Ich weiß nicht mehr weiter!

  • Also:
    Ich fühle mich schon seit langer Zeit (halbes Jahr) sehr einsam und hilflos. Ich habe das ständige Bedürfniss, jemanden zu brauchen der / die immer für mich da ist und mich so liebt wie ich bin, mit allen meinen schlechten Eigenschaften und meinen wenigen positiven Eigenschaften, mit allen meinen Gewohnheiten. Jemand der / die mich einfach so liebt wie ich bin, für den / die ich mich gar nicht zu verändern brauche, um geliebt zu werden. Ich habe auch schon mit meinen Eltern darüber gesprochen, die meinten nur, wenn ich jemanden kennen lernen möchte, müsse ich eben anfangen z.B. mal ins Kino oder in die Disco zu gehen. Ich bin allerdings nicht der Typ, der sowas tut. In meiner Freizeit sitzte ich meist vor dem PC, höre Musik, schriebe Geschichten (die nie vollendet werden), träume vor mich hin oder beschäftige mich mit Elektronik-Projekten. Ich habe versucht meinen Eltern zu erklären, dass ich jemanden will für den ich mich nicht verändern muss, also auch nicht meine Freizeitgestaltung. Meine Eltern sagten darauf hin, wenn ich den ganzen Tag nur in meinem Zimmer sitzt, dann würde ich nie jemanden kennenlernen. Ich will aber niemanden kennenlernen, denn ich kann überhaupt nicht gut Gesprächsthemen finden, oder mit Leuten in Kontakt kommen. Ich habe ständig Angst, irgendetwas falsch zu machen oder etwas falsches zu sagen. Meine Eltern sagten mir, dass ich das aber wohl oder übel MÜSSE, wenn ich jemanden kennen lernen wolle. Ich habe es wieder und wieder versucht zu erlären, doch sie verstehen meine Denkweise einfach nicht.
    Am liebsten hätte ich jemanden der /die mich so liebt wie ich bin und schon immer Teil meines Lebens ist / war, denn dann wäre auch gar kein "Kennenlernen" nötig.
    Als ich das meinen Eltern sagte, sagten sie, dass es so jemanden nicht geben würde. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und ich war komplett am Boden. Hoffnungslos, Lustlos, ....
    Aber ich habe Hoffnung, zu mindest ein klein wenig, ich weiß selbst nicht warum .....
    Ich habe alle 2 Wochen einen Termin bei einer Psychologin, die hat mich an einen Psychiater verwiesen, welcher mir Tabletten gegen meine "Depressionen" verschrieben hat. Zuerst dachte ich mir, vielleicht hilft das ja was ....
    Ich habe mich dann aber einen Tag nach dem Besuch bei dem Psychiater dazu entschieden, die Tabletten nicht zu nehmen, da das ja nicht das ist, was ich brauche. Ich brauche jemanden, der / die mich so liebt wie ich bin und für den / die ich mich nicht verändern muss. Und keine Tabletten, die meinen Gemütszustand verändern. Ich will mich nicht verändern!! Ich will so geliebt werden wie ich bin!! Aber offensichtlich ist diese Welt damit überfordert ....
    Das habe ich meinen Elteren auch versucht zu erklären.
    [...]
    Am letzten Sonntag ging es mir wieder einmal richtig schlecht und ich habe meiner Mutter gesagt, entweder es tut sich bis zum Montag-Morgen etwas, oder ich würde am Montag nicht zur Schule gehen. Das ist das einzige "Druckmittel" das ich habe. Ich finde es ja traurig, dass man Menschen dazu zwingen muss, einem zu helfen. Meine Mutter antwortete daruaf mit der Frage, wie sie mir konkret helfen könne, worauf ich keine Antwort wusste.
    Ich habe dann gewartet ....
    Am Montag-Morgen habe ich gesagt, dass sich offensichtlich nichts getan hat. Ich bin dann bis kurz vor Neun zu Hause geblieben. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Mutter das volkommen kalt lässt, dass ich nicht in die Schule gehe. Früher hätte sie sich da ordentlich aufgeregt.
    Der Nächste Termin bei der Psychologin habe ich an diesem Donnerstag. Mir kommt vor, dass ich mit sonst niemandem vernünftig reden kann, aber alle 2 Wochen eine Stunde ist einfach zu wenig. Meine Elltern können / wollen mir nicht helfen, das kommt auf das Gleiche hinaus. Mit meinen zwei einzigen Freunden kann und will ich nicht über meine Probleme reden, da sie mir sowieso nicht helfen könnten.
    In den letzten Tagen hat meine Mutter oftmals gesagt, dass mir niemand helfen kann, was mich total fertig macht! Ich habe niemanden, der mich positiv unterstützt, mir Hoffnung macht oder mir wirklich hilft. Von meinen Eltern hätte ich mir sehr viel mehr Unterstüzung erwartet.

    Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll! Hier wird mir wahrscheinlich auch niemand helfen können, aber trotz dieser wiedrien Umstände habe ich noch ein kleines bisschen Hoffnung tief in meinem Herzen.
    Aber lange kann da so nicht mehr weitergehen, denn meine Elteren sind dabei, mir dieses letzte Stück Hoffnung auch noch zu nehmen . Und das alles nur, weil ich geliebt werden will, so wie ich bin!
    Ist das denn wirklich zuviel verlangt?
    Man bekommt in dieser kalten Welt eher Tabletten verschrieben als dass man geliebt wird!
    Ich weiß nicht, bin ich denn wirklich so unliebenswert?
    Ich meine, möglich wäre es schon, ich sitzt den ganzen Tag nur rum, mache effektiv nichts produktives, wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es nicht zu Ende, ich bin unzuverlässig, man könnte ewig so weitermachen ......

    Mir kommt vor, dass es in dieser Welt so ist: Wer sich dieser Welt nich anpasst, oder sich nicht anpassen will, der wird zurechtgebogen, dass er in die Gesellschaftlichen Muster und in unsere produktive Arbeitswelt hineinpasst.
    Das sieht man ja bei mir: "Fachleute" wollen nur mit Tabletten die Symptome meiner "Depression" bekämfen, dass ich ganz normal in die Schule gehen kann und später dann ganz normal arbeitn kann. Man sollte aber gerade als sogenannter "Fachmann" wissen, dass man die Ursachen und nicht die Symptome bekämpfen muss.

    Aber es fällt dieser Welt offensichtlich leichter irgendwelche Tabletten alle "Probleme" lösen zu lassen. Denn offensichtlich ist der Wunsch nach echter Liebe ein Problem, und nicht normal ......

    Ich fühle mich machtlos in dieser Gesellschaft und hilflos, da es nichts gibt, was ich tun kann! Ich habe keine Lust mehr auf diese Gesellschaft!
    Aber ich habe noch ein kleines Bisschen Hoffnung.


    Ich weiß nicht, ob es was bringt, wenn ich euch mit meinen unlösbaren Problemen belaste, aber na ja ......
    Danke schon mal für alle Antworten, auch wenn ich mir keine erwarte da eh niemand etwas tun kann .....

    • Offizieller Beitrag

    Hi Andi,

    ich werde mich hüten, über Dich zu urteilen-
    Dich beurteilen zu können...das geht natürlich so nicht.

    Aber ich spreche mal an, was mir ins Auge sticht...
    Du bist noch recht jung und dein Selbstbildnis ist noch recht unscharf, wie ich meine.
    Dein Urteil über deine Eltern als Hauptbezugspunkte - wie es scheint -
    ist hmm...vielleicht etwas ungerecht...?
    Ich meine, was sollten sie besser machen?
    Sie scheinen mir auch etwas ratlos und 'am Ende ihrer Weisheit',
    was wohl meistens so ist, wenn Kinder erwachsen werden.

    Wie alt bist Du denn?

    Ich höre aus deinen Worten hmm...naja...etwas Weltschmerz heraus-
    also im Grunde das, was wir alle durchgemacht haben- mehr oder minder
    und jeder Mensch aus seiner individuellen Sicht.

    Du willst geliebt werden, wie Du bist.
    Das geht wohl jedem Menschen so...
    Ist ja auch die richtige Einstellung, finde ich.
    Deine Eltern ( so vermute ich), lieben Dich wie Du bist,
    aber sie haben Schwierigkeit dich zu erkennen...
    ...so wie Du eben meines Erachtens auch noch ein unschrfes Selbstbild hast.
    Nicht verkehrtes oder negatives...ein 'normaler Reifeprozess...'


