Adventskalender 2012

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    Türchen 1 :)


    Flügel möchte ich besitzen,
    bis zum blauen Himmel dringen,
    wo die schönen Sterne blitzen
    schöner Engel, schenk mir Schwingen.

    Als der Engel mich vernommen,
    griff er in die Silbertruhe
    und was habe ich bekommen?
    Gute feste Wanderschuhe!

    Hedwig Diestel

    Die wahre Bedeutung des Begriffes 'Samurai' ist:
    Derjenige, der dient, und sich der Kraft der Liebe verschreibt.
    (Morihei Ueshiba)

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    Türchen 2:

    Advent

    Es treibt der Wind im Winterwalde
    Die Flockenherde wie ein Hirt,
    Und manche Tanne ahnt, wie balde
    Sie fromm und lichterheilig wird,
    Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
    Streckt sie die Zweige hin - bereit,
    Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
    Der einen Nacht der Herrlichkeit.


    Rainer Maria Rilke
    (1875-1926)

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    Türchen 3:


    Im Advent, in dunkler Nacht
    ward von Gott ein Licht entfacht.

    Zaghaft fing es an zu leuchten
    und durchbrach die Dunkelheit;
    Finsternis begann zu weichen,
    vor der kleinen Helligkeit.

    Dieses Lichtlein im Advent
    nährte viele neue Flammen;
    Und ein Lichtermeer entbrennt
    alle Dunkelheit zu bannen.

    Wo der Glanz die Nacht durchbricht
    ward durch Liebe alles Licht.
    Hass verschwindet und enteilt,
    wo das Licht der Liebe weilt.

    Herzen, voller Angst und Zagen,
    fassen wieder neuen Mut;
    spüren Wärme und Behagen,
    weil die Liebe Wunder tut.

    Rosen blüh'n in Schnee und Eis,
    weil Güte zart zu wärmen weiß.
    Und - die Nacht hebt an zu singen
    von gar wundersamen Dingen.

    Liebe hat den Hass besiegt,
    durch ein Herz, das Gutsein übt.
    Nun sei auch Du ein bißchen Licht!
    Sage nie: Ich bin zu klein.

    Schon ein Fünklein weckt die Flammen
    und es wird ein großes Licht.
    Wirf Dein Fünklein doch hinen -
    und um Dich wird's helle sein!

    Maria Dambacher

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    Türchen 4:

    Eine Bayerische Adventsgeschichte
    Übersetzung ins Hochdeutsche hier :D


    I woass net, ob dö G'schicht du kennst,
    sie hat sich ab'gspielt im Advent.
    I les dir's vor, weils mir fallt ein,
    d'Leut sog'n, dös soll wahr g'wen sein.

    Da is a alts Muatterl gwesen,
    alloa in ihra Stub'n drinn gsessn,
    und hat sich so Gedank'n g'macht
    was s'Christkind früher ihr hat bracht.
    Ja ja, hat's gsagt, dös war'n no Zeit'n,
    da kunnt ma allerhand bestreit'n.
    Jetzt bin i arm und alt dazua
    und hab a kaum zum Essen gnua.

    Wia's so da sitzt und überlegt,
    hat sie sich einen Plan ausgheckt.
    S'Christkind beschenkt doch alle Leit,
    jedes Jahr zur Weihnachtszeit,
    wia war's, wenn i eam schreib'n tät,
    daß i a große Bitt no hätt.
    Vielleicht macht's mir no de Freid,
    grad heuer in der Weihnachtszeit.

    Sie holt sich Bleistift und Papier
    aus der Schublad schnell herfür.
    Setzt sich an den Tisch sodann
    und fangt wia folgt zu schreiben an:

    "Liebes Christkind", schreibt's mit'm Stift
    auf das Papier als Überschrift.
    "Du bist allmächtig und sehr stark,
    schick mir doch bitte 100 Mark!
    Erfüll die Bitte einer Armen,
    i wünsch an Mantel mir, an warmen.
    Wann i dös Geld hätt, war dös schee,
    kannt i zum Mantel kaufa geh.
    I brauch'n wirklich schon sehr bald,
    denn drauss'n ist es bitterkalt."

