Terror - Das Urteil

    • Offizieller Beitrag

    Gestern kam auf der ARD die Verfilmung eines Theaterstückes.

    Zusammengefasst: Soldat bekommt den Befehl ein entführtes Flugzeug nicht abzuschießen. Dieses fliegt auf ein Stadion zu. Der Pilot schießt trotzdem.
    Vor Gericht soll entschieden werden 164facher Mord: schuldig oder nicht?

    Freispruch: http://www.daserste.de/unterhaltung/f…spruch-100.html
    Verurteilt: http://www.daserste.de/unterhaltung/f…eilung-100.html


    Dann hier noch zwei Experimente:

    http://www1.wdr.de/daserste/harta…-teil--102.html

    http://www1.wdr.de/daserste/harta…-teil--100.html


    Die Sendung hart aber fair kann man sich angucken. Hier ne grobe Zusammenfassung von SPON

    http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-…-a-1117059.html


    Ich erzähle später mehr.

  • Die Frage zeigt ein moralisches Dilemma. Sind 10 Menschenleben mehr wert als 1? 100 mehr als 10? 10000 mehr als 100? Wo ist die Grenze, die "mehr wert" von "weniger wert" trennt? DAS war ja auch das Dilemma der Attentäter des 20. Juli 1944, die Frage: Dürfen wir, ja, müssen wir, Hitler und vielleicht eine Hundertschaft seiner engsten Anhänger töten, um den Weltkrieg zu beenden und vielleicht Millionen Menschenleben zu retten? Mein Kopf sagt NEIN, mein Herz sagt JA. Eine grausame Entscheidung...

    • Offizieller Beitrag

    Das Abstimmungsergebnis der beiden Experimente finde ich interessant.

    Viele würden die Weiche umstellen, um 5 Leute zu töten, dafür 100 zu retten.
    Im Zweiten würden viele die 100 sterben lassen, aber den einen nicht töten.

    Zynisch: Aktiv Leute töten ist okay, solange das Blut an den Schienen klebt. Aktiv Leute töten ist nicht okay, wenn das Blut dann an den Händen klebt. Auch nicht nur bei einer Person.

  • Ich habe das wohl bemerkt, dieses "Experiment". Ja, ein Klassiker. Ich habe die Frage für mich so formuliert: gibt es in Moral und Ethik eine Quantität ?
    Nüchtern betrachtet muß man das wohl, die richtigen Parameter vorausgesetzt, bejahen.
    Was mich auf die Frage an Pjotr bringt, warum sagt "dein Kopf NEIN" ?

    Magie ist, wenn man trotzdem lebt.

  • Nun, das ist interessant: Du verbindest das mit einem Wunsch.
    Was aber, wenn nun einmal eine solche zwingende Entscheidungssituation für Dich persönlich auftaucht ?
    Wir müssen natürlich diese ganzen manipulativen "Beispiele", die weniger einer realen Möglichkeit als plumper Politik geschuldet sind, beiseite lassen. Klar.
    Es mag also hoffentlich niemals vorkommen, daß ich ....

    (Schriftbild korrigiert)

    Magie ist, wenn man trotzdem lebt.

    Einmal editiert, zuletzt von somefish (24. November 2016 um 21:12) aus folgendem Grund: rätseln über verschiedene Schriftgröße...

  • Ich übe im Kopf manchmal Extremsituationen. Obwohl ich nicht sicher weiß, ob es denn hilft, oder als Übung überhaupt anzusehen ist. Autobahnfahrten, z.B., da kann immer etwas plötzlich schlimmes passieren. Ich nehme mir immer vor, in Gedanken, falls ein crash bevorsteht: "Den Kopf an die Stütze pressen". Das ist lächerlich minimal; wer weiß, ob das Reaktionsvermögen, der Schreck usw. das überhaupt hergeben, so zu reagieren. Aber die Idee ist: Es soll schon im Unterbewußtsein abgelegt sein, als "Katastrophenübung". Das hat nun nichts mit weiterer Moral zu tun; aber mit dem Umgang mit - hoffentlich extrem Unwahrscheinlichem !

    Es ergeben sich weitere .... Unannehmlichkeiten:
    Wenn wir also, so unlustig das sei, an eine "quantitative Frage" kommen, erscheint auch sofort die Möglichkeit einer "moralischen Mathematik". Z.B.: Haben "Alte" einen "gleichen Wert" wie "Junge" ? Mit welchen Gründen wie urteilen ? Welchen Wert haben Tiere, im Vergleich (!), in welchem exakten Maßstab ? Schaufele ich das einzige Rettungsboot mit den überaus unersetzbaren, kostbaren .....pffff... Keimlingen/Larven/Eiern/Jungtieren der so gut wie ausgestorbenen Spezies "x" voll, oder nehme ich noch ... ein paar Menschen mit ....??

    Magie ist, wenn man trotzdem lebt.