• Xardas, das ist alles ....ganz normal :D (sozusagen)
    Ich hab irgendwo mal geschrieben, Gott sei nicht das kosmische Sozialamt, oder der Weihnachtsmann in XXL. der allen alles nur recht machen wird oder soll. Das ist eben so nicht - und daß Menschen etwas derartiges erwarten, ist eben ... menschlich, aber schlicht ein Irrtum.
    Man kann Gott einfach nicht mit Ausschwitz widerlegen, so gut gemeint der Gedanke dahinter auch ist.
    Daß das ein großes Problemfeld ist, ist klar.

    Ich werde beizeiten zu diesem und anderen typischen theosophischen Problemen mal größer ausholen,
    das hatte ich mir eh vorgenommen.

    Ich hätte vor wenigen Jahren ganz sicher sehr ähnliches gedacht, Xardas.
    Umso sicherer bin ich mir heute, daß es Gott gibt, trotz alldem....
    (es ist sogar so, daß es nichts in und an der Welt geben kann ohne Gott)

    Magie ist, wenn man trotzdem lebt.

    • Offizieller Beitrag

    Mich interessieren andere Kulturen und quasi zwangsläufig auch deren Religionen.
    Ich komme gut klar mit 'keiner Religionsgemeinschaft zugehörig'
    Wie schon gesagt: Ich glaube nicht an Karma, Bestimmung an Himmel, Hölle und so weiter.

    Aber ein Gedanke kommt mir immer mal wieder:
    Stelle man sich mal vor, alle Menschen auf Erden würden mit einem Schlag
    ihren Glauben verlieren...einfach so...;)

    Was wäre dann?

  • Ich denke das wäre schrecklich. Glaube in sehr armen Ländern kommen die Menschen mit den schlimmen Umständen nur durch ihren Glauben weiter durchs Leben. Hoffnung gäbe es nicht mehr...darauf vertrauen, das einmal doch alles besser werden könnte. Ein schrecklicher Gedanke für mich.

    • Offizieller Beitrag

    Ein zweischneidiges Schwert.

    Weltweit werden Glaubenskriege geführt.
    Dies, so lange es Religionen gibt.

    Anderseits bekommen Menschen durch 'Ihre' Religion Halt und
    auch etwas Optimismus.

    Allen ernstes...was wäre wenn...?
    Mord und Totschlag oder Friede und Einigkeit?

    Jedem Menschen seinen Glauben!
    Aber im Namen des Glaubens geschehen die fürchterlichsten Dinge...

    Was wäre wenn?

    • Offizieller Beitrag

    Das mag wohl sein.

    Menschen sind tendenziell sehr aggressive Tiere.
    Eher wie die Schimpansen- weniger wie die Bonobos.
    Die Bonobos sind cool :D

    Tucholski schrieb von den Menschen, die grad den Bäumen entstiegen sind-
    wie recht der Mann doch hatte.

    Naja...wir haben es in der Hand und im zr.net isses schön friedlich :D
    Bonobo- like (Ohne Sex zur allgemeinen Beruhigung) *lach*

    • Offizieller Beitrag


    Wir sollen schließlich fleißig sein und uns mehren, aber bitte ohne Sex ... ich glaub mein Mann ist ein wahrer Katholik 8)

    Das könnte man jetzt so oder so verstehen.
    Ich verstehe Bahnhof und mein Name ist sowieso Hase :D
    Labi hat bestimmt was passendes zur Antwort :D

  • Was wäre, wenn man alle Menschen den Glauben verlören, weiss ich nicht. Vermutlich wäre das nicht gut. Aber wenn alle Menschen ihre Religionen aufgeben würden, ihre Kirchen, ihre Gruppierungen, ihre Abgrenzungen, ihren "Ich-habe-die-einzigeWahrheit"-Wahn, ich glaube, dann wäre die Welt friedlicher, solidarischer, mitfühlender.

    P.

    • Offizieller Beitrag

    Das könnte man jetzt so oder so verstehen.
    Ich verstehe Bahnhof und mein Name ist sowieso Hase
    Labi hat bestimmt was passendes zur Antwort

    Ehrlich gesagt: Nein, habe ich nicht.
    Wobei nirgends geschrieben steht, dass die jüdisch-christliche Religion - ich wage jetzt einfach mal diese Zusammenfassung - das Beiwohnen verdammt. Im Gegenteil: Wer das Alte Testament mit der nötigen Sprachkenntnis und offenen Augen liest - aber hoppla, das geht ab.
    Die christliche bzw. wohl v.a. katholische Prüderie ist doch menschengemacht.

