Autonomes Fahren: Darf man Probleme einfach ausblenden?

    • Offizieller Beitrag

    Autonomes Fahren, also das Auto fährt selbstständig, hat Vorteile.
    Die Autos können in einer Kolonne fahren, im Abstand von 30cm, was Sprit, Platz und Zeit spart.
    Das Auto kann mit verschiedensten Sensoren in alle Richtungen gucken. Radar, Kameras und Ultraschall machen dies möglich.

    Passiert plötzlich etwas in der Umwelt, kann das Auto in wenigen Millisekunden reagieren. Wesentlich schneller als der Mensch. Bis hier hin super.
    Ein Auto, dass weniger Unfälle baut, Sprit spart, sich an die StVO hält.

    Ein Autohersteller, hat schon angekündigt, in Fahrweise des Autos so einzubauen, dass der Insasse geschützt wird.
    Also ist das Fahren in eine Menschenmenge okay, solange der Insasse unverletzt bleibt? Das finde ich zynisch.

    Es gibt noch abstraketere Probleme: Soll das Auto ein Kind überfahren, den Fahrer töten, oder die 3 Rentner, die ihren Kaffe am Tisch vor dem Café trinken?
    Viele Automobilhersteller, sagen, dass dieses Problem nicht berücksichtigt werden müsse. Das Problem sei abstrakt und komme eh nicht vor.
    Unter anderem wurde auch implizit gesagt, dass ein Mensch dieses Problem ja in der Situation nicht lösen könne.

    Ausgeschlossen ist so eine Situation ja nicht.
    Ich verlange hier von den Herstellern keine Lösung. Aber durch die ganze Vernetzung und Berechnung, kommt die Gesellschaft in die Situation, wo sie sich entscheiden muss, wie ihre Geräte sich entscheiden sollen. Und Computer berechnen nun mal die Welt. Und wir Menschen sagen dem Computer, was er tun soll.

    Das Thema ist schwieriges Terrain. Es geht darum, wie man den Menschen berechnet.
    Aber das tun wir doch schon in so vielen Bereichen: Die Schufa berechnet, ob man kreditwürdig ist. Versicherungen berechnen, wie hoch die Summe ist, die ich zahlen muss.
    Apple, Microsoft, Google sammeln die Daten eben auch nicht nur, um Werbung zu schalten, sondern unsere Entscheidungen vorauszusehen.

    Eine naheliegende Frage ist: Wann ist ein Menschenleben wie viel wert? Und aus welcher Sicht?

    • Offizieller Beitrag

    M.E. wird zu weit theoretisiert.
    Zu einem komplexen System gehört eine passende Infrastruktur,
    alleinige Verkehrswege ausschließlich für autonom fahrende FZ,
    eine funktionierende Technologie und Akzeptanz seitens der
    Industrie und der Verbraucher.

    Interimslösung: S-Bahn/ Metro, Bahn und so weiter.

    Zum forschen gehört die praktische Erprobung.
    Die zeigt u.a. auf, dass Fisch und Fleisch nicht mischbar sind.

    Mein neuer Wagen hat Spurführungs-Halbautomatik,
    Spurwechsel-Halbautomatik,
    Voll-autonome Notbremsfunktionen, die auch Kleintiere erkennen
    und mit Radar und div. Kamerasystemen arbeiten,
    360° Kamerasysteme, Ultraschall, Lichtweiten-Automatik,
    Fahrer-Aufmerksamkeits-Sensorik und vieles mehr.

    Ich fahre unterstützt und das ist Sinnvoll.
    Falls PKW die nächsten Dekaden überleben (in diesem Maße),
    mag es auch voll-autoname tech nologien ind Infrastrukturen geben;
    In Großstädten oder partiell.
    Ansonsten sind Fahrassistenzsysteme praktikabel und sinnig.

  • Ich denke, es werden Probleme erstmals nicht nur sichtbar, sondern auch in ihren mikroskopischen Ablaufdetails erfaßbar. Alles, was eine (programmierte) Maschine tut, ist analysierbar, bewußt entschieden - und so in den Folgen moralisch zu bewerten, zu gewichten.
    Ein Mensch baut einen katastrophalen Unfall: Es wird letztlich gnädig der allgemeine Mantel des "Schicksalhaften" darübergelegt. Der Titel "Unfall" reicht, auch justiziabel, aus. Jeder weiß , daß ein Mensch nicht perfekt ist. Von einem Computer wird das schon eher erwartet, zumindest in dessen Parametern.

    Magie ist, wenn man trotzdem lebt.

    • Offizieller Beitrag

    Von einem Computer wird das schon eher erwartet, zumindest in dessen Parametern.

    Wenn ich das richtig weiß ich glaube bei heise hatte ich das gelesen. Sagt Mercedes, der Insasse wird geschützt. Punkt.

    Das ist relativ einfach. Es umgeht aber geschickt die moralische Frage. Denn nach diesem Prinzip, ist es wieder eine Art von Schicksal, sollte so ein Auto autonom fahren.

    Man könnte zwar, bis ins kleinste den ABlauf planen, möchte es aber nicht.

    Ich finde diese Variante inzwischen...gar nicht so schlecht. Sie lässt die Frage, nach dem "Wert" eines Menschenlebens offen.