Genervt von Wahlen

    • Offizieller Beitrag

    Überall wird anscheinend gewählt.
    Und Journalisten, Politiker, Experten und die, die es sein wollen beschimpfen sich gegenseitig, wissen immer alles besser, als andere.

    Italienwahl: Das Ergebnis ist für Europa bestimmt nicht das beste für Europa. Und der Kommentar von Herrn Steinbrück, war in meinen Augen gar nicht mal so schlimm. Dass der Verband der Clowns nun nicht mit Berlusconi verglichen werden will....naja....
    Viele Wörter haben doppelte Bedeutungen: Clown ist einmal der lustige Tollpatsch in der Manege. Clwn kann aber auch als abfällig gemeint sein. Ich denke Steinbrück hat beide Bedeutungen genutzt. Und viele wollten ihn missverstehen.

    Und dann geht der Wahlkampf hier zu Lande weiter: Merkel sagt, wie immer, nichts. Rösler kann seine Partei immernoch nicht führen, dafür holen sie sich den nuschelnden Sexisten Brüderle ans Steuer.

    Die SPD hat eine "Fettnäpfensuchmaschine" und macht sich auch nicht viele Freunde.

    Die Grünen versuchen Stimmen zu sammeln im Linken- und SPD-Lager, indem sie Hartz-IV angreifen. Finde ich billig und das kann nach hinten losgehen.

    Irgendwie komme ich mir vor wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier". Und die Überlegung ist wirklich bei der nächsten Wahl zu sagen: Klei mi an de Feut, ick bliev mit'm Mors to Hus.

    Achja...und die nervigste Wahl findet in diesem popeligen kleinen Staat mitten in Italien statt.

    Geht das nur mir so?

    • Offizieller Beitrag

    Hmmm, ich weiß nicht ...
    Das ist halt Politik. Viele der zur Wahl stehenden denken nicht weiter als von der Wand bis zur Tapete.

    Herr Steinbrück hat in einem Interview im SWR Ende letzter Woche, angesprochen auf seine Clown-Aussage, folgendes Statement abgegeben: "Die Menschen schimpfen doch mehr und mehr über Politiker, die nichts anderes als nichts sagende Weichspüler-Sätze von sich geben. Einer meiner Lieblingssätze ist: Eine gute Grundlage ist die beste Voraussetzung für eine solide Basis."
    Er trägt halt mal häufig sein Herz auf der Zunge. Menschlich, oder? (Auch wenn ich trotzdem nicht SPD wähle, aber das nur nebenbei. ;) )

    Mich nervt das ganze nicht. Ich beobachte interessiert und denke mir ggf. meinen Teil dabei.

    Und warum Du die Papstwahl als die nervigste bezeichnest? Weil sie in den Medien so omnipräsent ist? Weil sie sich in ihrem Wahlverfahren ein "klein wenig" vom demokratischen Grundverständnis unterscheidet? :D
    Oder weil sie religiös motiviert ist?

    • Offizieller Beitrag

    Politik ist ein Geschäft.
    So wird sie gemacht.

    Ich wähle bewusst und oft das kleinere Übel.
    Eigentlich können wir auf Jahrzehnte Demokratie 'stolz sein' ...
    ... 'uneigentlich' funktioniert die im Land der Kaiser- losen Kaisertreuen
    nur mit Druck und Bild/RTL/Sat1 usw...

    Ist trotzdem 'mein' Land.


    Und hätte ich nicht das Fensterchen auf den Hof im Augenwinkel,
    wäre das alles noch frustrierender :D

    P.S.: Die Wahl des nächsten Papstes ist für viele Menschen sehr bedeutend
    und der Einfluss der kath. Kirche auf ihre Anhänger steht und fällt mit dem Papst.
    So gesehen bedeutend- so gesehen für mich persönlich weiter nicht von Bedeutung.
    In den Medien läuft zu 95% ... oder? ;)

  • Ich bedauere es zwar sehr, dass es keinen Willy Brandt mehr gibt, den ich von Herzen gerne gewählt habe..., und ich bedauere auch, dass es keine SPD mehr gibt, die meiner politischen Einstellung entspricht (die eben willybrandtisch ist), aber dennoch werde ich wählen. Ich habe mich entschieden, bei der Bayrischen Landtagswahl die ÖDP zu wählen, die zwar in ihrer ständigen Betonung von Ehe und Familie mir etwas auf den Senkel geht (auch Schwule und Lesben können "Ehe und Familie" sein), aber in vielem anderen von mir gerne unterstützt wird: Umwelt, Rauchverbote, Ablehnung von Parteispenden durch Organisationen, Firmen und sonstigen Lobbyisten und vor allem einen jungen, unverbrauchten "Chef" haben,

    Steinbrück... Ich finde, ein Politiker, der Kanzler werden möchte, sollte solche Aussagen wie über den Clown nicht tätigen. Ein Regierungs-Chef muss irgendwann einmal diplomatisch sein, und wenn er als Oppositionspolitiker bereits solche undiplomatischen Klöpse bringt, wird das Regieren schwer. Ich habe mehrere freundschaftliche Beziehungen in die Schweiz (meine beiden besten Freunde sind Schweizer), und zwar durchaus eher "Linke", aber selbst die nehmen den "Artillerie-Hinweis" von Steinbrück immer noch übel. Das geht nicht. Ein solcher Fauxpas als Kanzler kann in bestimmten Situationen zur Katastrophe führen. Nein, Menschen, die sich nicht unter Kontrolle haben, möchte ich nicht als Regierungs-Chefs haben, weder bei uns noch anderswo.

    Wen ich bei den Bundestagswahl wählen werde, weiss ich noch nicht. Sollte die ÖDP bundesweit zur Wahl stehen, kann ich mir vorstellen, sie zu wählen.

    Gruss

    Peter