    • Offizieller Beitrag


    Wir sollen schließlich fleißig sein und uns mehren, aber bitte ohne Sex ... ich glaub mein Mann ist ein wahrer Katholik 8)

    Ich sprach von unseren nächsten Verwandten :D
    Die Bonobos lösen Konflikte mit vielfältigen Sex...
    Schimpansen hauen sich auf die Rübe...untereinander und gehen auf Raubzüge-
    führen tatsächlich organisierte Kriegszüge gegen die...Bonobos...
    ...grad den Bäumen entstiegen...

    Die Vermehrung ist ein Trieb und wer Triebe kontrolliert,
    der besitzt Macht.
    Macht ist das Fundament der meisten großen Religionen.
    Die Macht liegt in der Hand...tja wie sage ich es...will keinesfalls 'ketzerisch' klingen...
    ...der Religionsführer- der gewählten Oberhäupter der Weltreligionen.
    O.K.- nicht meine Sache, da keiner Glaubensgemeinschaft zugehörig.
    Aber doch, da nun mal Weltbürger und umgeben von Symbolen und der Einflussnahme
    der Kirchen/ der Glaubensgemeinschaften um mich herum;
    Hier im christlichen Abendland...

    Zurück zur Macht und der Vermehrung.
    Die Weltbürger, die in den Schoß der Kirchen- eines Glaubens geboren werden,
    besitzen ein Privileg, welches außerhalb des Schoßes der Kirche geborenen Kindern- versagt bleibt.
    Ein ehelich geborene Kind hat Eltern.
    Ein unehelich geborenes eine Mutter und einen Vater.
    Stigma hin oder her- de facto hat 'der Staat' eins zu eins übernommen.
    Instrument Ehe...

    In Afrika sterben Menschen an Aids.
    Massenhaft.
    Die Missionsschwestern verteilen unter der Hand Kondome-
    ihr Kirchenoberhaupt verbietet die Nutzung dieses sehr simplen Schutzes vor Krankheit,
    Tod und tja- Vermehrung.
    Da liegen meine tatsächlichen Kritikpunkte.
    Dort, wo z.B. die Kirche (aus meiner Sicht) weltfremd (?...) Macht ausübt und billigend in Kauf nimmt,
    Menschenleben zu vernichten...grausam und wohl wissend um die Konsequenzen ihres Handelns.

    Ich kriege das Schaudern, wenn ich die Berichte über die Aktivitäten
    der radikal-orthodoxen Juden in Israel mitbekomme.
    Geht mich das nix an, weil weit weg?
    Mir geht es mies, wenn ich an die Situation der Christen in Syrien denke...
    Geht mich das auch nix an?
    Wie sieht die Zukunft Afghanistans aus- wie die des Irak?
    Was passiert in Ägypten in Algerien was in Libyen?

    Wie sähe eine Zukunft ohne die Macht 'der Religionen' aus?


    Was wäre, wenn man alle Menschen den Glauben verlören, weiss ich nicht. Vermutlich wäre das nicht gut. Aber wenn alle Menschen ihre Religionen aufgeben würden, ihre Kirchen, ihre Gruppierungen, ihre Abgrenzungen, ihren "Ich-habe-die-einzigeWahrheit"-Wahn, ich glaube, dann wäre die Welt friedlicher, solidarischer, mitfühlender.

    P.


    Ich vermute, dass Peter recht hat.

    Ehrlich gesagt: Nein, habe ich nicht.
    Wobei nirgends geschrieben steht, dass die jüdisch-christliche Religion - ich wage jetzt einfach mal diese Zusammenfassung - das Beiwohnen verdammt. Im Gegenteil: Wer das Alte Testament mit der nötigen Sprachkenntnis und offenen Augen liest - aber hoppla, das geht ab.
    Die christliche bzw. wohl v.a. katholische Prüderie ist doch menschengemacht.

    Du, Labi, zählst für mich zu den Menschen, die Ihren Glauben leben.
    IHREN Glauben.
    Du hast eigene Definitionen gefunden und bist (so scheint es mir)
    sogleich tief im 'althergebrachten' verwurzelt.
    Ich ziehe meinen Hut vor Dir.
    Aber das wird jetzt ob der Details zu persönlich...

    Ich selbst bin in Norddeutschland in einem Haus ohne Kirche aufgewachsen.
    In der Schule war ich der Einzige ohne Konfession und das bedeutet schon Ausgrenzung.
    Ich war schon damals (Eingeschult 1970) Herr meiner selbst und gut ist ;)
    Wäre ich anders (woanders) aufgewachsen, sähe vlt. einiges für mich anders aus (?)
    Ich denke sogar sicher...
    Kinder lernen schon in der Schule, was und wie sie zu glauben haben.
    Das sehe ich kritisch, aber letztlich für mich eine Frage der Kultur in die die Menschen
    hinein geboren werden.
    Der Glauben stabilisiert eben auch.
    Und er destabilisiert leider auch...die Welt- nach wie vor.
    Der Glaube- nein... das was die Religionen- die Glaubensführer daraus machen.

