Kindeswohlförderung

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    Hallo,

    ich habe heute eine Mail bekommen in der geht es um das neue BundesKinderUndJugendSchutzGesetz

    Nach dem ganzen Theater bei den Kirchen und anderen Organisationen bezüglich der Vergewaltigung von Kindern hat man dieses Gesetzt entworfen, um es potentiellen Tätern schwerer zu machen.

    Nun hat dieses Gesetz ein kleines Problem: Es regelt leider nichts. Jede Kommune entscheidet selbst wie sie das Gesetz anwenden soll. Fakt ist: Jeder der in der Jugendpflege arbeitet und über 20 Jahre alt ist braucht jetzt ein erweitertes Führungszeugnis.

    • Offizieller Beitrag

    Jeder der in der Jugendpflege arbeitet und über 20 Jahre alt ist braucht jetzt ein erweitertes Führungszeugnis.

    was ist denn wohl ein "erweitertes Führungszeugnis"?
    Und was ist mit den Ehrenamtlichen? Brauchen die sowas auch?

    fragende Grüße

    Moony

    • Offizieller Beitrag

    Das erscheint mir auf den ersten Blick Sinnvoll.

    Ich verstehe Eltern und ihre Ängste.
    Manchmal fühle ich mich unwohl...so z.B.,
    als ich mit den Holzis im Freibad war und Photos von der Familie gemacht habe.
    Dort liefen kleine nackte Kinder zuhauf herum...
    ... Kinder von Eltern, die mich teil argwöhnisch beäugten-
    mich, der ich mit Tele ausgiebig Bilder machte.

    Ich war immer froh, wenn die Familie zu mir stieß...
    ...und Zwei Väter sprachen mich an, waren aber beruhigt,
    als sie mit mir sprachen und ich eben offen reagierte.


    Ich befördere auch Kinder ohne Begleitung.
    Ich achte sehr auf meine Worte und etwaigen physischen Kontakt.
    Und ich bin froh, dass ich in meinem Wagen eine Video- Kamera
    installiert habe...

    Gestern Abend war ich Essen.
    Direkt neben mir lag ein Säugling in seiner Wanne.
    Es war der einzige Platz beim Stamm- Griechen...
    Die Mutter beäugte mich argwöhnisch- ja aggressiv.
    Ich erwiderte ihren Blick.
    Mein Handy legte ich auf die andere Seite
    und verhielt mich ansonsten wie sonst auch.
    Irgendwann wachte das Kind auf und die Mutter entnahm es der Wanne-
    nicht ohne mich mit Blicken zu töten.
    Der Vater warf mir dagegen versöhnliche Blicke zu...;)


    Ich empfinde das Zusammensein mit Kindern als etwas natürliches
    und meist angenehmes.
    Aber manchmal erlebe ich Eltern (-Teile) als unausstehlich.

    Natürlich?


    Würde ich ein Amt bekleiden, welches besagten besonderen
    Anforderungen entsprechen muss, so würde mich ein solches Zeugnis entspannen.
    Ein Garant wäre es natürlich niemals (aus Sicht der Eltern...klar),
    aber eben für die Eltern auch womöglich entspannend?


    Szenario:
    Ich befördere (wie öfters) ein 12-jähriges frühreifes Mädchen
    zu einer Einrichtung, in der sie tages- therapeutisch betreut wird.
    Das ist nichts ungewöhnliches...
    Diese Kinder sind nicht ohne Grund in Behandlung.
    Angenommen es hat schlechte Laune und versucht die Situation zu bestimmen,
    um an Bonsches oder so zu kommen (Regelfall...).
    Nun könnte es mit Leichtigkeit (aus 'Rache') meine gesamte Existenz zerstören.
    Keine Theorie im Gewerbe...

    Ich beherrsche derartige Situationen, da ich Routine im Job habe
    und im Rettungsdienst mit extremsten Situationen umgehen musste...

    ...und doch bin ich froh, dass ich die Video- Kamera installiert habe.


    Ist was verrutscht im Staate?

  • Solche Gesetze sind unsinnig. Man muss zum einen die Verjährungsfristen verlängern, wie bei Mord, da gibt es keine. Und seelischer Mord eines Kindes ist nicht minder folgenschwer.

