die Ursache finden, und in mindestens so vielen Fällen wie in der Sucht läge diese VOR der Zeit, als das Internet Macht über ihn bekam.

  • Ist das Internet für Euch in erster Linie Kommunikations- oder Arbeitsgerät?

    Ersteres - aber sobald ich offline bin, kann ich auch (fast) nichts mehr arbeiten.

    Habt Ihr Freunde, mit denen ihr "ständig" irgendwas unternehmt oder unternehmen wollt? Trefft Ihr Euch auch ausserhalb Eurer oder ihrer Wohnung?

    Beides ja.

    Schreibt Ihr heute noch Eure Referate selbst oder sucht Ihr nur Entsprechendes im Internet?

    Ich habe schon lange keine Referate mehr, habe die aber immer selbst geschrieben.

    Falls Ihr Studenten seid: Seid Ihr heute noch in der Lage, wissenschaftlich korrekt zu recherchieren und Eure Recherchen zu präsentieren, ohne dass Ihr einen PC oder einen Internetanschluss brauchen?

    Als Promotionsstudent: Nein. Die meisten Publikationen erscheinen gar nicht mehr in Papierform. Grundlagen findet man sicherlich noch in Büchern, aber Cutting-Edge-Forschung gibt es nur digital. Die Printversionen hängen da grob geschätzt 5-10 Jahre hinterher. Und selbst bei Google Scholar tauchen Papers erst mit ca. einem Dreivierteljahr Verzögerung auf. Aktuelle Publikationen finde ich meistens über Twitter. Und ich kann auch nicht ohne digitale Recherche leben - viel zu umständlich, wenn ich per Hand raussuchen müsste, in welchem Journal/Konferenz wann welches Paper erschienen ist. Google Scholar ist da dank Bibtex-Export sehr angenehm. Und last but not least kann ich dort eben auch Publikationen nach Stichworten suchen.

    Esst Ihr am Tisch und nicht am Schreibtisch, ohne PC, ohne TV, ohne Smartphone?

    99% aller Fälle offline am Tisch.

    Und dennoch bin ich oft sehr skeptisch, ob die sozialen Verschiebungen und Veränderungen, die PC und Internet zwangsläufig bewirken, nicht ein ZU hoher Preis für all das sind. Der Mensch ist eigentlich nur als Gruppenwesen überlebensfähig, wobei die Menschheit einzelne Einsiedler leicht und locker verkraftet. Aber verkraftet sie auch eine immer grösser werdende De- oder sogar Asozialisation der Menschheit, eine immer grosser werdende Vereinzelung der Gesellschaft mit allen Konsequenzen, die daraus für Solidarität, Mitgefühl, "Soziale Unterstützung" etc. entstehen können?

    Dass es immer mehr Einzelgänger gibt, liegt wohl eher an diesem "ich muss mich selbst verwirklichen", das jeder heute lebt. Da ist dann auch weniger Platz für Beziehungen. Das Internet würde ich dafür nicht als Grund nennen, im Gegenteil. Dank Facebook, Skype und Co. kann (und tue) ich mit vielen Menschen weltweit Kontakt halten. Ich muss mich nicht in real treffen, um mich unterhalten zu können.

    Diese 4-Stunden-Regel ist lächerlich. Ich kenne zahllose Menschen, die rein aus Berufsgründen schon 6-8 Stunden im Internet sind, die aber doch nicht süchtig sind!

    Süchtig bin ich bestimmt nicht - im Urlaub fehlt mir rein gar nichts, wenn ich offline bin. Aber jobbedingt bin ich jeden Tag >10h online.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schreibe jetzt einfach mal dazwischen :D

    De- oder sogar Asozialisation der Menschheit

    das kann man auch auf anderem Wege erreichen, Dafür braucht man keine Computerspiele.
    Da muss ich was einwerfen, mein Vater wollte gestern von meinem Bruder irgendwas wegen der Wii wissen. Irgendein neues Spiel: Mein Bruder meinte, er kauft sich das Spiel nicht, da man es nur alleine Spielen kann und es daher kein Spaß macht. Also Spiele sind ein Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Dosis macht das Gift.

    Aber nun zu den anderen Wegen: Hassüberschriften wie "Der faule Grieche", "Harzt4--Schmarotzer" der Ähnliches bekommt man in den Medien (Bild-Zeitung, RTL, Sat1, ...) Hier wird eine Gruppe von Menschen gegen die andere aufgehetzt.
    In einer Satire-Show gab es kurzen Beitrag zu den Krawallen in Rostock. Nach diesen hatte man das Asyl-Gesetz verschärft. Logisch: Ohne Asylanten wären diese Ausschreitungen ja auch nicht zu Stande gekommen.

