Sexualstrafrecht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    man kann jetzt gerade viel über das Sexualstrafrecht sehen und hören.

    Das Video ist schon ein paar Monate alt. Von daher rennen die Medien gerade, irgendwie offene Türen ein. Sorry.

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    Die Diskussion, die jetzt statfindet wurde durch ein Video von einem Model ausgelöst. Sie sagt in einem Video gut hörbar "hör auf". Das reicht in Deutschland eben nicht. Wie in dem o.g. Video gut gezeigt wird. Das schöne daran ist, dass dort die Geschlechter vertauscht sind.

    Die Debatte wird gerade einseitig geführt. Mal wieder. Es geht hier um Vergewaltigungsopfer. Zahlenmäßig sind Frauen häufiger Opfer, trotzdem muss der Gesetzgeber eben ALLE Opfer schützen. Das stört mich bei der ganzen Diskussion.

    Zu der Idee "Nein heißt Nein". Das ist erstmal einleuchtend. Für jeden Menschen und auch für jede Menschin.
    Aber Nein heißt eben nicht immer Nein. Banales Beispiel "Schatz, bist du jetzt sauer?" - "Nein *grml*"
    Alleine schon wenn man das Modell von Schulz von Thun verwendet weiß man wie schwer es ist eine Nachricht richtig zu verstehen. 4 Möglichkeiten eine Nachricht zu interpretieren, eine ist richtig. Zu 75% kann man also falsch liegen. Das sich Menschen dann doch irgendwie verstehen, liegt daran, dass noch Gestik, Mimik, Betonung usw. dazu kommen.

    Aber gut, man kann das Prinzip ja einfach nur auf sexuelle Handlungen, anwenden. Wo ziehen wir da die Grenze?
    An die Brüste fassen. Klar.
    In den Schritt fassen. Logisch.
    Küssen auf den Mund. Ja.
    Küssen auf die Wange.
    Über die Haare streicheln.
    In den Arm nehmen.
    Über den Rücken streicheln.

    Und was, wenn ich bei den letzten Punkten keine Chance hatte "nein" zu sagen? Gerade die letzten Punkte finde ich schwierig. Was ist wenn Oma, ihrem Enkel unbedingt einen Kuss auf die Wange gibt und das Kind vorher "Nein" sagt. Nein heißt Nein. Eine Anzeige müsste dann erfolgen.
    Das würde in Absurditäten führen.

    Trotz all dieser Fälle, ist so Gesetz nötig. Nur sollte nicht jetzt alles übers Knie gebrochen werden, nur weil ein prominentes Beispiel da ist.
    Das Thema steht schon so lange auf der Agenda. Und eine Partei, die ja gerne am Alten festhält, verweigert sich hier.
    Also neues Gesetz mit besseren Regeln. Und bitte auch den Mut dann haben, es zu ändern, wenn man an einigen Stellen über das Ziel hinausschießen sollte. Oder von Anfang an mit Bedacht und ruhig herangehen. Alle Seiten. Männer und Frauen.

    Übrigens fehlt mir das auch in der Diskussion, Ich habe gerade "Volle Kanne" gesehen. Drei Frauen reden über das Thema. Ein Mann in der Runde hätte den Frauen sogar zustimmen können. Aber so sieht das wieder ein bisschen nach "Gutes Geschlecht - Böses Geschlecht" aus.

    Und ich zitiere hier Sebastian Pufpaff: "Die Welt ist unterteilt in zwei Gruppen: Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher.“ Und so einfach ist das. Und die Arschlöcher müssen bestraft werden. Ob männlich oder weiblich.

    • Offizieller Beitrag

    Der Großteil aller Beziehungen braucht dieses Gesetz nicht...
    ...praktisch...theoretisch ist viel denkbar, wenn im Rosenkrieg
    losgelegt wird.

    Im Zwischenmenschlichen sind (für mich) die allgemeinen Umgangsformen
    völlig ausreichend, wie wohl für das Gros der Hiesigen.

    Faktisch vergewaltigt ein Vergewaltiger also nun ab einem Nein von Ihr.
    Andere Geschlechts/Androgynkombinationen fallen eh weg,
    da Männer genetisch alle potentielle Vergewaltiger sind, gell?