    "Hochachtungsvoll" hat sie zuletzt
    vor ihrem Namen druntergesetzt.
    Den Briefumschlag hat's ungeniert
    an das Christkind adressiert.
    Den Absender auf d'andere Seit,
    dös war von großer Wichtigkeit.
    Sie tuat den Brieaf in Umschlag nei
    und is zum Kast'n grennt a glei.
    Nachdem dös alles war gescheh'n,
    sah man sie froh nach Hause gehn.

    Der Postler von dem Postamt acht
    hat koane schlechten Augen g'macht.
    So momentan is baff er g'wen,
    wia er den Brieaf ans Christkind g'segn.
    Des is eam ja no nia passiert,
    a Brieaf an's Christkind adressiert.

    Er hat sehr lange nachgedacht
    und dann den Umschlag aufgemacht.
    Als er den Inhalt überblickt,
    den Brieaf er an's Finanzamt schickt.

    Der Beamte von dera Stell
    Öffnet den Brieaf sehr schnell.
    Nachdem dös Schreib'n er durchgeles'n
    war der Fall ihm klar gewes'n:
    Man muaß ihr helfn, des is g'wiß,
    schon deshalb, weil bald Weihnacht' is.

    Die Kollegen von sei'm Amt,
    haben mitg'macht allesamt.
    Er braucht da gar net lang zu frag'n
    jeder hat was beigetrag'n.
    Und wias am Schluß dann festgstellt ham,
    war'n 63 Mark beisamm.
    Den Betrag nun ganz genau
    überwies'n sie der alten Frau.

    Die Freud vom Muatterl war sehr groß,
    darüber Tränen sie vergoß.
    Jetzt konnte sie den Mantel kaufn
    und braucht nicht mehr ohne lauf'n,
    und aus innerer Dankespflicht
    hats's no an Brieaf an's Christkind g'richt.
    Dös hat sie sich net nemma lass'n,
    sie schrieb daher folgendermaßn:

    "Für die hundert Mark dank' i' dir,
    du hast da sehr geholf'n mir.
    Doch wenn i'wieder um Geld dich bitt,
    so schick mir's doch über's Finanzamt nit,
    mit dene is des fei a Gfrett,
    solche Lump'n trau i net,
    von dene 100 Mark, s'is net derlog'n,
    hams 37ge abgezogn."


    Verfasser unbekannt

    • Offizieller Beitrag

    Nachtrag für gestern:

    Was ich dir zum Advent schenken möchte:

    Einen Orgelton wider den finsteren Morgen,
    meinen Atem gegen den Eiswind des Tags,
    Schneeflocken als Sternverheißung am Abend
    und ein Weglicht für den verloren geglaubten Engel,
    der uns inmitten der Nacht die Wiedergeburt
    der Liebe verkündet.

    Christine Busta

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    Türchen 6 :D

    und Euch einen schönen Nikolaustag!

    Knecht Ruprecht
    Ein Gedicht von Theodor Storm (1817-1888 )

    Von drauss' vom Walde komm ich her;
    Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

    Allüberall auf den Tannenspitzen
    sah ich goldene Lichtlein sitzen;

    Und droben aus dem Himmelstor
    sah mit grossen Augen das Christkind hervor;

    Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
    da rief's mich mit heller Stimme an:

    "Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
    hebe die Beine und spute dich schnell!

    Die Kerzen fangen zu brennen an,
    das Himmelstor ist aufgetan,

    Alt' und Junge sollen nun
    von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

    Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
    denn es soll wieder Weihnachten werden!"

    Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
    meine Reise fast zu Ende ist;

    Ich soll nur noch in diese Stadt,
    wo's eitel gute Kinder hat."

    - "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
    Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:

    Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
    essen fromme Kinder gern."

    - "Hast denn die Rute auch bei dir?"
    Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;

    Doch für die Kinder nur, die schlechten,
    die trifft sie auf den Teil, den rechten."

    Christkindlein sprach:" So ist es recht;
    So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

    Von drauss' vom Walde komm ich her;
    Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

    Nun sprecht, wie ich's hier innen find!
    Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

    • Offizieller Beitrag

    für gestern Türchen 7:


    Verse zum Advent
    von Theodor Fontane

    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
    Aber als Knecht Ruprecht schon
    Kommt der Winter hergeschritten,
    Und alsbald aus Schnees Mitten
    Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

    Und was jüngst noch, fern und nah,
    Bunt auf uns herniedersah,
    Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
    Und das Jahr geht auf die Neige,
    Und das schönste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,
    Heute bist du uns noch fern,
    Aber Tannen, Engel, Fahnen
    Lassen uns den Tag schon ahnen,
    Und wir sehen schon den Stern.