    Die Politik tut da auch ihr Möglichstes: Counterstrikespieler (Millionen) sind alle potentielle Amokläufer.
    Das war der kleinste gemeinsame Nenner, den Politik und Medien finden konnten. Es gab auch andere Kriterien, die dann im Internetforen zu lesen waren: 100% der Amokläufer haben Sauerstoff geatmet: Verbietet Sauerstoff. Keine schlechte Idee, damit würde man sämtliche Probleme der Menschheit lösen. ;)

    Jetzt, da das Amoklaufen nun auch langsam langweilig wird, scheinen einige Medien, Politiker und auch Wissenschaftler sich ein neues Opfer zu suchen.

    Vielleicht muss man ja einfach lernen und Regeln aufstellen.
    Ranga Yogeshwar sagte in der Sendung dazu, dass er in Berlin bei der ersten Ampel stand. Diese ist aber lange nach dem ersten Auto entstanden. Ich denke der Prozess wird auch beim Internet entstehen.
    Man wird auch da Regeln einführen. Und in vielen Bereichen des Internets gibt es Regeln. (siehe Foren, Chats, usw.)

    • Offizieller Beitrag

    Persönlich bin ich der Meinung das das Internet die "Kluft" zwischen den einzelnen Bildungsstadien eher verkleinern kann, dadurch das es Wissen für nahezu jeden Zugänglich macht.

    Das sehe ich übrigens Ähnlich.
    Es gibt einige Professoren, die Vorlesungen online halten, bzw. ihre Vorlesungen aufzeichnen.
    Das finde ich Klasse. Die Videos von einem Mathe-Prof haben sehr geholfen. Man hätte auch die Tutoren fragen können. Sicher, aber da dauert es bis man eine Antwort erhält. Den Prof direkt fragen, macht irgendwie kaum einer. (Da ist die Frage, warum? :gruebel:)
    Und diese universitäre Wissen, darf sich jeder aneignen. Man bekommt zwar keinen Abschluss durch das Internet, aber man kann sich Sachen aneignen. Und hätte ich das Video schon zu Abi-Zeiten gefunden. Wäre mein Schnitt vielleicht etwas besser gewesen. Aber vor dem Abi darf man Google ja nicht benutzen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich allen Vorrednern an :D

    Ausgehendes Sommerloch...Dummschwätzer (für mich) - mehr nicht.

    Lediglich bei Kindern sehe ich eine Gefährdung-
    wenn sie viel Zeit mit spielen verbringen,
    denn ihre Hirnstrukturen wachsen
    und formen sich den Anforderungen entsprechend.

    Aber darum geht es nicht.

    Sachliche Aufklärung ist sicher notwendig,
    aber Sachlichkeit sehe ich bei dieser nicht neuen 'Diskussion' nicht wirklich.

  • Man muss definitiv eine Balance halten.
    Das Internet darf nicht der einzige Weg sein mit seinen Mitmenschen zu Kommunizieren, oder sich Wissen anzueignen.

    • Offizieller Beitrag

    Also, Laal, die erste Aussage ist sicher richtig.
    Die Zweite möchte ich mal kommentieren :D

    Wissen allerdings steht per I-net jedem zur Verfügung
    und ich gehöre noch zur Generation derer,
    die sich Wissen aus den geliebten Büchern oder
    in Natura aneignen mussten (bzw. teilweise auch
    über die Schule :D)
    Und natürlich im direkten Gespräch...;)

    Ich schätze das I-net von daher seeehr! :)
    Und ich verteidige es auch...
    ...und andere macht es nervös
    (siehe Wiki-Leaks und und und)

    Das I-net kann man nicht verbrennen, aber ganze Länder
    versuchen es zu verbannen.
    Mehr oder minder vergeblich.

    Wir haben die Wahl und daran sollte sich auch nichts ändern.
    Jaja...im Internet findet sich das Böse...
    ...verbieten wir doch am besten gleich das reden und denken.
    Schöne heile Welt :D


    Freie I-net-Grüße aus Hamburg

    Herzi

    • Offizieller Beitrag

    Man muss definitiv eine Balance halten.
    Das Internet darf nicht der einzige Weg sein mit seinen Mitmenschen zu Kommunizieren, oder sich Wissen anzueignen.

