Nato und die Alternativen

  • Was könnte passieren, wenn Deutschland aus der Nato austräte, oder die Nato sich auflöste?

    Würde Putin sofort über Deutschland herfallen (wie manche Antirussen behaupten)? Ich glaube es nicht. Aber Putin ist ja nicht blöd und hängt sich einen Klotz ans Bein, einen Klotz, der durch und durch verwöhnt, "freiheitssüchtig" und ohne jede Fähigkeit ist, Beschränkungen zu ertragen oder gar damit dauerhaft leben zu können. Zumal Putin m.M.n. kein Propagandist einer Erweiterung Russlands ist, er will das Russische "zurückhaben" und an sich binden.

    Würde der Diktator vom Bosporus sofort über Europa herfallen? Ich weiss es nicht. Ich kann nicht einschätzen, ob er wirklich auf Ausdehnung der Türkei aus ist.

    Würde es totales Chaos geben, weil jeder glaubt, sich gegen jeden verteidigen zu müssen? Gäbe es ein völlig zersplittertes Euro wie es das bis zu Anfang des 20. Jh. gab? DIE Gefahr sehe ich schon eher, zumal mit der Nato sicherlich auch die EU zerfiele.

    Wären wir auf einmal schutzlos? Klar, so wie jedes andere Land in Europa auch, vielleicht ein BISSERL weniger, weil unsere "Armee" ja eher ein Fake ist...

    So. Spontan gedacht und getippt...

    • Offizieller Beitrag

    Nach dem WW2 war Westdeutschland ja einzig strategisch als Pufferzone
    zum Osten von Bedeutung, wobei ich Humanität auch sehe.

    Die Grenzen haben sich verschoben und zumindest Russland
    bzw. der Zar scheint sich 'der guten alten UDSSR' zu besinnen.

    Deutschland ohne Nato?
    Polen, das Baltikum und Deutschland im Handstreich...
    ...ja...denkbar.

    Ich bin kein Freund der Nato, aber naggisch mag ich nicht gern herumliegen.
    Oder 50% Wehretat, damit Deutschland in einem konventionellen Angriffskrieg
    von russischer Seite Drei Tage länger bestehen bleiben kann...

    Hitlogan würde wohl gern...aber Chancen hätte er nicht und Putin wird
    einen Teufel, sich mit der Nato anzulegen, damit sich Hitlogan behaupten kann.
    Er wird wohl die Nato verlassen, denke ich.
    Die Türkei ohne ihn nicht...
    Der annektiert eher Syrien und marschiert gen Jerusalem.

    Und dann der Rest der Welt.
    Inzwischen hetzt er die Türken in D gegen die Ungläubigen auf...

  • Polen, das Baltikum und Deutschland im Handstreich...

    Das dauert noch nichtmals drei Tage.

    Aber warum sollte Putin das tun? Baltikum... ja, vermutlich. Aber Polen? Sich einen rechtskatholischen Staat einverleiben? Ohne dass das was brächte? Baltikum und Weissrussland wären "Puffer" genug (Weissrussland hat er ja im Prinzip schon), Mehr braucht er nicht. Und D schon gar nicht. Putin ist Machtmensch. Aber kein "...morgen die Welt"-Typ. Und er ist auch nicht irre. Im Gegensatz zu anderen Politikern.

  • Ja, klar, alles, was wir hier schreiben, ist ein Modell.

    Aus Prinzip? Hm. Kann ich mir bei Putin nicht vorstellen. Der WEISS, wie schwierig die Polen zu "händeln" sind; spätestens seit Solidarnocs wäre die UdSSR Polen am liebsten los geworden, aber ohne ihr Gesicht zu verlieren.

    • Offizieller Beitrag

    Man könnte mit sich mit Russland einigen. Denke ich. Putin ist eben kein Choleriker. Wenn er einen Vorteil hat...oder ebne keinen entscheidenen Nachteil könnte ihm Pufferstaaten reichen.
    Diese sind eben weniger geworden. Und einigen Staaten hat man eben die Pistole auf die Brust gesetzt, damit sie sich für die EU bzw. NATO entscheiden.

    Aber gut....wie ohne NATO.
    Die EU bräuchte eine eigene Armee. Oder eine wesentlich bessere Zusammenarbeit. Aber das Ziel darf nicht ein 1:1 Ersatz der NATO sein. Es sollte vorher klargestellt sein, was dieses Bündnis als "Ziel" hat. Ich denke die Grezverteidigung, wie sie Deutschland vor 1998 hatte gut.

    Von der politischen Seite...oh je...das sprengt hier den Rahmen.
    Irgendwie ist das mit der EU falsch gelaufen. Erst ne Währung, dann kommt jetzt das Militär....wann wollen die auch mal politisch besser zusammenarbeiten? Und genau das lässt mich an Alternativen zweifeln.

    Aber gut...wir spielen hier mit Gedanken:
    Also die EU muss politisch zusammenwachsen. Es muss klare Positionen geben, gerade im Bereich Menschenrechte, Flüchtlinge, etc.
    Ich kann nicht ein Militärbündnis durch ein anderes ersetzen, überall Bomben werfen, aber den Opfern nicht helfen wollen/können.

    Es sind unendlich viele Baustellen....

  • Irgendwie ist das mit der EU falsch gelaufen. Erst ne Währung, dann kommt jetzt das Militär....wann wollen die auch mal politisch besser zusammenarbeiten? Und genau das lässt mich an Alternativen zweifeln.

    Ich denke, die EU war immer nur eine WIRTSCHAFTgemeinschaft (hiess ja auch anfangs EWG), wobei das Wort "Gemeinschaft" schon von Anfang an und im Kern falsch war. Es war eine Gruppe, die glaubte, gemeinsam bessere Wirtschaftspolitik zum eigenen Nutzen machen zu können. Und sie ist bis heute nichts anderes, sie ist so geblieben, ausser dass die "Kleinen" heute meist den Kürzeren ziehen. Der legendäre Satz von Thatcher "I want my money back" sagt doch alles. Es ging immer nur um das Wohl des eigenen Landes. Und VIELLEICHT ging es auch darum, einen Krieg in Europa schwieriger zu machen.

    Also die EU muss politisch zusammenwachsen. Es muss klare Positionen geben, gerade im Bereich Menschenrechte, Flüchtlinge, etc.
    Ich kann nicht ein Militärbündnis durch ein anderes ersetzen, überall Bomben werfen, aber den Opfern nicht helfen wollen/können.

    Das ist meiner Meinung nach genau der wunde Punkt.

    Es gab mal von irgendwelchen Utopisten die Idee von "Vereinigten Staaten von Europa" (USE). DAS wäre meiner Meinung nach eine EU, die wirklich etwas bringen könnte. Für die Menschen in Europa, aber auch zugunsten einer anderen Position gegenüber von Russland und USA und China (und zwar nicht nur wirtschaftlich!). Vielleicht bräuchte man dann auch keine Nato mehr. Aber USE will heute niemand mehr, weil nach der irrwitzigen Erweiterung der EU von anfangs 6 über später 8 und 12 bis schliesslich hin zu 28 Staaten die Nationalstaaterei, Nationalismus und Kleingeistigkeit zurückgekehrt sind.

    Aber ich bin vom Thema Nato etwas abgekommen und bei der EU gelandet. Aber vielleicht gehört beides ja auch irgendwie zusammen.

    P.