    Du besuchst eine Psychologin...das finde ich mutig und konstruktiv!
    Was mich aber beunruhigt, ist deine Ablehnung der Medikation,
    denn meines Erachtens befindest Du dich zur Zeit in einem
    entwicklungsbedingten Tief, welches flacher werden dürfte, wenn Du das AD einnimmst.
    Du machst es Dir alles etwas leichter und kommst so wohl aus deinem Tal der Tränen, Andi...

    Natürlich muss man 'unter die Leute', um Kontakte zu finden-
    eben Menschen 'zu finden' die einen nehmen, wie man eben ist...
    ...ob das dann auch ggf. welche sein mögen, die Dich auch mal lieben werden,
    solltest Du als Fragestellung weiter hinten anstellen, denke ich.
    Das findet sich von allein- wie es so schön heißt: Die Liebe findet Dich :)

    Du wirkst etwas abgekapselt und schüchtern...
    ...so ungewöhnlich ist dieses Gefühl nicht und letztlich ein Teil deiner Selbstfindung, Andi.

    Ich rate Dir, die Medikation- bzw. die NICHT- Medikation beim nächsten Termin offen anzusprechen
    bzw. nach dem Grund der Medikation zu fragen- Dir erklären zu lassen,
    wie die Tabletten wirken und warum Du diese verschrieben bekommen hast.


    Gut das Du deine Probleme hier offen ansprichst
    und sicher weden sich noch andere äussern :)

    Lieben Gruß aus Hamburg so long,

    Herzi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andi,

    ich werde nachher auch noch etwas schreiben, muss ersteinmal etwas "sacken" lassen und mich auch hier wieder etwas einlesen, da ich Zahnschmerzbedingt ein paar Tage quasi "offline" gewesen bin.

    Bis später,

    Daniela

  • DANKE DANKE DANKE!!!!!
    Ich bin echt überrascht, dass ich so schnell schon 2 Antworten bekommen habe!

    Zu den Tabletten: Ich weiß, wie und warum die wirken und sie mir verschrieben wurden, ich habe mich da schon schlau gemacht. Ich finde, das ist einfach nur der falsche Ansatz.

    Zum Thema neue Leute kennenlernen: Ich bin schon oft genug enttäuscht worden und hab einfach keine Lust mehr auf negative Erfahrungen und Enttäuschungen. Ich mache nur noch etwas in die Richtung, wenn ich eine "100%-ige Garantie" habe. Aber die gibt es im Leben nicht, also .......

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Andi,

    mal gucken, ob ich alles, was mir im Kopf schwirrt zusammenbekomme :)

    Ich sehe die ganze Sache natürlich auch aus Muttersicht, ich hoffe, dass Dich das nicht allzu sehr stört.
    Gleichzeitig denke ich daran, dass ich mich sehr sehr ähnlich gefühlt habe, als ich jung war.
    Ich hatte damals IMMER das Gefühl irgendwie nicht richtig zu sein, falsch zu sein.
    Ich sehnte mich danach geliebt zu werden und gleichzeit auch die Liebe schenken zu können und dürfen, die ich in mir hatte - nur wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte. Heute bin ich minimal schlauer und habe auch eine Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit in mir gefunden. Es war ein langer Weg bis dahin, oft steinig und ich bin noch lange nicht am Ende angelangt, aber mittlerweile gelingt es mir, den Weg zu genießen, selbst dann, wenn er mal wieder durch einen Abrund führen mag.

    Ich lese dieselbe Sehnsucht in Deinen Worten, die ich ebenfalls kennengelernt habe, vermutlich kennt die Jeder hier, mehr oder wenger bewusst.
    Mir hat damals jemand gesagt, und ich sage es Dir heute weiter: Menschen, die so sensibel sind wie Du sind etwas ganz besonderes.
    Es macht den Weg nicht leichter sensibel zu sein, ABER es macht den Weg bunter. Ich persönlich bin heute der Meinung, dass es sich lohnt.
    Mag sein, dass Du und ich nicht der Norm entsprechen eben weil wir so sensibel sind. Egal. Dann schaffen wir uns unsere eigene Norm.