    Das finde ich schön gesagt LAAL :nod:

    BALANCE ist hier, wie doch eigentlich überall, das Stichwort.
    Und auch Kinder und Jugendliche sollten lernen, diese Balance zu finden.
    Ein Herausforderung - auch und/oder gerade als Eltern.

    Bei meinen Töchtern sehe ich diese Balance durchaus... tagelang ist die Große nicht am Laptop, weil sie sich lieber mit Freunden trifft und ihre derzeitige Clique ist eine tolle Clique, durchaus unterstützenswert :nod:
    Die Kleine schaut gern mal Kinderserien am Laptop, aber nie allzulange, weil ihr das Passive daran nur sehr temporär liegt - kleiner Feger der sie ist ;) :D
    und so schaffen es Beide, ihre eigene, gesunde Balance zu finden...

  • Ich danke Euch.

    Vielleicht bin ich einfach zu alt, um das doch relativ locker sehen zu können. Auch wenn es ein anderes Thema ist, möchte ich erwähnen, wie sehr es mich ärgert, was die Piraten da mit dem Urheberrecht vorhaben. NEIN, es ist nicht alles kostenlos zu nutzen, nur weil es im Internet vorhanden ist! Aber dazu schreibe ich nicht im öffentlichen Raum, da ich damit gewisse Dinge preisgeben müsste, die ich nicht preisgeben will.

    Liebe Grüsse und danke für Eure Gedanken.

    Peter

  • Nunja, die Piraten wollen ja gar nicht, dass das Urheberrecht abgeschafft wird - das erzählen immer nur die "etablierten" Parteien, um Angst zu schüren. Im Gegenteil: Die Piraten wollen lediglich, dass das Urheberrecht an die heutigen Realitäten angepasst wird. Denn so, wie es jetzt ist, verdienen daran nur Abmahnungskanzleien.

  • So einfach ist das nicht, flash.

    Die Piraten wollen z.B., eine drastische Kürzung der Nutzungszeit. Diese soll ablaufen, u.U. noch zu Lebzeiten des Autors. Und das geht nicht. Ich denke, jedem ist klar, dass ein Autor oder der Verlag, dem er seine Rechte übergeben hat, diese auch zumindest für seine Lebzeit behalten muss. Wir können gerne darüber reden, ob es richtig ist, dass der Familie des Autors (oder Malers) noch 70 Jahre nach dessen Tod die Rechte zustehen. Aber die Rechtenutzung zu Lebzeiten hat ein Tabu zu bleiben.

    Die Piraten (oder Teile der Piraten) wollen auch, dass man Bilder und Texte virtuell nutzen kann, sofern diese für private Webseiten oder für Webseiten ohne Gewinn verwendet werden dürfen. Auch das geht nicht, denn die Menschen, die Gedichte, Erzählungen schreiben und Bilder malen, haben viel Geist, Kraft und Zeit investiert. Es geht da nicht nur um materielle Nutzung, sondern auch um die Würdigung geistigen Eigentums.

    Und es gibt (ich denke zwar, dass das Ausnahmeerscheinigungen sind, aber ich habe das schon von mehreren Piraten gehört!) sogar Gruppen, die wollen eine völlige Freigabe von Texten und Bildern ohne Nennung (!!!) des Urhebers. Nee, tut mir leid, aber das ist ein "Anything goes?!", bei dem einem kreativ-produzierend tätigen Menschen die Galle hochkommt.

    Lieben Gruss

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Naja....die Piraten bringen aber dennoch eines auf den Punkt: Das Urheberrecht muss überarbeitet werden.

    Und es gibt dort schon eine Fehlentwicklung: Die private Kopie ist erlaubt, aber nur, wenn ich den Kopierschutz nicht umgehe.
    Gleichzeitig bezahle ich beim Kauf einer Festplatte, Kassette oder CD auch einen Anteil an die Gema.
    Das beißt sich. Ich soll für leere Medien Abgaben bezahlen, aber darf sie nicht nutzen oder zumindest nur eingeschränkt.

    • Offizieller Beitrag

    Hmm...

    Geltendes nationales und internationales Recht sind z.B. hier zu beachten.
    Schließlich wollen wir Xardas nicht im Cafe Viereck besuchen :D

    Ich persönlich sehe es so, dass das, was vom Erschaffer ins Netz gestellt wird,
    im Netz allen zur (fast) freien Verfügung gestellt wird.
    Also jede Nutzung, die nicht dem direkten Kommerz dient...
    In der Regel ist das ja auch jetzt schon so.
    Beispiel Bilder.

