Komsumieren wir zu viel oder zu wenig?

  • Ich schaue mir den Film an und bin sprachlos. Ich verstehe die Interviewten nicht. Ich kann diese Shopping-Wut, ja, Konsum-Sucht nicht verstehen. Seitdem ich selbständig und von den Eltern unabhängig lebe, habe ich zu 99% nur das gekauft, was ich gerade brauchte. Im vorigen Jahr habe ich mir zum ersten Mal 10 Hemden (5 Sommer-, 5 Winterhemden) gekauft, weil das kleine Kaufhaus hier im Dorf geschlossen hat, und dort an den letzten Öffnungstagen alles für nur 5% des Preises zu haben war. Also habe ich mir 10 Hemden in meiner Grösse für jeweils 3 Euro gab (Markenhemden, vorher zwischen 50 und 60 Euro pro Stück!). Da habe ich mir gedacht, dass es vielleicht sinnvoll wäre, da mal einen Vorrat anzulegen, denn zum einen gibt es nicht überall Hemden in meiner Grösse und schon gar nicht zu dem Preis. Aber ich habe mir auch gleichzeitig gedacht, dass das eigentlich absurd ist, denn wenn ich in den nächsten Monaten sterbe, hat W. ungebrauchte Hemden von mir...

    Ansonsten kaufe ich mir Schuhe und Kleidung, wenn ich sie brauche. Ich habe 3 Sommerhosen und 3 Winterhosen, 1 Paar Winterschuhe und 2 Paar Sommerschuhe. Warum soll ich da noch mehr kaufen, zumal es in den Interviews Menschen gab, die zugaben, zuhause noch neue Kleidung mit Preisschild zu haben und dennoch neues kauften. Ich kaufe Computer und technisches Gerät nur, wenn es defekt ist, meistens kriege ich meine Computer sogar geschenkt, da ein guter Freund Schuldirektor ist, und wenn die Computer in seinem Bestand 3 Jahre alt sind, werden die "ausgesondert", und dann habe ich stets freie Wahl. Mein Fotoapparat ist mindestens 5 Jahre alt, den habe ich mir gekauft, weil der alte defekt war. Ich habe immer noch keinen DVD-Recorder, und mein Handy kann nur telefonieren und SMS versenden, es ist ein "Seniorenhandy", das ich mir 2010 gekauft habe.

    Ich verstehe diesen Konsumwahn nicht, nein, ich verstehe das nicht. Und die reine Logik sagt mir auch, dass es kein Wachstum ohne Ende geben kann. Haben wir dann eine Gesellschaft von Süchtigen und Hysterikern, die durchdrehen, weil sie nicht mehr konsumieren können?

    Ich raffe das alles nicht mehr...

    P.

  • Ein Satz ist interessant, nämlich "Wer will denn schon riskieren, dass es uns schlechter geht?" (wenn Wachstuim gebremst wird).

    Wer zum Teufel sagt denn, dass es es einem schlechter geht, wenn man endlich die Erich-Fromm-Hypothese wahr werden liesse, dass SEIN wichtiger ist als HABEN??? Ich behaupte mal ungeschützt, dass meine Frau und ich, die wenig "konsumieren" und wenig zum Wachstum beitragen, glücklicher sind als 75% dieser Konsum-Irren.

    P.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht wo ich das her habe, daher nur sinngemäß:
    Wirtschaftswachstum ist von Menschen gemacht. Es ist nicht naturgegeben. Und Menschen können das auch ändern.

    Bei Computer ist so ein Sache. Ich muss nicht das neueste Modell haben. Der Wachstum ist da....naja...
    3GHz ist die Grenze für einen Prozessor. Nach oben ist die Grenze erreicht. (Unter bestimmten Voraussetzungen!)
    Mein Laptop habe ich mir gekauft, weil der alte defekte aufwies. In der Bachelorarbeit nicht toll, daher gleich einen Neuen.
    Der defekte ist halbwegs repariert und ist in den Besitz der DLRG übergegangen. Für Büroarbeiten reicht geht er eben noch.

    Fakt ist aber, dass bei elektrischen Geräten Sollbruchstellen eingebaut werden. Das kann man nicht beweisen, aber hier ein Beispiel:
    Kondensatoren haben eine bestimmte Kapazität. Sie laden sich also auf und geben dann den Strom ab. Diese können für verschiedenste Spannungen genutzt werden. Und sie können präszise hergestellt werden.
    Bauteil X benötigt nun 12V. Das Netzteil liefert zwischen 11,9 und 12,1 Volt. Der Kondensator kann 12 Volt ab.
    Er wird also mit 100% der zulässigen Spannung betrieben. Ein Kondensator mit 15V und der gleichen Kapazität, würde nicht so stark belastet werden.
    Nachteil allerdings: Energiesparend wäre es nicht. Aber da ist die Frage: Wie will ich die Umwelt kaputt machen, durch Kohle oder durch giftigen Sondermüll?

    Der Satz trifft es am besten: Man muss gute Produkte verkaufen, von denen der Kunde am Ende enttäuscht ist und sich ein neues Produkt kauft. Aber nicht so enttäuscht, dass er gar nicht kauft. Apple hat das perfekt hinbekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Nun, schon alleine die Tatsache, dass die Dinge alle Geld kosten, bewahrt mich in aller Regel vor übermäßigem Konsum.

    Ich weiß nicht mehr wo, aber ich habe vor zwei oder drei Monaten einen Artikel gelesen, in dem es hieß, dass sich Japan bereits in der Post-Wachstumsphase befindet. Seit mehr als 15 Jahren hat dieses Land kein nennenswertes Wirtschaftswachstum mehr, die Arbeitslosigkeit ist trotzdem nie nahe an zweistellige Bereiche gekommen, nach wie vor ist Japan als wohlhabendes Land zu betrachten.

    Ich kann leider nichts genaueres mehr wiedergeben.