    Deine Eltern mögen bedingt recht haben, wenn sie sagen, dass sich Deine Ansprüche so nie zu 100% erfüllen werden, aber sie haben eben nur bedingt Recht, denn alles können sie auch nicht wissen.
    Ich glaube aber, dass sie bemüht sind. Und ich kann Dir auch sagen, warum ich das glaube: Zum Einen gehst Du sowohl zum Psychotherapeuten als auch zum Psychiater, ich denke, das war nicht ausschließlich Deine Idee, auch wenn ich gut finde, dass Du das tust :)
    Zum Anderen sehe ich das an der Frage, was sie konkret tun können um Dir zu helfen.

    Leider können wir Eltern KEINE Gedanken lesen. Und ich verrat Dir was: Blöderweise kann mein Mann das auch nicht und auch niemand sonst, den ich kenne. @Labi : Ich finde, Du könntest Dich da ruhig etwas mehr anstrengen! :D

    Es könnte also in erster Linie Dir, sicher aber auch Deinen Eltern helfen, wenn wir konkret wüssten, was Dir, zumindest temporär helfen könnte.

    Darf ich fragen, wie alt Du bist?

    Du schriebst, dass Du gern und viel am PC machst, was machst Du denn da konkret? Und: Hast Du über den PC Kontakte? Klassenkameraden, die ähnliche Dinge am PC machen o.ä.?

    Natürlich ist es hilfreich rauszukommen um Menschen kennenzulernen, ABER ich kenne auch genügend Menschen, für die der PC etwas ähnliches ist wie für Dich: Ihre Tür nach draußen in die Welt.
    Ich bin Einer dieser Menschen.
    Da ich unter rezidivierenden (wiederkehrenden) Depressionen leide, ist der PC bzw. mein Laptop oft meine einzige Kontaktschnittstelle zu meinen Freunden, die in ganz Deutschland verteilt sind. Realte Kontakte habe ich auch, aber wenige, einfach weil mehr nicht geht/ mich überfordern würde.
    Und wir, Du und ich, sind nicht die Einzigen, denen es so geht.

    Du schriebst, dass Du noch zur Schule gehst. Wie schauts denn mit Klassenkameraden aus? Triffst Du Dich da mal mit wem außerhalb?
    Du schriebst von zwei Freundinnen? Mit denen triffst Du Dich ja vermutlich auch ab und zu, oder?

    Zur Medikation: Wielange kennt der Psychiater Dich schon? Was sagt Dein Psychotherapeut zur Medikation?
    Hast Du eine Diagnose?
    Wielange bist Du schon in Therapie?

    Ich habe auch schon diverse Phasen gehabt, in denen ich über Monate hinweg ein Antidepressivum genommen habe. Es hat LANGE gedauert, bis ich dazu bereit gewesen bin, überhaupt eines zu nehmen. Erst die Anthroposophen konnten mich davon überzeugen, dass es wirklich sinnvoll ist das einige Monate lang zu nehmen.
    Mittlerweile bin ich da nicht mehr ganz so abgeneigt. Ich finde Dich allerdings relativ jung und daher würde ich ersteinmal schauen, ob das wirklich so das non plus ultra ist. Meiner Meinung nach werden OFT - NICHT IMMER - zu schnell Psychopharmaka auch an junge Menschen verabreicht und ich bin mir nicht sicher, ob das in den Jahren der Entwicklung wirklich so gut ist.
    Aber ich bin auch kein Arzt, nur eine hinterfragende besorgte Mama und weit davon entfernt Ärztegläubig zu sein ;)
    Ich persönliche habe Antidepressiva als lebensrettend empfunden und würde, wenn die Schwärze überhand nimmt auch immer wieder dazu greifen, WENN alle anderen Stricke reißen. Ich habe das Glück da ein ziemlich gutes Gespür für zu haben, wann es wirklich notwendig ist und wann es auch anders geht.


    Ich glaube, ich habe ersteinmal genug geschrieben und ganz viele Fragen :)
    Wir werden uns schon nach und nach vorantasten und ich bin sicher, dass Du im Verlauf der Zeit lernen wirst, Dich selbst vielleicht ein bisschen anders zu sehen und vor allem aber auch ein bisschen fröhlicher zu werden.