    Zum anderen muss man alles dafür tun, dass Kinder zu selbstbewussten Wesen erzogen werden, die wissen, was sie wollen und und vor allem, die wissen, was sie NICHT willen, und dies auch klar (und notfalls laut!) auszudrücken in der Lage sind. Dann gibt es auch keinen Missbrauch mehr. Selbstunsichere, ängstliche, autoritätshörige Kinder werden IMMER Opfer sein können, egal, wie scharf die Gesetze auch sein mögen. Scharfe Gesetze haben noch nie etwas verhindert, eine emanzipierte Erziehung aber sehr wohl!

    LG

    P.

    • Offizieller Beitrag

    hm bin ich naiv, weil ich Männern, die meine Kinder anlächeln KEINE misstrauischen Blicke zuwerfe?
    Ich bin stolz auf unsere Kleine, weil sie selbst uns Eltern oft unsere Grenzen aufzeigt, wenn wir sie knuddeln und/oder knutschen wollen und sie das gerade aber NICHT will. Sie ist sehr selbstbewusst und das ist auch gut so.
    Wenn ich mein Kind SO erziehe, dann brauche ich deutlich weniger Angst vor Mißbrauch haben denke ich. Vor allem würde sie uns ganz bestimmt auch sagen, wenn da etwas gewesen wäre oder wäre, was ihr Unbehagen bereitet, da bin ich GANZ sicher.
    Und es ist ja auch belegt, dass Selbstbewusstsein den besten Schutz bietet.
    Ich bin, wohl zu Recht, stolz auf unsere Tochter und unsere Erziehung.

    Führungszeugnis schadet dennoch nicht *find* aber wie alles, so kann man auch hier übertreiben... den goldenen Mittelweg muss man halt finden.

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal danke für die Antworten.

    Und was ist mit den Ehrenamtlichen? Brauchen die sowas auch?

    Ja Moony, die brauchen soetwas jetzt auch.
    Die Jugendämter dürfen aber selbst regeln, wie es handzuhaben ist.

    1.) Der Betreuer soll ein Zeugnis beim Verein vorlegen. In einer Tabelle wird Name, Adresse, Geburtsdatum festgehalten. Natürlich auch, ob Sexualstraftaten vorhanden waren. Dies in Form eines Kreuzes (ja/nein).

    2.) Das Zeugnis muss beim Verein aufbewahrt werden.

    Ich sehe ein, dass ein Zeugnis sinnvoll sein kann. Aber die Regelung hat riesen Lücken und ist totaler Blödsinn. Warum muss das Zeugnis nur vorgelegt werden, wenn ich auf Fahrten mitkomme die 3 tage und länger dauern? Reichen 2 Tage nicht für eine Vergewaltigung?!

    Das zweite Problem ist auch der Datenschutz. Und nein, ich habe nichts zu verbergen. Meines Wissens nach würde in meinem Zeugnis stehen "Keine Einträge". Aber in Vereinen treffen sich viele Tratschtanten.

    Angenommen Herr Mustermann kann super mit Kindern umgehen. Vor einigen Jahren hat er aber Mist gebaut, was nun im Zeugnis steht. Nach (1) sieht sich nun mindestens eine Person sein Zeugnis an und liest es. Das geht niemanden etwas an.
    Jetzt fährt Herr M. mit auf eine Fahrt. Das darf er, da er ja nicht als Sexualstraftäter tätig geworden ist. Nach der Fahrt stellt irgendjemand fest, dass ihm etwas fehlt. Herr M. ist der erste der verdächtigt wird. Und es "ist" so, dass er es war, weil er das schonmal getan hat.

    Es gibt hier mehrere Probleme:
    1. Unwirksamkeit
    2. Datenschutz
    3. Diffamierung/Mobbing
    4. Kosten
    5. länger Zurückliegende Straftaten werden nicht angezeigt.


    Ich selber bringe Kindern das Schwimmen bei. Da muss ich ein Kind anfassen. Bisher gab es da nie Probleme, die Eltern können auch durch ein Fenster sehen, was man tut. Aber ein Ungutes Gefühl bleibt. Auch wenn ich bisher noch keine tötenden Blicke abbekommen habe.

