Die Bahn kommt...

    • Offizieller Beitrag

    ...vielleicht

    Ich finde diesen Kommmentar ziemlich gut:
    http://www.zeit.de/2013/34/deutsche-bahn-pannen-bund/seite-1

    Ich finde er trifft das Problem, ohne zu sehr zu polarisieren.

    Meine wöchentlichen Bahnfahrten finde ich seit gut 1,5 Jahren jedesmal spannend.
    Bekomm ich den nächsten Zug? Stimmt das wirklich mit den 10 Minuten Verspätung.
    Irgendwann sah ich 5 Minuten Verspätung im ersten Zug entspannt. Die RE aus Osnabrück hat wohl wie die letzten Wochen 5 bis 10 Minuten Verspätung, dann passt es wieder.

    Abgespeist wird mit Aussagen wie "technischer Störung", "langsam vorausfahrender Zug", "Kinder im Gleis" usw.

    Ein Verkehrsminister sagte mal, das jeder Bürger sich ja nun aussuchen könne, mit welchem Unternehmen er fährt. Da hat er quasi Recht. Aber das Schienennetz ist kein Supermarkt mit Regalen in dem die Zahnpasta von 10 Firmen drinsteht.
    Das Schienennetz ist der Supermarkt, die Strecke A nach B ein Regal. Das Problem ist, dass in diesem Regal ein oder zwei Firmen zu finden sind, aber nicht 10.
    Eine ganz freie Marktwirtschaft ist es nicht. Jedes Untenehmen hat für eine bestimmte Strecke eine Monopolstellung. Eine richtigen Vorteil sehe ich da nicht. Schon gar nicht, dass ich jetzt an Bahnhöfen nicht 3 benutzerunfreundliche Automaten habe, sondern 5 von unterschiedlichen Firmen. Das man da nicht das günstige Ticket findet, das man braucht, ist quasi vorprogrammiert.

    Dann werden die kleinen Unternehmen auch noch gemobbt. Beispiel:
    Ich fahre Richtung Cuxhaven und komme 5 Minuten zu spät in Bremerhaven an. Die EVB nach Cux wartet.
    Umgekehrt wartet der RE nicht wenn ich 5 Min zu spät aus Cux komme.

    Die Bahn weiß auch, warum ihre Züge Verspätung haben. Da ihr das Netz gehört, hhat sie diese Infos. Am Bahnhof habe ich mal mitbekommen, wie ein Nicht-DB-Mitarbeiter, sagte er könne nicht sagen, warum der Zug verpätung habe, da die DB die Infos über das Netz nicht freigäbe. (Das ist aber schon ein paar Jahre her)

    Was der Kommentator richtig erfasst: Das Schienennetz gehört nicht an die Börse.
    Aber andersrum selbst Autobahnen werden ja schon privatisiert....also warum nicht?

  • Nunja, das hat alles verschiedene Gründe. Dass die DB-Netze ihre Informationen nicht weitergibt, liegt daran, dass es ein rechtlich eigenständiges Unternehmen ist, das unabhängig von der DB handelt. Das darf auch gar nicht anders sein, weil es da meines Wissens eine entsprechende EU-Richtlinie gibt. Daran darf man der Bahn also keine Schuld geben (die hat schließlich kein Interesse an dieser Zweiteilung).

    Der andere Punkt mit Verspätungen ist so eine Sache: Das Schienennetz wird einfach derzeit an der Kapazitätsgrenze gefahren. Und auch wenn der Bund Streckenausbau zumindest teilweise bezahlt, hilft das nicht, weil es gar nicht so sehr ein finanzielles Problem ist. Der "Wutbürger" verhindert einfach immer wieder wichtige Ausbauvorhaben. Man kann über S21 denken, was man möchte, es ist ein Paradebeispiel dafür. Oder der Ausbau der Rheintalbahn: Mehr Züge gehen da einfach nicht durch, der Bedarf ist aber weitaus höher. Die Anwohner wollen aber aus verständlichen Gründen keinen viergleisigen Ausbau und blockieren diese Bauvorhaben seit 30 Jahren. Alle (okay: viele) sind für die Verlagerung des Verkehrs von Straße zur Schiene, aber keiner will die dafür nötige Infrastruktur vor der Haustür haben. (Gleiches Spiel übrigens bei den EE: Keiner will die dafür notwendige Infrastruktur in Sichtweite haben) Im momentanen Netz sind damit Verspätungen einfach unumgänglich, weil schon kleinste Abweichungen und Störungen große Einflüsse auf das Gesamtnetz haben (so Butterflyeffekt-mäßig ;)).

