ACHTUNG!!! SEHR HEIKLES THEMA, KANN MASSIV TRIGGERN...!!!
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http://www.spiegel.de/politik/deutsc…-a-1061527.html
http://www.tagesschau.de/inland/bundest…tionen-101.html
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Heute wurde ein neues Gesetz zur "Sterbebegleitung" besprochen und beschlossen, das sich auf den ersten Blick wie eine Liberalisierung anhört, letztendlich aber eine Verschärfung der Situation darstellt. Auf den ersten Blick hört es sich richtig an, dass "geschäftsmässige Suizidbeihilfe/Sterbehilfe" in Zukunft verboten ist. Wenn man aber dann weiter nachhakt oder weiter liest, so steht in dem Gesetz auch, dass "geschäftsmässig" handelt, wer Sterbehilfe gewerblich oder organisiert oder zum wiederholten Mal leistet oder wiederholt bei einem Suizid hilft. Von letzterem betroffen sind auch Ärzte. Wer es "einmal" tut, hat nichts zu befürchten. Aber schon wer zwei Patienten hilft (und sei es, dass da 20 Jahre zwischen liegen), kann dafür ins Gefängnis gehen und/oder seine Approbation verlieren.
Ich finde das schrecklich. Ich bin der Meinung, dass ein schwerkranker Mensch ein Recht hat, seinem Leben selbst, aber mit Hilfe, ein Ende zu setzen, wenn er nach gründlicher Überlegung zu der Auffassung kommt, dass er sein Leid, seine Qualen, seine Schmerzen nicht mehr länger aushalten kann und will.
Über einen Suizid bei Depressionen oder bei heilbaren oder linderbaren Krankheiten rede ich hier gar nicht. Ich PERSÖNLICH (!) finde, dass jeder Mensch seinem Leben ein Ende setzen darf, der nicht mehr weiterleben will und kann. Punkt. Aber das ist meine persönliche Meinung.
Anders sieht es aber bei schwer- und schwerstkranken Menschen aus. Die brauchen oft beim Suizid Hilfe, weil sie es alleine rein physisch gar nicht mehr können. Und die einzigen (!), die ihnen in Zukunft straffrei helfen dürfen, werden Angehörige sein. Und gerade diesen Angehörigen sollte man diese Zwangslage ersparen.
Ich finde das neue Recht ein trauriges Beispiel dafür, wie sich der Staat wieder einmal hinter einem konservativ-christlichen Welt-, Glaubens- und Menschenbild versteckt, Menschen, die ganz und gar anderer ethischer, moralischer und religiöser Ansicht sind, genötigt werden, zu leiden und sich zu quälen. Für mich ist das Leben kein "Geschenk Gottes, das man nicht zurückgeben darf". Und dieser religiöse Ansatz ist letztendlich die Begründung derer, die eine Liberalisierung der Sterbehilfe verhindert haben... Ich bin wütend, aber noch mehr traurig, denn ich habe schon zu viele Menschen gekannt, die qualvoll gestorben sind, weil niemand bereit war, für eine Hilfe ins Gefängnis zu gehen, bzw. weil Verwandte sich weigerten, diese Hilfe zu leisten, da sie es nicht konnten oder wollten...
Was denkt Ihr dazu?
P.