    Wenn ich Photos einbinde/ online stelle, kann ich sie mit sichtbaren
    oder unsichtbaren Wasserzeichen versehen-
    aber wozu?
    Auch bieten Photo-Communitys einige mechanismen an,
    die ein kopieren/ verlinken wirksam unterbinden.
    Wenn der Photograph es denn will...;)

    Solange ich meine Photos z.B. nicht auf Werbeplakaten sehe...
    ...und selbst dann würde ich meinen Spaß haben und könnte weitere zu Geld machen:D

    Eines der Geschäftsfelder der Abmahner...ein oft sehr mieses Geschäft.

    Die Musikvideos, die wir hier zuhauf verlinken, sind sicher nur teilweise
    vom Künstler dafür vorgesehen gewesen.
    Die eigentlichen Rechte liegen oft bei den Verlagen
    und die Gema mischt gern überall mit.
    Xardas hat diesen Club ja schon beleuchtet...

    Die Arbeit eines Schriftstellers gehört nicht in das Netz.
    Wenn er sie selbst einstellt- seine Sache und nun öffentlich nutzbar.

    Ein Problem sind Dritte, die legale Inhalte illegal veröffentlichen.
    Aber ein wie auch immer geartetes Urheberrecht kann nur bedingt
    diese Variante regeln.
    Woher soll der Nutzer wissen, ob ein Inhalt legal oder illegal ist?
    Klar...ein Kinofilm, der grad anläuft kann nicht legal sein...
    Drum zu Anfang mein Hmm... ;)

    Im übrigen wird bei den Piraten eine Basis-demokratische Entscheidungsfindung
    groß geschrieben und auch mehr oder minder erfolgreich praktiziert.
    Was (wenn) tatsächlich Programm oder Recht wird-
    steht auf einem anderen Blatt.
    So sehe ich das ;)


    Liebe Grüße

    Herzi

  • Die Arbeit eines Schriftstellers gehört nicht in das Netz.
    Wenn er sie selbst einstellt- seine Sache und nun öffentlich nutzbar.

    Lieber Herzi,

    warum soll ein Autor nicht Kostproben seiner Arbeiten auf eine eigene Webseite tun, um den Leser für seine Texte zu interessieren? Warum muss er dann aber Gefahr laufen, dass seine Texte ohne seine Erlaubnis verwendet oder sogar unter anderer Autorenschaft in Netz genutzt, nein BETROGEN, werden? Zählt denn geistiges Eigentum und Urheberschaft von Kunst gar nichts mehr? Genau das ist meine Sorge, wenn ich ans Internet denke...

    Lieben Gruss

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Herzi,

    warum soll ein Autor nicht Kostproben seiner Arbeiten auf eine eigene Webseite tun, um den Leser für seine Texte zu interessieren? Warum muss er dann aber Gefahr laufen, dass seine Texte ohne seine Erlaubnis verwendet oder sogar unter anderer Autorenschaft in Netz genutzt, nein BETROGEN, werden? Zählt denn geistiges Eigentum und Urheberschaft von Kunst gar nichts mehr? Genau das ist meine Sorge, wenn ich ans Internet denke...

    Lieben Gruss

    Peter

    Moinmoin lieber Peter :)

    Vorweg: Ich habe mal meinen real-Namen in deiner Anrede durch meinen
    Nickname ersetzt- sicher ein kleines Versehen von Dir :)

    Tja...die Crux mit dem Geistigen Eigentum...
    Ich persönlich verweise direkt oder indirekt per Verweis auf die Quelle
    eines Artikels.
    Mehr oder minder Gesetz und Ehrensache.
    Zumeist auch erwünscht, weil im Sinne des Publizisten.

    Schriftstellers Werk bleibt sein geistiges Eigentum...logisch-
    aber wie tatsächlich die Nutzung begrenzen, wenn es plakativ
    - (und so ja auch gewollt) -
    öffentlich gemacht wird.

    Veröffentlicht ein Dritter Werke unter seinem Namen,
    so stellt das einen klare und aus meiner Sicht legitime Urheberrechts- Verletzung dar.
    Aber das hat mit dem I-net nichts mehr zu tun ... oder?


    Liebe Grüße vom Herzi :)
    Der jetzt nochmals in die Sonne auf den Balkon geht :)