    Soweit ersteinmal.

    alles Liebe für Dich

    Daniela

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Andi,

    ich will auch kurz meinen Senf dazugeben, wenn ich auch zugeben muss, dass ich, wiewohl ich das Gefühl, das Bedürfnis als solches sehr wohl kenne und auch recht lange darunter gelitten habe, ich dieses Abgleiten in das Dunkle so nicht kenne und ich damals versucht habe, bei mir selbst anzugreifen. Aber es geht hier ja nicht um mich.

    Ich möchte eigentlich auch nur eine Sache entkräften. Eigentlich hat Moony sie gesagt, aber nicht niedergeschrieben. Deshalb mache ich das.

    Am liebsten hätte ich jemanden der /die mich so liebt wie ich bin und schon immer Teil meines Lebens ist / war, denn dann wäre auch gar kein "Kennenlernen" nötig.
    Als ich das meinen Eltern sagte, sagten sie, dass es so jemanden nicht geben würde. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und ich war komplett am Boden. Hoffnungslos, Lustlos, ....

    Jaaa, so jemanden gibt es sehr wohl. Nämlich Dich selbst. Und damit wären wir auch quasi schon bei des Pudels Kern. Der erste und mit der wichtigste Schritt: nimm Dich selbst an, so wie Du bist. Akzeptiere Dich, liebe Dich. Versuche, das Positive an Dir und Deinem Wesen zu sehen.
    Jaja, ich weiß, der Typ da, dieser Labi, der hat leicht reden. Es stimmt, Du hast Recht. Es ist nicht leicht. Denn auch dafür muss man an sich arbeiten. Und zwar an einer Stelle, an die man nicht so ohne weiteres rankommt. Aber es geht. Das weiß ich, weil ich es selbst gemacht habe. Jahre hat es gedauert. Es geht im Endeffekt darum, sich selbst sich selbst gegenüber so lange "schön zu reden", bis man selbst glaubt, dass es so ist.
    Gelaber? Vielleicht. Am Anfang. Aber jeder Verkäufer, der was drauf hat ist auch ein Laberer. Und Du musst Dich Dir selbst verkaufen.
    Wenn Du so weit bist, dass Du Dich selbst "kaufen" würdest, dann kommen auch die anderen Menschen, die das gleiche tun würden.

    So weit die Theorie.

  • Danke!

    Also ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.
    Ich bin 16 Jahre alt.
    Ja, über den PC skype ich ab und zu mit einem Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne.
    Aktuell schaut es schulisch folgendermaßen aus: Ic habe gerade die Schule gewechselt, und kenne die Leute in meine neuen Klasse kaum. Man verträgt sich aber. Aber es ist nicht so, dass ich oberflächlichliche Freundschaften brauche. (-> Klassenkollegen)
    Am PC spiele ich ab und zu ein wenig Minecraft, in letzter Zeit aber eher selten, da mir einfach die Lust fehlt. Ich schreibe auch ab und zu Geschichten, die ich aber meist nie fertigstelle.
    Außerhalb der Schule treffe ich mich nie mit irgendjemandem, verspüre aber auch nicht das Bedürfniss das zu ändern.
    Zwei Freundinnen? Nein! Das hast du falsch verstanden, oder ich habe mich falsch ausgedrückt! Ich hatte mal eine Freundin, einen Monat lang ging alles gut, sie gab mir genau das: bedingungslose Liebe! Und ich konnte ihr das auch geben! Es war die schönste Zeit meines Lebens. Doch irgendwie war plötzlich ihre beste Freundin wichtiger als ich und wir stritten nur noch. Der Trennungsschmerz ließ erst nach einem Jahr nach. Das in der 4. Klasse Hauptschule.
    Seit dem habe ich sie nie mehr gesehen oder mit ihr telefoniert. Es könnte ja alles wieder von vorne losgehen ......
    Dannach habe ich mich in de neuen Schule in ein Mädchen aus meiner Klasse verliebt. Sie hatte nie wirklich Interesse an mir, aber ich dachte "Was noch nicht ist, kann noch werden" Nach Zweieinhalb Jahren sagte sie mir dann, dass sie eignetlich kein Interesse an mir hatte. Ich war verzweifelt. Schulisch ging es auch bergab, weshalb ich dann die Schule gewechselt habe.
    Also seit Früling dieses Jahres bin ich in einer neuen Schule, mit neuen Klassenkameraden.
    Mit den ehemaligen "Klassenkollegen" will ich nichts zu tun haben, da ich einfach immer nur der Außenseiter war.