  • Vor allem stehen wieder mal Männer unter Generalverdacht. Das ist unerträglich. Als ich in der Beratung von Männern arbeitete, war gar nicht so selten auch die MUTTER die Täterin. Aber in Sachen Missbrauch bestimmen die "Feministinnen" die öffentliche Meinung und für die ist einfach klar, dass Männer IMMER die Täter sind.

    Mich widert das einfach nur an.

    Gruss

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ergibt sich beim Thema Missbrauch die Grundsatzfrage
    nach einer allumfassenden Definition.
    Die gibt es m.E. nicht.
    Und damit sollte das leider weite Feld von Missbrauch
    und eben jeder Form von Gewalt im Miteinander
    erst einmal begriffen werden.

    Was ist Feminismus?
    Wenn sich Frau Schwarzer in der Blöd-Zeitung zum Narren macht?
    Wohl kaum ... oder doch?

    Feminismus schafft sich selbst ab, wenn Frauen und Männer
    erkennen, dass sie Menschen sind.
    Gibt es ein Pendant zum Feminismus? ;)

    Ich habe für mich schon lange ein (nicht exotisches) Prinzip
    im Umgang im Miteinander von Frauen und Männern:
    Ich bin Mensch :D
    [Ironiemodus]
    Und (natürlich gilt es diese simple 'These' zu transportieren...)-
    und damit haben so manche Frauen ein großes Problem,
    so sie sich nicht als Frau verstanden fühlen und die Akzeptanz der
    Generalschuld (seitens eines Mannes) vermissen, denn Männer führen Kriege
    und kennen nur Gewalt, wenn sie mit ihrem beschränkten
    Verstand nicht weiter kommen bei der Realisation einer
    besseren Welt, die nur die wahren Frauen kennen.
    (Die, die Männer nur für wenige bestimmte Hilfsdienste benötigen...)
    [/Ironiemodus]

    Ach ja :D

    • Offizieller Beitrag

    Also bei Kindeswohlgefährdung geht es ja um mehr als Missbrauch:
    körperliche und seelische Gewalt, Vernachlässigung und sexuelle(r) Nötigung/Missbrauch.

    Das man so etwas unterbinden muss steht für mich nicht zur Debatte. Worüber man aber debattieren muss, ist das Aufhetzen von Personengruppen gegeneinander:
    Ehrenamtliche - Hauptamtliche
    Frauen - Männer

    Das Haus der Jugend hier im Ort macht in den Sommerferien verschiedene Aktionen.
    Jeder Betreuer musste ein Zeugnis vorlegen. Bezahlt hat es die Stadt.

    Das finde ich konsequent. In vielen Bereichen müssen Hauptamtliche ja auch ein Zeugnis vorlegen. Ich denke, dass die Politik das ganze einfach machen könnte, indem sie ein Zeugnis ins Leben ruft, dass genau das aussagt, was in den Tabellen festgehalten werden soll: Hat Sexualstraftat begangen oder halt nicht.

    Trotzdem finde ich, dass so eine Vertrauensbasis nicht bzw. nur schwer zu Stande kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Der Denkansatz eines Registers für Sexualstraftäter erscheint mir logisch,
    aber das ganze hat natürlich seine Schwächen.

    Ist dem Kindeswohl tatsächlich gedient
    oder wägen sich Dritte in einer trügerischen Sicherheit,
    weil potentielle Täter eben nicht erfasst werden können?

    Wie gerne würde ich ein Patentrezept präsentieren...:(

    Wie schon ausgeführt, erachte ich selbstsichere Kinder,
    die sich deutlich wehren können und es auch tun,
    als bester (Selbst)- Schutz vor Übergriffen.
    Ihre Eltern- ihr näheres soziales Umfeld muss ihnen
    Halt und Vertrauen geben...
    ...und doch wird genau in diesem Umfeld massiv Missbrauch betrieben...

    Was für ein Dilemma.
    Was ist soziale Kontrolle und was Bespitzelung oder Hysterie?


