Die Ehe für alle

    • Offizieller Beitrag

    Die Ehe....

    Ich bin nicht verheiratet, war auch nie kurz davor. Also maße ich mir es jetzt trotzdem an darüber zu schreiben. :D
    Das ganze wird vermutlich wenig sachlich ;)

    Ich fange also am Anfang an, als Gott die Ehe erfand. (Wenn etwas Nichtexiltierendes, etwas erfindet....existiert es dann? :gruebel:)
    Also die Ehe im christlichen Sinne ist etwas zwischen Mann und Frau. Das war so, ist so und wird wohl noch lange bleiben. Glaubenssache.
    Kann jeder für sich entscheiden, ob das so toll ist oder nicht. Wer überzeugt davon ist, kann dem Verein beitreten.

    Dann gibt es die Ehe, die im Grundgesetz steht. Wenn ich einige Artikel richtig interpretiert habe, steht da, dass diese für Mann und Frau gilt, außer die Gesellschaft ändert sich. Hat sich unsere Gesellschaft geändert? 83% sollen dafür sein. Um es also mit Worten der CDU, diese sind aus dem Zusammenhang gerissen, sollte man die Ehe für alle einführen, da eine schweigende Mehrheit dafür und schreiende Minderheit dagegen ist.

    In einer Diskussion um die Ehe für alle wurde gaanz klar gesagt, was der Kern der Ehe ist: Fortpflanzung. Es geht um Kinder.
    Also um deren Entstehung. Um artgerechte Haltung eben nicht.

    Ich nehme da mal einen Punkt auf, der erstmal nichts mit der Ehe zwischen gleichen Geschlechtern zu tun hat, wohl aber den Bereich Kinder betrifft.
    Nehmen wir Mann und Frau ab 60 Jahre. Kinder in diesem Alter entstehen künstlich, durch einen Lottogewinn, Fremdgehen oder sind eben gar nicht erwünscht.
    Eine Ehe ohne Kinderwunsch? Was versprechen sich die Leute dann von der Ehe? Eigentlich sind niedere Beweggründe. Klar...Sex ist wohl ein Grund, aber den kann man eben auch ohne Ehe haben. Auch mit dem gleichen Geschlecht und zwischen sämtlichen Altersklassen. Christliche Geistlichen sollten dazu mal als Experten in Talkshows befragt werden.
    Es ist einfacher: Es geht um Geld. Man bekommt keines, wenn man heiratet. (Ich gehe davon aus, dass sich Einnahmen und Ausgaben der Hochzeitsfeier ausgleichen) Aber man spart...Steuern! Also ist die Eheschließung im Alter nichts anderes als eine legale Möglichkeit Steuern zu hinterziehen.
    Die einen bringen das Geld in die Schweiz, andere heiraten.

    Also müssten doch die Konservativen, die so auf Ehe/Kinder kriegen aus sind, doch auch diese Art verbieten. Denn die Steuererleichterung für Eheleute sollte ja die zusätzlichen Ausgaben für Kinder teilweise ausgleichen.

    Also warum so ein Drama draus machen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich simplifiziere mal deutlich:
    Es ist im 'Neutestamentarischen Sinne', dass sich Mann und Frau zwecks
    Fortpflanzung geschlechtlich vereinigen (ausschließlich deshalb!),
    aber zuvor per Gelübde und 'ein-nordung' in den heiligen Stand der Ehe treten.

    Die hiesige Gesellschaft kennt auch andere denke und anderes handeln.

    Es gibt und gab ausserhalb des Neuen Testaments Lust;
    Micheangelo hat eines seiner Meisterwerke (sixtinische Kapelle) gespickt mit Hinweisen darauf.
    Lange und höchst interessante Geschichte (welche ich Gestern im TV sah) :D

    Jedenfalls ist die 'Unschuld' zwischen Mann und Frau im Paradies
    sehr deutlich mit einer 180 Grad-drehung des Kopfes der Frau ad absurdum geführt-
    und die KirchenVÄTER haben es nicht gesehen :D

    LUST... :peinl::naenae::lmk:
    Jesus und Maria Magdalena...man munkelt dies und das... :D
    Und gab es damals keine Schwulen und Lesben und so weiter?
    Natürlich nicht...Gott bewahre :D

    Weiterleitungshinweis

    Frage: Sind wir aus dem Mittelalter heraus?

    Sollte jeder für sich beantworten können.

    Es geht und Steuern und Alterversorgung...mehr nicht (für mich)
    Also im konkreten Fall.

    Kinder-Rechte sollten entwickelt werden!
    Ergo (m.E.) eine Elternschaft ohne Trauschein sollte selbstverständlich sein.

    Wer (kirchlich) heiraten will: Privatangelegenheit.
    Ansonsten erachte ich die Ehe ansich als völlig überflüssig !!!

  • Für mich ist "Ehe" die Übernahme der (Mit-)Verantwortung für einen anderen (falls Kinder da sind: auch für mehrere andere) und für ein "Uns".

    Ob das mit oder ohne staatlichen Segen" geschieht, ist mir völlig völlig egal.

    Ob das reine "Lustprinzip" da wirklich stabilisierend ist, wage ich zu bezweifeln...

    P.