    Und ja, ich werde beim nächsten Termin bei der Psychologin das Thema Medikamente ansprechen und meine Ansichten erläutern.
    Der Psychiater kennt mich kaum. Ich war erst zwei mal bei ihm, meine Psychologin meinte dass das vielleicht gut sei.

  • Jaaa, so jemanden gibt es sehr wohl. Nämlich Dich selbst. Und damit wären wir auch quasi schon bei des Pudels Kern. Der erste und mit der wichtigste Schritt: nimm Dich selbst an, so wie Du bist. Akzeptiere Dich, liebe Dich. Versuche, das Positive an Dir und Deinem Wesen zu sehen.Jaja, ich weiß, der Typ da, dieser Labi, der hat leicht reden. Es stimmt, Du hast Recht. Es ist nicht leicht. Denn auch dafür muss man an sich arbeiten. Und zwar an einer Stelle, an die man nicht so ohne weiteres rankommt. Aber es geht. Das weiß ich, weil ich es selbst gemacht habe. Jahre hat es gedauert. Es geht im Endeffekt darum, sich selbst sich selbst gegenüber so lange "schön zu reden", bis man selbst glaubt, dass es so ist.
    Gelaber? Vielleicht. Am Anfang. Aber jeder Verkäufer, der was drauf hat ist auch ein Laberer. Und Du musst Dich Dir selbst verkaufen.
    Wenn Du so weit bist, dass Du Dich selbst "kaufen" würdest, dann kommen auch die anderen Menschen, die das gleiche tun würden.

    So weit die Theorie.

    Danke für die Antwort, aber wie soll ich eine positive Meinung über mich selbst haben, wenn ich "von aussen" nur negative Rückmeldungen bekomme?

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Antwort, aber wie soll ich eine positive Meinung über mich selbst haben, wenn ich "von aussen" nur negative Rückmeldungen bekomme?

    Weil Deine eigene Meinung in Deinem und für Dein Leben die wichtigste sein sollte. :)

  • Ok, meine lieben!
    Ich glaub, ich sollte dann mal schlafen!
    Ic bin dann morgen wieder da!

    Danke schon mal, und Gute Nacht!! <3

    (Man, ich bin soooooo froh, dass ich diesen Ort gefunden habe!!!! :thumbup: )

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andi,

    es wurde ja schon sehr viel geschrieben.

    Also um Leute kennen zu lernen, muss man nicht unbedingt rausgehen. Soweit so gut. Aber leider können auch Emoticons nicht alles zeigen, was das reale Treffen einem zeigt. Aber es ist kein entweder oder. Skype bzw chatte erstmal mit jemanden aus deiner Klasse. Wenn da ein Gespräch zu Stande kommt....hast du ein Thema. Minecraft ist ein Thema. Meine Güte es ist wie Lego!!! Da kann man so tolle Sachen bauen. Und auch darüber reden. (Vorsicht, nicht zu viel. Sonst ist man gleich ein Nerd ;) )
    Fazit: Zum kennenlernen solltest du deinen Weg gehen. Aber auf jeden Fall musst du dein Zimmer verlassen. Real oder eben virtuell.

    @Labi hat es sehr gut beschrieben, mit dem geliebt werden. Und ja es dauert etwas bis man sich im Spiegel sehen kann. Momentan mache ich gerade eine Phase durch, in der das eben nicht so ist. Aber das geht auch vorbei. Da hast du momentan mir etwas voraus. Du hast Hilfe in Form von Psychologin und AD. Ich drücke mich da vor.