    Wenn sich Freauen und Männer gegeneinander aufhetzen lassen...
    ...derb- sehr derb sind die Fälle, wo (nicht selten strategisch)
    Väter von Müttern als Täter bezichtigt werden.
    Und Missbrauch beginnt wo?

  • Missbrauch ist für mich klar definiert durch den Willen des Kindes. Wenn das Kind NEIN sagt, MEINT es auch Nein. Ohne Wenn, ohne Nachfrage, ohne sonstwas. Nein ist Nein.

    Aber das können nur Kinder, die zu Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Autarkie erzogen worden sind. Und da sind wir wieder dort am Anfang. Meiner Meinung nach nutzen letztendlich keine Zeugnisse (die meisten Missbraucher von Kindern waren vorher nie aktenkundig geworden und die meisten werden auch nie aktenkundig, die Dunkelziffer ist enorm!) und selbst Täterdateien nutzen nicht viel. Der Schutz des Kindes beginnt in seiner Familie, in seiner Erziehung. Alles andere ist Scherben-Beseitigung der bereits eingetroffenen Katastrophe.

    Liebe Grüsse

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Missbrauch ist für mich klar definiert durch den Willen des Kindes. Wenn das Kind NEIN sagt, MEINT es auch Nein. Ohne Wenn, ohne Nachfrage, ohne sonstwas. Nein ist Nein.

    Ja klar...aber Kinder können eben auch 'verführt' werden-
    bevor sie ihren Willen 'kennen'- oder besteht seitens des Kindes
    eine natürliche Abneigung gegen das,
    was einen missbrauchenden Menschen definiert?
    Ich weiß es nicht, Peter...

    In meinem letzten Satz bezog ich mich auch auf quasi indirekten Missbrauch,
    so Kinder leider viel zu oft als Beziehungswerkzeug missbraucht werden...

    Missbrauch am Kinde, lässt sich wie Krebs verstehen...
    ...wenn er bemerkt wird, ist der Schaden oft schon so schwerwiegend.
    S* Missbrauch ist m.E. eine anders- schwerer zu wertende Missbrauchsform,
    da hier Vorsatz und bewusstes Handeln seitens des Täters vorliegt.
    Das Kind ist immer Opfer und erfährt eine Prägung für das Leben
    und leider werden manche frühe Opfer zu Tätern.
    Ja- da ist was faul im Staate.
    Aber nicht nur hierzulande.
    Wie könnte man diesen grausamen Kreis durchbrechen?
    Keine neue Frage...klar...

    Ich persönlich komme in (manchmal schwer beherrschbare) Rage,
    wenn ich Eltern ihre Kinder anschreien oder schlagen sehe-
    wenn sie ihre Kinder zu Tränen quälen...
    ...mische ich mich (auf der Straße) ein, so ist großes Theater
    wohl oft vorprogrammiert und so dem Kind vermutlich nicht geholfen- oder?
    Im Moment schon...vlt., aber auch nachhaltig?
    Was passiert Zuhause?
    Was am nächsten Tag?

    Gebietet Zivilcourage in derben Fällen nicht ein Eingreifen?
    Ist dem Kind nicht eher geholfen, wenn ich ich ein solches Verhalten
    zur Anzeige bringe und am Ball bleibe?
    Ich denke, dass wir alle hier Situationen kennen,
    in denen wir vor der Entscheidung standen, welches Handeln das angemessenste ist.
    Angemessen wäre eigentlich nur das Verhalten, welches dem Kindeswohl dient.
    Welcher Weg ist der beste?
    Zivilcourage scheint der beste Ratgeber zu sein, aber an der Ursache
    können wir nur etwas ändern, wenn wir konsequent am Ball bleiben (würden).
    Meide ich vlt. Orte, an denen solches Verhalten zuhauf zu beobachten ist?
    Wohl schon- ehrlich gesagt.
    Kann ich die Welt retten...nein, aber 'wir'-
    nur wie bekommt man dies in die Köpfe und Herzen der Menschen?
    In Ländern z.B., in denen obige Gedanken im Vergleich lächerlich erscheinen?
    Sind die Menschen tatsächlich ein Auslaufmodell der Evolution?