    • Offizieller Beitrag

    Ob das mit oder ohne staatlichen Segen" geschieht, ist mir völlig völlig egal.

    Eben.

    Man hätte, ich finde das leider nicht mehr, eine Stelle im Gesetzestext wohl ändern können, um eben die eingetragene Partnerschaft mit der Ehe gleichzustellen. Man hätte also die Ehe so wie sie ist belassen können und hätte die bestehende Partnerschaften mit den gleichen Rechten und Pflichten ausgestattet.

    Nun wird die Ehe für alle für den Wahlkampf missbraucht. Dann von Union und AfD vor das Verfassungsgericht geschleift. Man darf Gespannt sein.

  • Genauso ist es, Volker. Der Status möglicher Kinder war für uns damals Grund und Anlass zu heiraten. Damals (1973/74) waren "uneheliche" Kinder ja noch nicht einmal rechtlich gleichgestellt. Gesellschaftlich sind sie es bis heute nicht ganz (jedenfalls sind das die Erfahrung aus der Arbeit befreundeter Erzieher und Sozialarbeiter, die beruflich mit Kindern arbeiten).

    Xardas, genau das ist der Punkt: Es hätte einer winzigen gesetzlichen Ergänzung bedurft, sinngemäss "Ehen und eingetragene Partnerschaften sind in Rechten und Pflichten gleich". Das wär's gewesen. Warum besonders die schwul-lesbische Community darauf besteht, eine "Ehe" genannte Beziehung eingehen zu dürfen, ist mir ein Rätsel. Eine Alternative wäre übrigens gewesen, die "Ehe" ganz abzuschaffen, und einfach die Möglichkeit zu bieten, dass sich zwei Menschen in einem staatlichen Akt (ähnlich einer Adoption oder oder Kircheneintritt oder -austritt oder so) verpflichten, Mitverantwortung für einen anderen Menschen und für daraus entstehenden oder bereits entstandenen Kindern zu übernehmen, mit bürgerlich-rechtlichen Pflichten und Rechten.

    Aber nein, es MUSS die "Ehe" sein. Ich selbst habe mit dieser Institution sehr gute Erfahrungen gemacht. Und wer mich und meine Liebste persönlich kennt, der weiss, dass keine leeren Worte sind ;) Aber aus der grossen Zahl enger Freunde und Bekannte, die ich in meinem langen Leben hatte, bestehen ausser der unsrigen noch ganze 2 weitere Ehen, also insgesamt drei von Dutzenden Ehen. Und diese drei Ehen wurde nicht geschlossen, um dem Ideal "Ehe" zu huldigen, sondern aus praktischen Überlegungen oder im Hinblick auf Kinderwunsch. Ich bin sicher, alle drei Beziehungen würden auch heute noch bestehen, wenn die Beteiligten nicht geheiratet hätten, sondern nur verpartnert oder von mir aus auch in "Wilder Ehe" (so hiess das früher) leben würden. Alle anderen Ehen, die wir in unserem Leben haben sich schliessen sehen, sind mittlerweile getrennt. Soviel zur "Wertigkeit" der Ehe...

    Was mich aber viel viel viel viel viel mehr ärgert, schreckt, nervt als alles andere, ist, dass die "Ehe für alle" und die Diskussionen mal wieder zeigen, wie mächtig die katholische Kirche in diesem unserem Land immer noch ist. Gäbe es deren massive Einflussnahme auf Bundestagsabgeordnete nicht (so hat der Regensburger Bischof in den Tagen vor der Abstimmung zehntausende Mails an Bürger versandt mit Mailadresse und Telefonnummern (!) von Abgeordneten mit der Aufforderung, denen zu schreiben oder sie anzurufen und für die traditionelle Ehe zu kämpfen), wäre das Ergebnis "pro Ehe für alle" vermutlich noch viel höher ausgefallen.

    So, das war's an Morgenandacht... ;)

    Liebe Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Da komme ich doch noch mal auf die Fleischeslust zurück...
    Lust/Sexualität ist ein Grundbedürfnis/ ein sehr starker Trieb.

    'Die Kirche' hat neutestamentarisch Maria zur Jungfrau gemacht
    und den Sündenfall erfunden...somit MACHT geschaffen.

    'Die Ehe' ist der Beweis für den entsprechenden Machterhalt.

    Ich würde auch heiraten, wenn ich Vater werden würde
    und der Steuer wegen...obglich auch ich nur ganz wenige stabile Ehen kenne,
    aber dafür derbste Rosenkriege mit verarmten Vätern und leidenden Kindern...

  • Klar, die Kirche hat die Sexualität zu einem Machtinstrument gemacht, um ihre Schäfchen kontrollieren, bevormunden und massregeln zu können (Gebote, Verbote, Höllendrohungen, Beichte etc.)

    Lieber Volker, wenn Du mal ein herausragendes Buch zu diesem Thema lesen magst, dann liess mal das Buch des grossen Kirchenkritkers Karlheinz Deschner "Das Kreuz mit der Kirche. Eine Sexualgeschichte". Was das Thema Kirche/Klerus/Sex angeht, kommt keine noch so widerliche Pornographie mit. Gibt es leider nur noch antiquarisch, für ein paar Euro, z.B. über zvab.com

    LG

    Peter