    Jetzt fehlt noch der Straftatbestand des Beischlafs mit einer Prostituierten.
    (männliche gibt es ja natürlich nicht)

    Männer müssen fortan Fußfesseln inkl. GPS tragen-
    dies in Verbindung mit einem Erektometer und Ejakulationssensor.
    Bei jeder Ejakulation muss der Mann nunmehr einen Nachweis erbringen,
    wie und mit wem dies geschah...da Männer die genetische Generalschuld in sich tragen,
    ist in dubio pro reo ausser Kraft gestzt.

    Ich habs!
    Eine pauschale Vergewaltigungssteuer!


    Ich flirte gern mal...die Lust darauf wird einem doch schon vergällt...
    ...so ergeht es einem potentiellen Vergewaltiger eben-
    einem vom schuldigen bösen Geschlecht.

    • Offizieller Beitrag

    @Herzi ja, die öffentlichen Diskussionen hören sich nicht selten so an.

    Nichts desto Trotz muss ja an der aktuellen Gesetzeslage etwas geändert werden. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, wenn Mann auf der Frau sitzt und ihr seinen Penis in den Mund schiebt dies keine Vergewaltigung ist, nur weil er keine blauen Flecken von einer Verteidigung hatte. Dieses Beispiel aus dem o.g. Video ist natürlich extrem. Auch ich würde dem Staatsanwalt eine Fortbildung auf einschlägigen Videoportalen empfehlen.

    Praktisch stehen sich nach einem Flirt zwei Leute gegenüber. Ein Nein ist richtig und nötig. Aber wie soll das Opfer beweisen, dass es nein gesagt hat. Wie soll der Täter beweisen, dass kein Nein gesagt wurde. Gut, das ist ein Problem, das dann Gerichte lösen müssen.

    Aktuell ist es aber schon richtig, dass das Begrapschen von Personen schon unter Belästigung fällt und nicht unter Beleidigung. Also es muss nachgebessert werden.

    Auf der anderen Seite....und da sehe ich auch ein Problem, das sich nicht durch ein Gesetz lösen lässt, ist das es zur Anzeige kommen muss. Und da sind viele Opfer, aus verschiedenen Gründen, nicht in der Lage zu.

  • Hm.

    Wer einmal erlebt hat, dass NEIN eben NICHT immer als Nein akzeptiert wird, der denkt vielleicht anders darüber. Mir ist es scheissegal, ob dieses Gesetz beim Flirten hindert. Nein ist Nein. Punkt. Alles andere zerstört Seele. Noch mit fast 64 Jahren kann ich da nicht sachlich drüber reden (kann man das überhaupt?). Mehr mag ich dazu nicht sagen, es triggert zu stark.

    LG

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Nein ist Nein und war immer Nein-
    jedenfalls für mich und sicher alle hier und die meisten Menschen Hierzulande.

    Ich wurde schon von einer Frau beschuldigt sie vergewaltigt zu haben...
    ...nicht direkt und nicht juristisch, aber so war es.
    Sie log noch anderes zusammen und kluge Menschen durchschauten
    ihr Lügenkonstrukt.
    Hätte sie mich angezeigt, wäre dies u.U. das Ende meiner beruflichen Existenz geworden.
    Wie Xardas schon schrieb: Wer war dabei?

    Ich war mal mit einer Frau zusammen, die kurz gesagt auf harten Sex stand...
    auch...ich müsste für Jahrhunderte in den Arrest.
    Ist natürlich Blödsinn, denn Sie selbst wünschte sich dies und das
    und mir war es recht- als junger Kerl...
    Die Grenzen sind fließend und immer eine Sache unter Zweien.
    Wie ejede Beziehung eben.

    Mir haben viele Frauen klar erklärt, dass sie nur mit einem Mann zusammenkommen,
    wenn er zuvor ihren mehr oder minder erheblichen Widerstand überwindet...teils inkl. Nein...

    Wenn das so losgeht, drehe ich mittlerweile sofort ab,
    denn solche Frauen sind ein Garant für Stress und Ärger...grob gesagt.