    Fifty/ fifty, würde ich sagen.
    So wir doch grad den Bäumen entstiegen sind...

    Kinder und Tiere zu schlagen, löst bei mir einen aggressiven Reflex aus.
    Das dürfte uns allen so gehen, denke ich.
    Aggression löst was aus?

    Wieder ein Dilemma :(

    • Offizieller Beitrag

    So an dieser Front gibt es Neues.

    Jeder der zwei oder mehr Nächte mit Kindern verbringt braucht so ein Zeugnis.
    Ganz sicher war man sich nicht, wie das Zeugnis aussieht. Erweitertes Führungszeugnis.
    Aber es soll wohl ein spezielles Zeugnis geben, in dem sexuelle Gewalt nie rausgestrichen wird. Auch braucht jeder das Zeugnis der relgelmäßig mit Kindern zu tun hat. (Also auch Eltern? *ironie*)

    Das Zeugnis muss bei jemandem vorgelegt werden. Das kann im Prinzip jeder sein. Es sollte eine "vertrauenswürdige" Person sein. Vielleicht der Justiziar.
    Meine Frage wäre da, inwiefern hat er außerhalb seines Berufes eine Schweigepflicht?

    Ich verstehe, dass man "etwas" tun muss. Aber ich finde man untergräbt die Unschuldsvermutung. Egal, ob Mann oder Frau.

    Das Zeugnis ist allerdings kostenlos.

    Ich persönlich weiß nicht, ob ich mir eins holen soll.
    Schwimmtraining gebe ich nciht mehr regelmäßig.
    Und bei Zeltlagern von Fr bis So...da bleibe ich dann nur eine Nacht.

    Jetzt ist man neben terrorverdächtig auch noch ein potentieller Vergewaltiger. :gruebel:

    • Offizieller Beitrag

    Auch wieder ein politischer Weg...nach diversen Vorfällen.
    Kann man so wirklich irgendwas zum besseren verändern?

    Ja- Hundehalter brachen eine Hundehalter-*wattweetick*-Bescheinigung.
    Eltern eine *wattweetick*- Bescheinigung.
    Und darauf dann eine Steuer.

    Ich kenne Mütter, die ihre Kinder in Watte packen und
    diese keinen Meter allein auf 'die Strasse' lassen.
    Und Mütter, denen alles egal ist.

    Welche Kinder sind letztlich gefährdeter?

    Ach Mensch...
    Was für eine Horror-Vorstellung, dass einem Kind-
    dem eigenen...
    ...aber in Watte/ im goldenen Käfig 'halten', ist auch keine gute Lösung...

    • Offizieller Beitrag

    Xardas: Was für ein Zeugnis? Und wie aktuell muss es sein?

    Eltern auch macht schon Sinn *find*

    Unschuldsvermutung: hmmmmmm *grübel*


    Herzi: Es kommt eben, wie bei allem im Leben, auf das gesunde mittelmaß an.

    @all: Man versucht halt, zu reagieren, Kinder zu schützen. Finde ich ehrenwert und ein guter Anfang. Klar hapert es mal wieder an der Umsetzung, aber die Intention ist eine Gute, zählt das denn nichts?!

    alles Liebe Euch

    Daniela

  • Es sind nur selten ganz Fremde, die Kinder missbrauchen. Die überwiegende Zahl liegt in der Familie (Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousins, Cousinen), dann folgen Menschen, die mit Kindern Freizeit machen, dann Lehrer, dann erst ganz Fremde. So jedenfalls die letzte mir bekannte Statistik (ist schon einige Jahre her, aber ich denke, grundlegend hat sich an der Reihenfolge nichts verändert).

    Ich finde, so etwas wie ein "Zeugnis" macht durchaus Sinn. Jeder Missbrauch, der verhindert werden kann, rettet ein ganzes langes Leben!

    Allerdings sehe ich das Problem "Generelverdacht" auch... Wie das zu umgehen ist, weiss ich auch nicht.

    Wichtig ist es, Kinder so zu erziehen, dass sie zum einen keine "Ja-Sager" werden (das bedeutet nicht zwingend, dass sie Nein-Sager werden, das ist auch nicht das Gelbe vom Ei), und zum anderen, dass sie jeder Autorität "um der Autorität willen" durchschauen und anzuzweifeln wagen, d.h. dagegen zu sein. Solche Kinder sind viel weniger gefährdet als andere, missbraucht zu werden.

