Natürlich ist es ein Job, klar, man muss ja auch leben, und das stelle ich nicht in Frage. Aber an diesem seinen Job bzw. den Folgen kann man auch zerbrechen, da wäre Robert Oppenheimer beispielsweise fast zerbrochen. Ein Wissenschaftler hat doch auch eine Verantwortung den Menschen, der Natur, der Umwelt, dem Leben gegenüber, und nicht nur (ich würde sogar sagen: nicht primär!) dem Geldgeber gegenüber. Oder bin ich da zu altmodisch im Denken?
DAS meinte ich eigentlich mit "Forschen um des Forschens Willen". Es wäre vielleicht besser gewesen zu sagen: "Forschen um des Nutzens für die Allgemeinheit Willen". Ich erinnere da an die beiden Entdecker der Insulintherapie bei Diabetikern. Bis in die 20er Jahre hinein war Diabetes I ein Todesurteil, Diabetes II gab es damals noch nicht oft. Aber Dia I bedeutete Tod, meist vor dem 25sten Lebensjahr. Als die beiden 1922 entdeckt haben, dass man mit leicht bearbeitetem Fremdinsulin (von anderen Menschen oder Schweinen) solchen Menschen überleben helfen kann, entschied man sich (obwohl es aus anderen Gründen zu schweren Auseinandersetzungen innerhalb des Teams kam), das NICHT patentieren zu lassen, sondern es "der Welt" zur Verfügung zu stellen. Ich befürchte, heute würden man so einen Uneigennutz "dämlich" finden und ihn kaum noch verstehen...
Wenn ich sehe, dass z.B. in Afrika Menschen AIDS-Medikamente vorenthalten werden, nur weil sie die patentrechtlichen Kosten nicht bezahlen können, könnte ich verzweifeln.
Aber ich sehe durchaus auch den Druck, unter dem die Wissenschaftler stehen...
P.