    Ansonsten wird immer gerne auf der Bahn rumgehackt, wenn mal was nicht funktioniert. Dabei wird dann immer gern ignoriert, dass das in einem so komplexen System unumgänglich ist und an allen anderen Stellen genauso auftaucht: Wenn ich z.B. fliege, plane ich meine Kofferbefüllung so, dass ein verlorener Koffer nichts ausmacht und dass lange Umsteigezeiten garantiert sind.

    Zum "Mobbing" der kleinen Unternehmen: Die Bahn hat kein Interesse daran, die Fahrgäste der Konkurrenz zu hätscheln, wenn dabei durch weitere Abhängigkeiten ihr halbes Netz durcheinanderkommt. Kurzum: Wenn dein RE wartet, hat er Verspätung und entweder müssen dann weitere Anschlusszüge für den RE warten oder noch mehr Fahrgäste verpassen ihren Anschluss. Umgekehrt hat die kleine Lokalbahn vermutlich einfach weniger Anschlussprobleme und Abhängigkeiten: Wenn die wartet, dann kommen die Leute halt 10min später am Bahnhof an, aber sie verpassen nicht ihren ICE nach XY.

    • Offizieller Beitrag

    So ganz stimmt es ja nicht.

    DB-Netze gehört ja der DB-AG. der Staat gibt Geld für Schienen aus, aber das Geld wird auch dazu benutzt, um andere Sachen zu bezahlen.

    Und natürlich ist mir klar, dass die Deutsche Bahn kein Interesse an Zusammenarbeit hat. Es fahren denke ich mehr Leute im Nahverkehr als im Fernverkehr. Ud die DB hat ihre Kern"kompetenz" in den Fernverkehr verlegt.

    Die Auslastung des Schienennetzes kommt ähnlich überraschend wie die Auslastung der Autobahnen. Politik hat da einfach verdrängt. Leider, aber auch nciht überraschend.

    Dann ist da der Wutbürger, der alles haben will, aber nicht die Nachteile.
    Es gibt meistens intelligente Möglichkeiten Probleme zu lösen. Zum einen hilft es bestimmt mit den Leuten zu reden. Aber auch klare Grenzen zu setzen.
    Das die Situationen nicht besser werden, wenn machtgeile Ministerpräsidenten dafür sorgen, dass zwischen Bürgern und Polizei quasi Bürgerkriege entstehen.

    • Offizieller Beitrag

    http://www.faz.net/aktuell/wirtsc…r-12514550.html


    Also wenn der ein oder andere Fahrdienstleiter bereit ist, aus dem Urlaub zu kommen, ist es ihm/ihr hoch anzurechnen. Und ich würde es auch toll finden.
    Aber das einzufordern ist glaube ich nicht okay.
    Der Bahnchef macht es da besser: Persönlich anrufen und darum bitten.

    Aber wenn Herr Döring mal im Urlaub ist, finde ich sollte man ihn anrufen und ihn diesen abbrechen lassen, damit er dann endlich mal arbeitet. Als Aufsichtsratsmitglied der Bahn hat er anscheinend ja die Personalpolitik mitgetragen.
    Und hätte er gearbeitet, also Aufsicht geführt und kontrolliert, wäre ihm aufgefallen, dass die Personaleinsparungen nicht gut gehen können.

    Heuristisch betrachtet gibt es in der FDP anscheinen keine intelligenten Menschen. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich ganz einfach: LIES ! :-D

    Marmor- Prachtbauten wie im ÖR?
    Futuristische Glas und Chrom- Paläste?
    Spitzengehälter für die Top-Manager der DB?

    Siehe link.

    Güter gehören nicht auf die Straße-
    darum wurden die unzähligen regionalen Güterbahnhöfe
    weg-radiert...tolles Management ... ;)

    Personenbeförderung per DB?
    Ach egal:D


    Eine umfassende Klage ist überfällig.
    Gegen wen und durch wen?

    Ich meide dieses Verkehrsmittel.