    Noch ein Paar Gedanken:
    Ich kam seinerzeit zu Eurer Trauung- mit dem Gedanken als Norddeutscher Atheist
    im tiefsten erzkatholischen Bayern 'unangenehm' aufzufallen.
    Aufgefallen bin ich wohl schon :D
    Nun erfuhr ich ja auch nach Landung in München, dass ich sprechen werde...in der Kirche *schluck*
    Klar verpasste ich meinen 'Einsatz'- war mir alles fremd, aber die Braut hatte einen Arm frei zum winken :D

    Niemanden in der vollen Kirche war entgangen, dass ich keine Ahnung hatte, wie die Abläufe sind
    und ich also somit kein Katholik sein könne.
    Niemand hat eine Miene verzogen- Niemand hat mich schräg angesehen.
    Kein kichern, kein Blick- nur der Messdiener (?) von vlt. 10 Jahren musste kiechern :D
    Und später nur liebe und aufgeschlossene Leute.
    Chapeau vor dem, was mir die Gläubigen dort vermittelten :)
    Hier im Norden sind die Evangelen viel verstockter und unzugänglicher.
    So mein Eindruck und so erlebte ich etwas wirklich versöhnliches.
    Nicht zuletzt im Hause Moony/ Labi :)

    So...genug geschwätzt :D

    Liebe Grüße

    Herzi

    • Offizieller Beitrag

    Hihi....
    Ich denke es gibt überall solche und solche.

    In Bayern ist der Großteil streng gläubig. Meine Cousine kommt aus Norddeutschland und wohnt dort unten. Sie hat geheiratet und demnächst bekommt sie ihr Kind.
    Taufen lassen? Nein! Ihre Bekannten können das nicht nachvollziehen.
    Man könnte meinen ein Kind ohne Taufe ist in Bayern nicht lebensfähig :D

  • Ein ungetauftes Kind in Bayern?!
    Sowas gibts?! :eek:
    Du bringst mein Weltbild ins wanken!


    Ich kenne ein urbayrisches Dorf, in dem gibt es eine Dorfkneipe, dessen Wirt offen (!) schwul mit seinem Mann lebt. Da stört sich in dem Dorf niemand dran, wie uns ein Bekannter, der dort lebt, versicherte.

    Im Landkreis Regen (150% bayrisch!) wurde soeben ein 26jähriger (!) offen homosexuell (!!) lebender Jungsozialist (!!!) zum Landrat (!!!!) gewählt.

    Und hier bei uns lebt unser Grosscousin mit seiner Frau immer noch unverheiratet und mit einem ungetauften Kind zusammen. Er hatte bisher einfach keine Zeit zu heiraten und die Taufe soll irgendwann stattfinden, wenn das Kind im Kindergarten ist und "was davon hat". Und niemand stört sich dran...


    :fischi:

    Nee, das heutige Bayern ist nicht mehr das Bayern der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Da hat sind in den letzten 10-20 Jahren enorm viel getan. Gott oder wem auch immer sei Dank!

    Lieben Gruss

    P.

    • Offizieller Beitrag

    Nee, das heutige Bayern ist nicht mehr das Bayern der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Da hat sind in den letzten 10-20 Jahren enorm viel getan.

    [FrechseiModusan]Das hat meinem Mann aber wohl noch niemand erzählt :gruebel: [Frechseimodusaus]

    Aber Du hast Recht Pjotr: Das lässt hoffen :nod:

  • Liebe Moony,

    wobei es eine Frage ist, ob das im Tiefsten GUT ist?! Es geht dabei nämlich auch das eine oder andere Schöne und Wichtige verloren...

    Was mich hier im Osten Bayerns sehr begeistert, ist diese für mich ganz ungewöhnliche Hilfsbereitschaft. So etwas kenne ich nicht von Nachbarn. Kann aber auch sein, dass das nichts typisch Bayrisches ist, sondern etwas Typisches für das Leben auf dem Land. Als Ex-Städter staune ich da nur...

    Lieben Gruss

    P.

    • Offizieller Beitrag

    So etwas kenne ich nicht von Nachbarn. Kann aber auch sein, dass das nichts typisch Bayrisches ist, sondern etwas Typisches für das Leben auf dem Land.

    Hallo Peter,

    ob das typisch bayrisch ist weiß ich auch nicht. Bei meinen Schwiegereltern erlebe ich das jedoch ebenso (und bei meinem Mann natürlich auch), die leben jedoch auch auf dem Land. Vielleicht sollten wir da meinen Mann fragen? :gruebel:

    alles Liebe Dir

    Moony