    Wenn ein Mensch vergewaltigt wird, ist das immer grobes Unrecht.
    Es bedarf weder eines speziellen Nein oder Lautstärke oder oder oder
    Ich merke auch so, wann und ob ich eine selbstverständliche Grenze überschreite...
    ...überschreiten würde...theoretisch...mehr ist nicht nötig und nicht gewollt.
    So halten es wohl die meisten Menschen Hierzulande.

    Jene, für die das besagte Gestz geändert werden soll, interessiert das alles nicht.
    Vielleicht hilft die Angst vor Strafe...bei solchen Unmenschen.

    • Offizieller Beitrag

    Naja...wie gesagt, ob man nun ein nein heißt nein in ein Gesetz gießt, oder es anders löst.
    Fakt ist, dass die bisherige Grenze tatsächlich sehr großzügig ist. Und eben nichts mit der Realität zu tun hat.

    Was man nun machen möchte, ist diesen Umstand zu ändern. Das ist richtig und nötig.
    Und ja..ich kenne auch dieses "nein heißt ja". Aber das war eben auch als solches zu erkennen.

    Und ein richtiges "Nein" ist auch zu erkennen. Ich könnte jetzt hier textuell nicht den Unterschied genau beschreiben. Ehrlich nicht.
    Ich denke, man sollte das Gesetzt ruhig so machen. Sollten dann plötzlich die Anzeigen in die Höhe schnellen, muss man gucken, was dahinter steckt. Wenn daraus eine Beschäftigungstherapie für Gerichte wird, muss man gucken, wie man das anders macht.

    Die Diskussion zu dem Thema ist kompliziert und wird aktuell wie viele anderen Themen durch Häufigkeit und pauschale Urteile zu Nichte gemacht.

  • Das Problem dabei ist, dass das "Nein" leider einfach nicht nachweisbar ist (außer in seltenen Ausnahmefällen). Da steht einfach Aussage gegen Aussage - das ist bei körperlichen Spuren "besser". Insofern sehe ich leider keine Lösung in der vorgeschlagenen Änderung - das wäre mehr eine symbolische Änderung. Ich mein: selbst wenn beide vor dem Sex immer einen Vertrag unterschreiben würden, dass beide dies freiwillig tun (was nebenbei bemerkt echt absurd ist, aber darauf zielt explicit consent in Kalifornien bspw. ab), verhindert das nicht, dass jemand sozusagen genötigt wird, zu unterschreiben...ich wüsste nicht, wie eine wirkliche Lösung dafür aussehen würde.

    • Offizieller Beitrag

    In Hausdurchsuchungen sind mehrere Videos gefunden worden, die Frau Lohfink mit den Männern zeigen.
    "Hör auf" und "Nein" scheinen wohl eher auf die Kameraführung als auf den Sex bedacht zu sein. Aber weiteres wird wohl ein Gericht entscheiden müssen.

    Und wieder einmal zeigt sich, das ein Thema erstmal gleich hochgepsucht wird. Nichts genaues weiß man nicht, aber man/frau ist sich sicher DIE Wahrheit zu kennen.

    Irgendwie wünschte ich, es gäbe auch bei diesem Thema etwas mehr Gelassenheit. Um einfach erstmal wirkliche Fakten zu sammeln.
    Was nicht heißt, dass bei einer Anzeige nicht sofort ermittelt werden sollte. Nur sollte man eben erstmal Beweise sichern und eine Auswertung abwarten.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube ihr ging es nicht um eine Debatte um das Strafrecht. Es ging ihr lediglich darum vom Z- zum C-Promi aufzusteigen.
    Anders ist das nicht zu erklären.

    Nichts desto trotz ist die Debatte voran gekommen. Ein Stück. Leider wird in der Diskussion viel zu schnell verallgemeinert und pauschalisiert.

    Das fängt damit an, dass ALLE Männer gewalttätig sind und alles vergewaltigen, was bei drei nicht auf den Bäumen ist.
    Auf der anderen Seite heißt es dann, das die Frauen ja sich absichtlich so anziehen und das ganze ja auch wollen.

    Beides ist absolutes Quatsch. Nein...es ist komplett dämlich, soetwas zu behaupten. Und beide Seiten sollten verbal abrüsten und sich mal an einen Tisch setzen. Damit wäre den Opfern mehr geholfen, als dieses pauschalisieren.