    LG

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Moony: Es geht um ein Führungszeugnis.

    Ich will auch nicht sagen, dass sich der böse Staat wieder in Sachen einmischt, die ihn nichts angehen. Aber zwischen gut gemeint und gutes tun ist ein Unterschied.
    Da wurde eine große Trommel von juristischen Wörtern gerührt, ein paar Mal reingegriffen und fertig war das Gesetz.

    Das "etwas" getan werden muss ist klar. Der Schrei nach Strafen und Gesetzen ist immer groß, gerade wenn die Medien wieder vergessen sachlich zu bleiben. Zugegeben, da Thema ist emotional und daher auch recht schwierig.

    Ein paar Einwürfe:

    Jeder Verein möchte Nachwuchs haben. Ein Minderjähriger Betreuer braucht aber das Einverständnis der Eltern, um das Führungszeugnis zu bekommen. Jetzt hat dieser Jugendliche geklaut udn die Eltern wissen auch das in Vereinen getratscht wird, was auch bis zu Mobbing reicht (eine Straftat).
    Als Eltern müssen sie ihr Kind vor Mobbing schützen. Also sagen sie, dass das Zeugnis nicht vorgezeigt wird.
    Dieser Jugendliche darf als Betreuer nicht mitkommen. Was wird dann also für ein Gerücht entstehen?


    Anderes Beispiel: Geklaut steht drin. Im Verein weiß das auch einer. Nach einer Freizeit fehlt ein Portmonee. Was denkt ihr, wer "schuld" ist?

    Ich habe zum Beispiel kein Vertrauen, zu einigen Vorstandsmitgliedern. Wobei "Misstrauen haben" passender ist. Ich würde dem mein F-Zeugnis nicht zeigen, obwohl keine Einträge drinstehen. Das ist eine private Sache und nicht etwas wie ein Facebook-Post: "Bin Kaffee trinken mit meinem Schatz".

    Bei einem Arbeitgeber wiederum sehe ich da nicht das Problem. Da ist einfach auch eine Distanz da.

    Auf der einen Seite können Kinder zwar geschützt werden, auf der anderen Seite kann aber auch etwas kaputt gehen.

    Hier mal eine Seite zum sexuellen Missbrauch von Kindern[url]https://www.kinderhilfe.de/informieren/sexueller-missbrauch/[/url

    Zitat

    Erweitertes Führungszeugnis

    Eine weitere Schwachstelle besteht in dem gefundenen Kompromiss, eine Rechtspflicht zur Einholung des erweiterten Führungszeugnisses, das auch Sexualdelikte beinhaltet, die im "normalen" Führungszeugnis nicht erscheinen, nur bei hauptamtlichen Betreuern einzuführen. Gerade die ehrenamtliche Betreuung von Kindern und Jugendlichen ist ein Einfallstor für Pädokriminelle. Exemplarisch dafür steht das Urteil des Landgerichts Düsseldorf vom Dezember 2010: Ein einschlägig Vorbestrafter wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Haftentlassung und trotz der Auflage, sich Kindern nicht zu nähern, arbeitete er ehrenamtlich als Schwimmtrainer und Jugendbetreuer einer Kirchengemeinde. Die Rechtspflicht zur Einholung des erweiterten Führungszeugnisses ist daher gerade bei ehrenamtlichen Helfern notwendig.

    Damit hat man also schonmal ein Beispiel, dass alle ehrenamtlichen Trainer Vergewaltiger sind.

    Ich finde das Thema sehr polarisieren. Und wenn ich den Text so lese, kann ich einiges Positionen nachvollziehen. Aber ich habe das Gefühl von einer Meute die mit Fackeln und Heugabeln durchs Dorf rennt.
    Hier reicht es jetzt aus zu sagen: "Er/Sie hat...." und alle rennen los. Reden behindert nur das Handeln.
    "Verbrennt ihn/sie!!!" Prozess? Egal....bei den Hexen hat es auch funktioniert.