    Nun aber zu dem Thema geliebt werden von einer anderen Person: :gruebel:
    Das kann man leider nicht erzwingen. Das ganze ist ein ständiges Try-and-Error. Du musst "nur" herauskommen. Auch hier virtuell und auch real. Aber mach nicht alles sofort. Gehe es langsam an. (Wehe einer nutzt diesen Satz gegen mich :P ) Fange an, dich erstmal mit Leuten zu unterhalten. Vielleicht mit einer Person. Die wird dich dann vielleicht, auch mal fragen, ob du ins Kino gehen möchtest. Evtl mit ein paar anderen. Kino ist toll, man macht etwas zusammen, aber man muss nicht reden. Und nach dem Film hat man ein Thema. ;)

    Und du hast noch Zeit. Du kannst 80 oder sogar 100 werden. Mach dir doch nicht jetzt schon den Kopf damit kaputt, wie und mit wem du den Rest deines Lebens verbringen willst. Denn in erster Linie muss du immer mit dir klar kommen. Und dann kommt vielleicht mal die Partnerin, usw.

    Offtopic: Was machst du mit Elektronik?

  • @Xardas
    Danke für die Anwort, ich muss gleich in die Schule, ich bin so ungefähr um halb sechs am Abend wieder onlline und hab dann Zeit hier zu reden!

  • Hallo, Andi.

    So, wie Du Dich hier gibt/zeigst, kann ich mir nicht vorstellen, dass Deine negativen Eigenschaften überwiegen. Du wirkst wie ein sehr netter, sehr sensibler Mensch, der nachdenklich ist und der darunter leidet, dass die Welt und das Leben so sind, wie sie sind. Du suchst momentan nach Sinn, und vielleicht wird man Dir auch sagen, das sei in Deinem Alter "normal". Mag sein.

    Aber die Leute vergessen dann meistens, zu sagen, dass dieses Suchen durchaus auch ein ganzes Leben dauern kann, denn "den" Sinn und "die" Garantie, dass irgendwas so wird, wie man das möchte, gibt es nicht. Nie. Man muss immer wieder daran arbeiten, und manchmal auch richtig kämpfen. Dieses Suchen, diese Unzufriedenheit ist keine Frage des Alters, sondern des Lebens. Ich bin sogar der Meinung, dass das Leben richtig langweilig wäre, wenn man "den einen Sinn" gefunden hätte. Was soll man dann noch suchen? Worum soll man sich bemühen? Sogar eine Liebe, die stillsteht, sich nicht entwickelt und um die man sich nicht immer bemüht, wird mit der Zeit zur Nichtliebe, zur Gewöhnung oder gar zu Ablehnung.

    Unsere sozialen Fähigkeiten (Verständnis, Mitgefühl, Mitfreude, Zuneigung, Freundschaft, Liebe!) hängen davon ab, dass wir selbst ein Leben lang offen sind und bleiben, und zwar für Neues, für Unbekanntes, auch für Schwieriges. Und das bedeutet auch immer Unsicherheit, das gehört dazu.

    Du schreibst an einer Stelle, dass Du nur noch dann etwas in Richtung "Kennenlernen" unternehmen willst, wenn Du "100%ig sicher" sein kannst. 100%ige Sicherheit gibt es nicht, Andi. Leben und miteinander leben sind immer auch ein bisschen unsicher. Und das macht (manchmal, nicht immer) sogar seinen Reiz aus.

    Einen lieben Gruss

    Peter

  • Du schreibst an einer Stelle, dass Du nur noch dann etwas in Richtung "Kennenlernen" unternehmen willst, wenn Du "100%ig sicher" sein kannst. 100%ige Sicherheit gibt es nicht, Andi. Leben und miteinander leben sind immer auch ein bisschen unsicher. Und das macht (manchmal, nicht immer) sogar seinen Reiz aus.

    Aber ich brauche ja irgenjemand der / die immer für mich da ist, egal in welcher Situation. Jeamand der / die mir immer Hoffnung gibt und mir Mut macht! Einfach irgend etwas "sicheres"!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andi,

    zunächst einmal herzlichen Dank Dir dafür, dass Du meine Fragen beantwortet hast :)


    Ich persönlich glaube, dass "Sicherheit" die allergrößte Illusion ist, der wir Menschen unterliegen.
    100% tige Sicherheit gibt es einfach nicht, nirgends. Jedenfalls nicht dass ich wüsste.


    Aber ich brauche ja irgenjemand der / die immer für mich da ist, egal in welcher Situation. Jeamand der / die mir immer Hoffnung gibt und mir Mut macht!