    • Offizieller Beitrag

    Türchen 8:

    Heute mal etwas lustiges :D


    Fritzchen geht mit seinen Eltern über den Weihnachtsmarkt.
    An einem Stand ist eine Krippe aufgebaut.
    Fritzchen nimmt Maria und Josef und steckt sie in die Manteltasche!!
    Zuhause entdeckt die Mutter die Figuren. "Fritzchen, was soll das??"
    Fritzchen antwortet: "Wenn ich zu Weihnachten keine Carrerabahn bekomme vom Christkind,
    sieht das Christkind seine Eltern nie wieder!"

  • Türchen 6 :D

    und Euch einen schönen Nikolaustag!

    Knecht Ruprecht
    Ein Gedicht von Theodor Storm (1817-1888 )

    Von drauss' vom Walde komm ich her;
    Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

    ...

    Ach, das habe ich ja seit meiner Kindheit nicht gelesen, danke!!!!!!!

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    Lieber Peter,

    Ach, das habe ich ja seit meiner Kindheit nicht gelesen, danke!!!!!!!

    Wir mussten es in der Grundschule auswendig lernen, ich mag das auch sehr, es weckt Erinnerungen an schöne Kindertage (ich habe gerne auswendig gelernt, das lag mir irgendwie :) )

    alles Liebe Dir

    Dani

    • Offizieller Beitrag

    *hust*

    *nachreich*

    9. Türchen:


    Wunder schafft die Weihnachtszeit.
    Vor dem Dorf, darin verschneit
    jeder Hof und jedes Haus,
    Vogelbeerbaum, Nacht für Nacht
    hundert Lichtlein trägt, entfacht,
    die da leuchten weit hinaus.
    Achtet seiner Herrlichkeit
    niemand auch im Wintergraus,
    bläst der Wind doch keins ihm aus,
    alle strahlen dicht gereiht -
    Wunder schafft die Weihnachtszeit.
    Martin Greif

    • Offizieller Beitrag

    10. Türchen:

    Der Winter ist gekommen,
    verstummt ist der Hain;
    Nun soll uns im Zimmer
    ein Liedchen erfreun.
    Das glitzert und flimmert
    und leuchtet so weiß,
    es spiegelt die Sonne
    im blitzblanken Eis.
    Wir gleiten darüber
    auf blinkendem Stahl
    und rodeln und jauchzen
    vom Hügel ins Tal.
    Und senkt sich der Abend,
    geht’s jubelnd nach Haus
    ins trauliche Stübchen
    zum Bratapfelschmaus.
    Volksgut

    • Offizieller Beitrag

    11. Türchen:

    Die hohen Tannen atmen heiser
    im Winterschnee, und bauschiger
    schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
    Die weißen Wege werden leiser,
    die trauten Stuben lauschiger.
    Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
    Im grünen Ofen kracht ein Scheit
    und stürzt in lichten Lohgewittern, -
    und draußen wächst im Flockenflittern
    der weiße Tag zu Ewigkeit.

    Rainer Maria Rilke

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    12. Türchen:

    Weihnachtsglocken

    Tauchet, heil'ge Klänge, wieder
    ganz in meinen Glauben mich!
    Quellet, quellt, ihr alten Lieder:
    füllet ganz mit Reinheit mich!

    dass ich in die Kniee fallen,
    Ein Mal wieder beten kann,
    Ein Mal wie ein Kind noch lallen
    und die Hände falten kann!

    Denn ich fühl's: die Liebe lebet,
    die in Ihm geboren worden,
    ob sie gleich in Rätseln schwebet,
    ob gleich Er gekreuzigt worden;

    denn ich sehe fromm sie werden –
    heute, Ewig fromm – die Menschen,
    wenn es klinget: Fried' auf Erden
    und ein Wohlgefall'n den Menschen!

    Richard Dehmel (1863-1920)

    Die wahre Bedeutung des Begriffes 'Samurai' ist:
    Derjenige, der dient, und sich der Kraft der Liebe verschreibt.
    (Morihei Ueshiba)