    Es wäre gut, wenn Du lernen könntest Dir selbst dieser Mensch zu sein, ohne Dich von jemand anderem abhängig zu machen.
    Jeder Mensch ist für sein Glück selbst verantwortlich - zumindest ab einem gewissen Alter.
    Selbstverantwortug übernehmen.
    Nicht sehr beliebt bei den meisten Menschen (Selbstverantwortung) aber ich glaube es ist der einzige Weg dauerhaft Zufriedenheit und Glück zu finden.
    Natürlich ist das ein Entwicklungsprozeß, der vermutlich nie abgeschlossen sein wird, auch in meinem Leben gibt es dunkle Zeiten. Aber es ist eine Entscheidung, wie ich damit umgehe mit diesen Zeiten. Meine eigene Verantwortung. Ob ich Hilfe annehme (in Form von Psychotherapie oder in Form von Medikamenten, zeitweise vielleicht auch mal Beides)
    Ich habe auch erst spät angefangen, mich auf den Weg zu machen mich selbst kennen- und lieben zu lernen.
    Du bist jung und kannst JETZT anfangen.
    Wenn DU willst.

    Im Grunde liegt es an Dir selbst, ob Du Teil der Lösung sein willst oder ob Du lieber ein Teil des Problems bleiben möchtest.
    Diese Entscheidung kannst Du in jedem Augenblick neu für Dich treffen. DEINE Wahl. DEIN Leben. Immer.

    Ich weiß nicht, ob es für Dich ein Weg ist, aber ich habe damit begonnen mir zu überlegen, was ich mag und was ich nicht mag, zunächst an Äußerlichkeiten (Hobbys, Spiele, sonstiges... ich persönlich mag zum Beispiel Kitsch - selbstverständlich NUR geschmackvollen Kitsch ;) :D ... aber diese Erkenntnis war damals neu für mich, ich habe das nie so bewusst gehabt...), später an Charaktereigenschaften von denen ich denke, dass ich sie habe. Ich habe dann versucht, bei den Charaktereigenschaften auch zu gucken, was daran GUT UND SCHLECHT ist - jede Medallie hat mindestens zwei Seiten, immer. Und anschließend habe ich überlegt, ob ich damit zufrieden bin oder ob ich ggf. irgendetwas verändern möchte... und so ging es weiter... das war ein Prozeß von mehreren Wochen und Monaten, aber so hat es angefangen, mein Weg zu mir.

    Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht "überfahren" mit meinen Gedanken. Verwirf einfach, was nicht passig ist, ja?! :)

    Wie kommt es eigentlich, dass Du heute erst gegen halb sechs online warst? Hattest Du solange Schule? :)


    Liebe Grüße Dir

    Daniela

  • Danke für die Antwort!

    Ja, das klingt alles logisch und nachvollziehbar!
    Ich glaube du hast recht, ich muss mich einfach zusammenreißen!

    Und nein, ich hatte nicht so lange Schule, aber brauchte einfach etwas Zeit um mich zu "entspannen", weil ich heute eine Schularbeit hatte!

    Übrigens süßes Profilbild :)

    Danke, danke, danke!!!

    • Offizieller Beitrag

    Und nein, ich hatte nicht so lange Schule, aber brauchte einfach etwas Zeit um mich zu "entspannen", weil ich heute eine Schularbeit hatte!


    das finde ich gut, dass Du Dir Zeit zur Entspannung nimmst :nod:

    Ich glaube du hast recht, ich muss mich einfach zusammenreißen!

    HILFE!
    :labi:


    Kam das so rüber, als würde ich das meinen?! :hyst:


    Ehrlich, SO war das absolut nicht gemeint!

    Deine Sehnsüchte und Gefühle haben absolut NICHTS damit zu tun, dass Du Dich zusammenreißen solltest - ich bin auch relativ sicher, das nirgends geschrieben zu haben, oder?

    Jetzt muss ich mal in mich gehen und überlegen, wo ich mich so mißverständlich ausgedrückt haben könnte :gruebel:
    Aber nicht mehr heute :)

    Hast Du einen Tipp?


    Übrigens süßes Profilbild


    Danke Dir. Ich mag Wölfe - sie sind prima Lehrer :)